Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Wann Zufüttern?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Wann Zufüttern?

Cranberry0609

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Liebes Team, meine Tochter ist heute genau 15 Wochen alt. Ich stille sie voll. Sie hatte von Anfang an mit Bauchweh zu kämpfen, mein Mann ist starker Allergiker, ich bekomme aber nicht raus woran es liegt. An Kohl, Zwiebeln etc. lasse ich alles weg. Seit 3 Wochen kommt sie keine 2 Stunden mehr hin. Ich biete ihr beide Brüste an. An der einen trinkt sie 7 Minuten, an der anderen 5 ca. Manchmal nimmt sie auch nur eine oder weint durch ihre Bauchschmerzen sehr viel und kommt gar nicht richtig zum Trinken. Aber selbst wenn sie, wie oben beschrieben, sehr gut und lange an beiden Seiten trinkt, hat sie nach 2 Stunden wieder Hunger. Sollte ich da zufüttern? Oder ist es eben so? Eine Stillberaterin sagte vor ca. 4 Wochen, dass sie nun langsam länger auskommen muss. Abends legen wir sie um 7 Uhr hin und da schläft sie im Durschnitt 5,5 Stunden. Nachts kommt sie also 1-3 mal. Sie hat auch schon 8 Stunden geschafft, dafür waren es tagsüber 1,5 Stunden. Ich bin mir unsicher ob das ihr Rhythmus ist oder sie schon mehr braucht.


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Liebe „Cranberry0609“, was den Rhythmus und den Bedarf Ihrer Kleinen betrifft, dürfen Sie sich ganz auf Ihr Mädchen verlassen. Sie zeigt Ihnen wann und wie viel sie braucht. Füttern Sie sie einfach ganz nach ihrem Bedarf. Der kann in so jungem Alter gerne mal sehr unterschiedlich ausfallen. Solange Ihr Schatz gut gedeiht und einen satten und zufriedenen Eindruck macht, ist alles in Ordnung. Auch der Kinderarzt überwacht bei den Untersuchungsterminen die Entwicklung und das Gedeihen Ihres Mädchens. Fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Ihre Hebamme ob Sie zufüttern sollen. Wenn Babys Blähungen oder Bauchschmerzen haben, kann das verschiedene Ursachen haben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch einmal über eine Kuhmilcheiweißallergie, die auch beim Stillen auftreten kann. Auch wenn es im Volksmund anders dargestellt wird, gibt es ansosnten keinen pauschalen Zusammenhang zwischen der Ernährung der stillenden Mutter und dem Blähverhalten des Säuglings. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten einfach noch sehr sensibel. Deshalb sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen nicht selten. Tatsächlich leiden viele Babys in den ersten drei bis vier Lebensmonaten darunter, daher auch der Begriff Dreimonatskoliken. Dabei sind gestillte wie auch flaschenernährte Kinder betroffen. Es ist nicht nur die Verdauung, die hier eine Rolle spielt. Das Nervensystem allgemein ist bei manchen Kindern noch übersensibel. Sie können noch nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen unterscheiden. Ein ruhiger Tagesablauf ist deshalb besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleich bleibendes Einwirken. Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihre Kleine. Meistens haben die Kinder die Kolik-Phase etwa im vierten Lebensmonat hinter sich. Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem die Ursache ist. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Mädchen nicht zu hastig trinkt und zu viel Luft mit schluckt. Machen Sie zwischendurch eine Pause und geben Ihrer Keinen Gelegenheit aufzustoßen. Beim Stillen sollten Sie versuchen, zuerst eine Brust leer zu machen und schnelle Wechsel zwischen den Brüsten zu vermeiden. Das hilft die Gasbildung zu vermindern. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Tochter immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung. Außerdem könnten Sie den Bauch mit speziellem Windeöl massieren. Eine Bauchmassage wirkt manchmal Wunder: Hierzu streichen Sie vom rechten Unterbauch des Kindes hoch bis eben unter den Rippenbogen, dann quer über den Bauch und links wieder den Bauch hinunter. Oder kreisen Sie einfach mit Ihrer Hand in dieser Richtung. Kennen Sie den „Fliegergriff"? Legen Sie Ihre Kleine in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Ihren Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihres Mädchens in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen. Wichtig ist es, in diesen unruhigen Zeiten Ihrem Kind Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Seien Sie einfach bei Ihrem Schatz, nehmen Sie sie in den Arm und wiegen Sie ie sanft hin und her. Sorgen Sie für einen ruhigen und geregelten Tagesrhythmus. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall, dass sich Ihr Bäuchlein bald beruhigt. Herzlicher Gruß Doris Plath


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