Hallo!
Ich hätte 2 Fragen
Zum einen lese ich immer wieder, dass Kindermilch ab 1 Jahr empfehlenswerter sei wegen des Eiweissgehalts. Andere sagen, Vollmilch sei ab 1 Jahr auch gut...
Meine Kleine ist 16 Monate und trinkt seit dem 12. Monat morgens täglich ca 150-200 ml Kuhmilch mit 3,5%. An Milchprodukten kommt nur abends ca 100-150g griessbrei oder Milchreis dazu, da sie keinen Quark, Käse oder Joghurt mag :( ab und zu noch etwas Frischkäse. Ist das zu viel oder sollte ich die Milch jetzt noch durch Kindermilch ersetzen? Sie ist untergewichtig mit 7,7kg auf 75cm und ein eher schlechter Esser :(
Meine 2.Frage wäre: sie mag derzeit absolut kein Brot. Egal in welcher Form und Sorte. Selbst Toast oder Knäckebrot gehen gar nicht. Wenns hoch kommt isst sie 1/4 Scheibe. Nimmt die Wurst runter und isst sie so. Bei den Beilagen wie Gurken, Tomaten etc langt sie dagegen kräftig zu. Was aber auch weder dick noch satt macht :( wir haben es schon immer so gemacht ihr nur Wurst zu geben wenn sie auch Brot ist aber das endet nur in Geschrei...ich kann ihr doch nicht nur Wurst und Beilagen essen lassen und ich kann ja auch nicht mittags und abends immer nur Nudeln kochen, die sie liebt :( was soll ich hier tun? Weiss echt nicht mehr weiter
Vielen Dank für Ihre Antwort,
MiniBi
von
MiniBi
am 03.06.2014, 08:41
Antwort auf:
Sollte ich die Kuhmilch durch Kindermilch ersetzen?
Liebe MiniBi,
im zweiten Lebensjahr werden - am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt - etwa 300 ml Milch oder g Milchprodukte empfohlen. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu.
Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Bleiben Sie da einfach dran Ihrer Kleinen weiterhin auch Käse und Joghurt anzubieten, der Geschmack ändert sich schnell und sie kann schon bald Gefallen daran finden. Im Moment ist Ihre Kleine aber bestens durch die Milch am Morgen und den Brei am Abend versorgt. Die Milchmenge muss grundsätzlich nicht täglich auf das Gramm genau eingehalten werden, entscheidend ist ein ausgewogener Wochendurchschnitt und dass der Speiseplan insgesamt ausgewogen und abwechslungsreich ist und Milch und Milchprodukte nicht zu sehr über die Empfehlungen hinausschießen.
Prinzipiell können Sie Ihrer Kleinen auch Kuhmilch zum Trinken reichen. Der Vorteil der Kindermilch ist, dass diese einen kindgerecht reduzierten Eiweißgehalt aufweist. Das ist schonender für die kleinen Nieren. Ein weiterer Vorteil der Kindermilch ist, dass die Nährstoffe genau auf das Alter Ihrer Kleinen abgestimmt sind, so wie die Menge an Eisen, die viele Kleinkinder zwar brauchen, aber nicht immer über die tägliche Nahrung aufnehmen. Das gleiche gilt auch für die Nährstoffe Jod und Vitamin D, die wichtig für eine gesunde Entwicklung Ihres Kindes sind.
Bleiben Sie bei der Brotzeit möglichst gelassen, Ihre Kleine befindet sich in einer entscheidenden Entwicklungsphase. Da legen Kinder häufig ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag. Diese „Belag vom Brot Klau-Phase“ ist ganz typisch. Wurst schmeckt meist besser und rutscht leichter.
Bleiben Sie hier einfach geduldig dran. Es gibt halt nur eine bestimmte Menge Wurst. Und immer wieder das Brot dazu. Es kann gut sein, dass das eines Tages wieder ganz von alleine klappt. Wichtig ist, dass Sie das nicht zum Thema machen und das Verhalten Ihres Mädchens möglichst gelassen und ruhig nehmen. Haben Sie es schon „klebrige“ Brotaufstriche, wie z.B. Frischkäse, probiert? Die lassen sich nicht so einfach vom Brot klauen.
Am meisten können Sie das Interesse wecken, indem Sie selbst froh gelaunt und herzhaft beim Brot zulangen und mit Genuss essen. Dann wird Ihr Mädchen das irgendwann wieder übernehmen.
Sie können kleine Brotstückchen auch mal in die Milch einweichen. Gut möglich, dass dies ein Weg ist das Brot wieder interessant zu machen.
Erzwingen lässt sich nichts, letztendlich erreichen Sie Ihr Ziel am schnellsten, wenn Sie alle zusammen essen und alle Familienmitglieder mit Genuss ins Brot beißen. Machen Sie die Essensweise Ihres kleinen Töchterchens nicht zum Thema und sprechen Sie vor allen Dingen nicht darüber, dann wird sie nämlich interessant und die Kleine merkt, dass sie damit viel Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Und wer will das nicht?
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Ihre Kleine bald auch beim Brot so beherzt zugreift wie bei den Beilagen!
Viele liebe Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 03.06.2014