Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Essverhalten Baby 11 Mon

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Essverhalten Baby 11 Mon

Someone89

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Hallo, mein Sohn ist 11 Monate jung und leider ein schlechter Esser. Vielleicht haben Sie ja ein paar Inspirationen für uns :) Zum einen ist es so, dass er nie so super gerne Brei gegessen hat. Bei ihm gingen da maximal 100g, meist deutlich weniger. Seit zwei Wochen verweigert er hier nahrzu komplett. Also er macht nicht mal den Mund auf wenn der Löffel kommt, sondern dreht sich direkt weg und quengelt/weint. Weiß nicht warum, also es gab (aus meiner Sicht) kein Ereignis, weshalb er da nun so reagiert. Er probiert also nicht mal. Und auch den Abendbrei, den er am liebsten gegessen hat, geht daher leider gar nicht mehr. Ich hab ihm daher nun mal den Brei so vor die Nase gestellt, da matscht es aber nur drin rum. Löffel daneben wird nur zum drauf rum kauen verwendet. Hab dann auch mal versucht den Löffel leicht zu führen, dass er das Prinzip versteht - hat (bislang) aber auch nicht zum Erfolg geführt. Gestern hat er aber zB (oh Wunder) etwa 120g gekauften Brei (Nudeln mit Tomate Mozzarella) gegessen - dasselbe heute wieder wurde gar nicht erst probiert. Frage am Rande: kann ich das, was er heute nicht gegessen hat, nachher nochmal erwärmen und versuchen zu geben? Parallel geben wir ihm inzwischen auch oft was in die Hand (BLW). Das funktioniert mal so, mal so - meist sind es hier aber auch eher homöopathische Mengen. Am liebsten wirft er alles runter - das stresst mich dann leider auch irgendwann. Gerade wenn man sich die Mühe macht zB dinkelstangen zu backen und dann ein Mini Bissen genommen wird und der Rest ständig auf dem Boden landet, ist das schon frustrierend. Ich lege ihm daher meist mehrere verschiedene Sachen auf seinen Tisch, zB ein Stück Brot, ein Stück Gurke, ein Stück dinkelstange und wenn er was gegessen hat, leg ich ein neues Stück hin. Weil wenn ich alles direkt hin lege, wirft er alles runter.. ..muss glaub einen zweiten Kommentar darunter machen, der Platz hier reicht nicht ganz :/


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Liebe „Someone89“, Sie machen das ganz toll! Haben Sie einfach seeehr viel Geduld… Ihr Kleiner geht mit großen Schritten auf das Kleinkindalter zu. In diesem Alter machen die Kinder recht deutlich, welche Vorlieben sie haben und was gerade nicht so der Hit ist. Ganz typisch! Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern fast zum Verzweifeln. Kinder haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Kinder sind wählerisch und Neues probieren wollen sie auch nicht. Die Kleinen loten beim Essen einfach ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie kriegen ganz schnell heraus, wie sehr sie Mama und Papa mit einem bestimmten Essverhalten oder mit Verweigerungen auf Trab halten und immer beste Aufmerksamkeit erreichen. Mama tut alles, damit ich was esse. „Das ist so toll, dass sich Mama mir so intensiv zuwendet.“ Das Wichtigste ist daher, dass Sie ganz entspannt bleiben. Bestimmt wird Ihr Kleiner Freude am Essen finden. Er entwickelt sich prächtig – das darf Ihnen Sicherheit geben. Die Natur hat solche Phasen schon mit eingeplant – zu einem Mangel kommt es nicht so schnell. Bieten Sie Ihrem Kleinen auch weiterhin etwas vom Familientisch an, auch wenn noch nicht so viel davon im Magen landet. Reichen Sie ihm ruhig Fingerfood, wie weiche Gemüsestückchen, Nudeln, Brotstückchen. Das weckt den Forscherdrang und man kann Babys so spielend an das Essen heranführen. Geben Sie ihm auch weiterhin selbst ein weiches Löffelchen in die Hand und lassen Sie ihn das Essen selbst erforschen – das erfordert einiges an Übung. Versuchen Sie mal eine Weile Ihren Jungen allein damit umgehen zu lassen, ohne groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und sehr viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft. Oder kommt gerade ein Zähnchen? Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken. Vielleicht kann es auch daran liegen. Probieren Sie es mal aus Ihrem Kleinen den Mittagsbrei/Abendbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein gekühlter Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen. Ich kann Sie gut verstehen, dass es manchmal frustrierend ist, wenn gerade die selbstgekochten Speisen auf dem Boden landen. Sehen Sie es aber so: Ihr Kleiner macht gerade eine schlichte aber für ihn superinteressante Erfahrung - er hat die Schwerkraft entdeckt. Bestimmt wird Ihr Kleiner bald zu schätzen wissen was ihm die Mama alles Tolles auf den Teller legt. Einmal erwärmten Brei sollte man nicht mehr füttern. Hatten Sie nur eine Teilportion erwärmt und den Rest gut verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt können Sie ihn am nächsten Tag bzw. nach Angabe auf dem Glas noch verwenden. Unser Tipp: Verwenden Sie doch Reste beim Kochen z.B. beim Abschmecken von Suppen und Soßen – auch über die zwei Tage hinaus oder bereits erwärmten Brei. Nur beim Baby sollten Sie sich strikt an die Anleitung halten. Einen Gedanken habe ich noch. Vielleicht trinkt sich Ihr Junge noch an der Milch satt. Für Sie zur Orientierung: Im Laufe des zweiten Lebenshalbjahres benötigen die Kleinen noch 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei. Das teilt sich meist auf in ein bis zwei Stillmahlzeiten plus eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend. Sie können noch versuchen an dieser Schraube zu drehen. Machen Sie weiter so – Sie haben viele tolle Ideen und setzen diese prima um! Alles Liebe und ein schönes Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen! Anke Claus


Someone89

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Teil 2 Das einzige was gerade ab und zu ganz gut geht (aber auch nur zum richtigen Zeitpunkt) sind diese Quetschbeutel.. da zieht er mal so einen 100g Beutel weg und ich bin einfach nur froh, dass er überhaupt was im Bauch hat. Hab auch mal so Beutel selbst befüllt mit dem mittagsbrei - fand er natürlich nicht so toll. Nachts stille ich ihn nach Bedarf so 2-3x sowie vor dem einschlafen. Tagsüber also zweimal vor dem schlafen. Wenn er wach ist, mag er auch nicht mehr stillen. Also dreht sich direkt weg und hat kein Interesse. Haben Sie Tipps für uns? Ich hab Angst, dass er nicht auf seine Kalorien und Nährstoffe kommt..?! Vergangene Woche hatten wir die u6, da war Gewicht und Größe gut. Also scheint ja schon dennoch irgendwie zu passen?! Aber wie kommt er so an genug Nährstoffe? Oder mache ich weiter wie bisher, biete ihm immer wieder essen an und übe mich in Geduld? Vielen Dank:)


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