Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen reduzieren aufgrund von Untergewicht beim Kleinkind

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Frage: Stillen reduzieren aufgrund von Untergewicht beim Kleinkind

Claudiaspostgut

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Liebe Biggi, unser Kind (14 Monate) war von Geburt am unteren Rand der Gewichtskurve. Mittlerweile ist das zweite Mal ins Untergewicht gerutscht. Die Kinderärztin hat empfohlen nachts abzustillen und tagsüber zwei Stunden vor und nach den Mahlzeiten nicht zu stillen. Das nächtliche Abstillen testen wir seit 1,5 Monaten. Zunächst war es tatsächlich so, dass es mehr gegessen hat. Seit einem Infekt ist es aber wie vorher. Hinzu kommt, dass ich es nicht aushalte, das Kind nicht zu stillen. Denn es reißt sich vor Stress die Haare aus und kratzt sich die Haut wund. Alles in mir rebbeliert und ich möchte das Stillen wenig bis gar nicht verringern, denn irgendwie scheint es das Stillen noch zu brauchen. Nachts übernimmt der Vater, da ist die Wut/Trauer/Hilflosigkeit des Kindes etwas weniger. Unser Kind isst bspw. pro Mahlzeit ca 2-4 EL. Brei, feste Nahrung, Finger-Food, .... Heute Morgen wurde der Haferbrei verweigert und stattdessen eine Banane gegessen. Danach Muttermilch. Wenn ich dann dem ärztlichen Rat folgen würde, bekommt es doch durch eine Banane nicht genug Kalorien. Bevor es wenig oder gar keine Kalorien zu sich nimmt, stille ich doch lieber. Ist das ein Denkfehler? Braucht es tatsächlich Muttermilchentzug, damit es mehr feste Nahrung isst und zunehmen kann? Und das auf Kosten von enormen Stress. Kalorien sind doch Kalorien. Egal in welcher Form. Unser Kind hat auch einen Eisenmangel. Das wissen wir, weil wir Eltern auf einen Bluttest bestanden haben. Augenscheinlich gab es keinerlei Anzeichen für einen Eisenmangel. Es ist fit, spielt, hat eine gute Hautfarbe etc. Einzig es hat wenig Interesse am Essen und unterbricht sofort das Essen, wenn ich reinkomme und es auch Milch haben kann. Sollte/ kann ich etwas beim Stillen verändern oder darf ich gelassen bleiben (eigentlich bin ich nämlich nur besorgt, weil mich Ärztin und daraufhin auch mein Mann mich verunsichern)?


Biggi Welter

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Liebe Claudiaspostgut,   ein Eisenmangel macht appetitlos und ich würde jetzt einfach abwarten, bis der Spiegel sich erholt hat. Dein Kind wird dann von ganz alleine mehr essen! Es ist natürlich leicht gesagt, dass du weniger stillen sollst, aber ein traumatisches Abstillen ist sicher nicht empfehlenswert. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nachdem, was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Was sollst du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen? Was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach weiterhin keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Probiere es einfach weiterhin immer wieder aus lass die Werte kontrollieren. Hat dein Baby etwas gegen den Eisenmangel bekommen? Liebe Grüße Biggi


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