Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Ist Schaftsmilch besser als Kuhmilch?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Ist Schaftsmilch besser als Kuhmilch?

gu

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Guten Abend Frau Klinkenberg In einem Forum habe ich soeben folgendes gelesen: amPuls-online: Milch gilt unangefochten als gesundes Nahrungsmittel. Stimmt das? Professorin Karin Michels: Das stimmt meines Erachtens nicht. Die Milch, die wir heute trinken ist nicht mehr die Milch, die unsere Grosseltern vor hundert Jahren getrunken haben. Die Produktion hat sich geändert und um die Effizienz zu steigern sind die Kühe heute fast immer schwanger, wenn sie laktieren, was eigentlich nicht normal ist. Damit gelangen die Schwangerschaftshormone in die Milch und die trinken wir dann. Wir trinken also grössere Mengen an Östrogenen und Progesteronen, und diese Hormone begünstigen die Entstehung vieler Krebsarten, insbesondere von Brustkrebs, Ovarialkarzinom, Endometriumkarzinom und Prostatakrebs. Von daher wäre ich sehr vorsichtig mit Milchkonsum. Wir machen gerade eine Studie, um den Einfluss der Kuhmilch genauer zu untersuchen. Ausserdem ist Kuhmilch den Bedürfnissen von Kalbern angepasst und die Zusammensetzung ist ganz anders als die der Muttermilch und auch deshalb für den Menschen ungünstig. Die häufige Aussage, dass wir das Kalzium der Milch brauchen stimmt auch nicht, da wir Kalzium über andere Nahrungsmittel zu uns nehmen können. Ich würde deshalb sagen, dass Milch nur in reduzierten Maßen genossen werden sollte – wenn überhaupt Was sagen Sie dazu? Ich bin gerade sehr, sehr verunsichert und kann meiner Tochter (18 Monate, sie bekommt seit kurzen morgens und abends Schafsmilch (stillte lange) - also normales Essen bekommt sie auch dazu) fast nicht mehr ruhig Milch geben, auch wenn es Schafsmilch ist. Ist Schafsmlich überhaupt besser als Kuhmlich. Wäre Ziegenmlich besser? Oder Junior/Folgemlich (also diese, die man mit Wasser anrührt)? Hilfiooo.... Vielen Dank für Ihre Antwort! Liebe Grüsse GU


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Hallo, es gibt immer wieder einmal unterschiedliche Meinungen und Theorien, das gilt auch für andere Lebensmittelgruppen wie z.B. Fleisch. Im seltensten Fall entsprechen diese Strömungen aber dem wissenschaftlichen Stand. Seitens der Fachgremien, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung oder das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund zählen Milch und Milchprodukte zu den Lebensmitteln, die im täglichen Speiseplan in entsprechender Menge enthalten sein sollten. Kuhmilch ist ein wertvolles Lebensmittel. Milch und Milchprodukte liefern hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Und sie sind die Calciumlieferanten schlechthin. In vielen Studien der letzten Jahre konnte z.B. gezeigt werden, dass Milchprodukte v.a. für die Knochenbildung sehr wichtig sind. Nach dem ersten Lebensjahr sind Milch und Milchprodukte sehr wichtig um die Ernährungsbedürfnisse für bestimmte Nährstoffe adäquat zu decken. Nur so bekommt das Kind bspw. genügend Calcium. Calcium kann nur schwer über andere Lebensmittel in genügenden Mengen aufgenommen werden. Ein gutes Beispiel ist Spinat. 100 g Spinat enthalten fast halb so viel Calcium wie in 1 Tasse Milch (250 mL), also schon ganz schön viel. Leider werden aber nur 5% von diesem Calcium aufgenommen, so dass man fast 8 Tassen Spinat essen muss um dieselbe Menge Calcium aufzunehmen, die man mit 1 Tasse Milch bekommen würde. Generell sollen Kleinkinder im Alter von 1 – 3 Jahren täglich 300-330ml an Milch(produkte) verzehren. Für die Säuglingsernährung wird die Verwendung Ziegen- oder Schafsmilch von Fachgremien wie z.B. die Deutsche Gesellschaft generell nicht empfohlen. Für unsere Produkte verwenden wir nur beste Bio-Milch, die von Tieren aus anerkannten und kontrollierten Bio-Höfen stammt. Die Verwendung von Hormonen zur Förderung des Wachstums ist für Tiere, von denen Milch für HiPP gewonnen wird, streng verboten. Für Ihre Tochter mit 18 Monaten können wir als unsere HiPP Kindermilch ab 12. Monat empfehlen. Zwar ist HiPP Kindermilch ab 12. Monat ebenfalls aus Kuhmilch hergestellt, in der Zusammensetzung von Nährstoffen wir Eiweiß, Laktose und Fett passt diese sich aber eher dem Vorbild der Muttermilch an. So ist der Eiweißgehalt kindgerecht reduziert, der Laktosegehalt ähnlich der Muttermilch. Außerdem enthält die Kindermilch ein optimiertes Fettsäuremuster und ist mit wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen wie z.B. Eisen angereichert. Wenn Ihre Tochter 2 Jahre alt wird, haben wir eine teilangereicherte Kindermilch „HiPP Kindermilch 2+“. Sie beinhaltet etwas weniger Fett, weniger Kalorien und mehr Calcium als die Kindermilch ab 12. Monate. Deshalb ist sie optimal auf das Alter ab 2 Jahre angepasst, da die Empfehlungen für Kinder ab dem Alter sind z.B. eine fettreduzierte Milch zu trinken. Außerdem enthält Kindermilch 2+ die Nährstoffe die wachsende Kinder in dieser Zeit brauchen. Es gibt Kinder und Erwachsene, die keine Milch vertragen, weil sie auf das Eiweiß in der Milch reagieren oder den enthaltenen Milchzucker (Laktose) schlecht verdauen können. Hat der Arzt eine entsprechende Diagnose gestellt, ist es wichtig sich von einer spezialisierten Ernährungsfachkraft unterstützen zu lassen und Alternativen zu besprechen. Eine schöne Adventszeit Veronika Klinkenberg


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