Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Wie kann ich am essverhalten eines 1jährigen ändern?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Wie kann ich am essverhalten eines 1jährigen ändern?

silviahexi

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Hilfe! Stefan will und will nicht mehr essen. Es ist nur noch ein Kampf. Will ich ihn dann selber probieren lassen, soweit kommts gar nicht, er wirft Teller und Essen runter. Wenn ich ihn füttern will, nur noch Geschrei ohne Ende, dreht sich weg, schlägt mir den Löffel aus der hand usw. Wenn ich ihm das selbe gebe, wie wir essen, auch nur Terror. Im Grunde, sobald wie wir uns zu Tisch begeben, kennt er sich schon aus. Wenn es nach ihm ginge, würde er gar nichts mehr essen. Er zeigt keinen Hunger, egal wieviele Stunden er nichts gegessen hat. Gestern z.b. hat er um 8 Uhr abendgegessen. 3 Löffel mit Geschrei, dann haben wir aufgegeben und er war das glücklichste kind. Früher aß er abends fast 200g. Bis jetzt zum frühstück nichts mehr...frühstück wieder versucht, keine Chance. Ich aufgegeben, er glücklich. Das essen selber war immer schon eine kleine herausforderung, da stefan nie ein guter esser war. meistens ging es dann mit ablenkung, aber zur zeit geht das auch nicht mehr. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll, bin fertig... glg silvia


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Liebe Silvia, ich verstehe gut, dass diese Essenssituation für Sie sehr stressig und nervenaufreibend ist. Ganz wichtig. Hören Sie auf die Signale Ihres Sohnes. Auch wenn Ihr Kleiner es Ihnen gerade nicht leicht macht. Versuchen Sie nicht mit aller Anstrengung etwas in ihn hineinzubekommen. Vermeiden Sie jeglichen Zwang, das führt auf Dauer zu nichts. Diesen „Kampf“ können Sie nicht gewinnen. Im Gegenteil. Ihr Schatz verliert nur noch mehr die Freude am Essen. Stellen Sie das Essen auch nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Stefan wieder am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Lassen Sie Ihren Jungen einfach einige Tage in Ruhe. Er wird nicht verhungern und verdursten. Ihr Sohn ist da viel zu schlau, es wird das nehmen was er braucht. Bieten Sie mal eine "neue Atmosphäre": anderer Sitzplatz, ruhige Esssituation...Oft hilft es einen anderen Teller, einen anderen Löffel, anderes Lätzchen (alles in anderen Farben) zu verwenden und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Machen Sie keine große Sache draus, ob und wie viel er isst. Geben Sie Ihrem Jungen die Gelegenheit wieder Vertrauen ins Essen zu finden. Dabei ihm auch wieder die Gelegenheit bieten – ohne Druck –selbst zuzulangen. Geben Sie ihm das Essen im eigenen Schüsselchen zum Experimentieren. Das Wegschlagen des Löffels ist keine böse Absicht von ihm und Ihr Kleiner will Sie damit auch nicht ärgern. Er macht gerade eine schlichte aber für ihn superinteressante Erfahrung. Nämlich wie weit er gehen kann. Da steckt gar nicht mehr dahinter. Sie können ja kurz kommentieren, dass der Löffel nicht auf den Boden gehört. Aber machen Sie keine große „Geschichte „ draus. Verweigert Stefan das Essen oder wirft er es schreiend durch die Gegend, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie Ihren Sohn aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch keine beliebten (meist süßen) Zwischensnacks, sondern bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Er wird nicht gleich verhungern. Versuchen Sie es auch nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Das Essen ist keine Zirkusvorstellung. Die Erfahrung zeigt, je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso schneller wird diese Phase vorbei gehen.. Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Mittagssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Versuchen Sie Freude beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Da es sich hier weniger ums Essen dreht als vielmehr um Erziehung, empfehle ich Ihnen Ihre Situation auch einmal im Nachbarforum bei Frau Sylvia Ubbens zu beschreiben. Vielleicht kann diese aus einem anderen Blickwinkel noch Ratschläge erteilen. Ich wünsche Ihnen und dem Kleinen, dass sich die Situation bald entspannt. Doris Plath


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