Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Beikost mit 1,5 Jahren

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und Beikost mit 1,5 Jahren

Quesera

Hallo Biggi, ich habe da noch mal eine Frage...unser Kleiner ist nun 1,5 Jahre. Wir hatten sehr schwierige Monate. Er hat ca 5 Mich7onate (ab dem 10. Lebensmonat) nicht zugenommen und ständig Fieber (vsl Ebbstein-Barr-Virus lt Kinderarzt) dadurch hat er in der Zeit kaum bis gar nichts gegessen und nur gestillt. Seit 3 Monaten hat er keine Fieber Schübe mehr und ist insgesamt gut zufrieden. Er hat jetzt 1kg zugenommen, wiegt jedoch kurvenmäßig immer noch wenig (11kg bei 92 cm, er war eigentlich bis zu den Fiebertagen immer Gewichts und Größenmäßig an der obersten Perzentile). Ich stille ihn noch abends zum Einschlafen und morgens. Er isst nicht gut, d.h. am liebsten nur püriertes Obst mit Haferflocken/Müsli, ab und an mal Brot und sehr wenig bis kaum warmes Essen (Gemüse, Fleisch) wir haben da schon sämtliche Experimente gestartet (ganz püriert, stückig, unser Essen, füttern oder selber essen) Von außen setzen mich alle unter Druck es würde am Stillen liegen und wenn er die Mahlzeit z.b. morgens nicht bekommen würde, dann würde er auch frühstücken. Ich habe es mal im Urlaub probiert, aber er fordert das Stillen morgens sehr stark ein. Ich habe auch Bedenken wenn er die beiden Stillmahlzeiten nicht mehr erhält, dass es Gewichtsmäßig noch schlimmer wird. Wie lange sollte man denn morgens und abends Stillen (unser Kinderarzt hält es schon seit dem 8. Monat für überflüssig)? Wie lange werden diese Nährstoffe benötigt und wie kriegen wir das Essensthema in den Griff? Ich bin wirklich ratlos...unser Großer hatte zu der Zeit schon keine Lust mehr auf Milch und hat alles gegessen 🫣.   Entschuldigen Sie bitte die lange Nachricht.  Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe schonmal. Liebe Grüße   


Biggi Welter

Biggi Welter

Liebe Quesera, ich kann deine Sorgen gut verstehen und würde mich jetzt auch keinesfalls auf einen Machtkampf einlassen. So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach weiterhin keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Trotzdem sollte jetzt nachgeforscht werden, warum dein Baby nicht essen mag. Wurde denn der Eisenwert des Kindes schon einmal kontrolliert? Kann Euer Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes und/oder schlecht gedeihendes Kind sein. Ich würde dies zuallererst abklären lassen und nicht zu einem traumatischen Abstillen raten. Lieben Gruß Biggi  


Quesera

Vielen lieben Dank für deine Antwort.  Ich werde das mit dem Eisen und Zinkmangel beim nächsten Kinderarzt Besuch ansprechen und hoffe die nehmen ihm dann Blut ab um es zu überprüfen.  Wir zwingen ihn auch keinesfalls zum Essen. Das fand ich als Kind ganz schlimm ("und der Teller wird leer gegessen"). Wir bieten ihm halt nur unterschiedliche Möglichkeiten an. Denkst du es wird so wie beim Großen klappen und er wird in naher Zukunft von sich aus keine Lust mehr aufs Stillen haben? Ich möchte auf keinen Fall ein Abstillen mit Schreien und "kämpfen"...es wäre schön wenn es wieder so laufen würde, dass wir beide fein damit sind.  Tausend Dank auch fürs zuhören. Es tut gut mal mit jemandem zu schreiben/sprechen der nicht sofort das Stillen für alles verantwortlich macht. Liebe Grüße 


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