Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Erbrechen bei Beikost

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Erbrechen bei Beikost

HannahJena

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Liebe Experten, mein Sohn ist 7 Monate alt. Er ist gesund und normal entwickelt und bisher voll gestillt. Im 6. Monat habe ich mit Brei (Gemüse) angefangen. Aber mehr als 1-2 Löffelchen sind es nie geworden. Da er sich auch sehr dafür interessiert, was wir auf unseren Tellern haben, gebe ich ihm auch Obsttückchen oder Reiswaffeln oder Gemüsestückchen etc. als Fingerfood. Das Problem was von Anfang an besteht, ist sein sehr sensibler Würgereiz. Sobald er versucht etwas hinunterzuschlucken, fängt er an mit Würgen. Sehr häufig erbricht er dann auch, teilweise im Schwall und auch wenn die letzte Milchmahlzeit schon 1-2h her ist, kommt häufig trotzdem viel Milch raus. Da ich ihn mit der Beikost auch nicht quälen möchte, habe ich mir dann immer gesagt, dann ist er eben noch nicht so weit und es für den Tag nicht weiter versucht. Manchmal habe ich auch 1-2 Tage Pause gemacht. Ich habe abgewartet, aber da sich eigentlich in 2 Monaten nichts geändert hat und er immer mehr nach Essen giert, mache ich mir doch langsam Sorgen. Was kann ich tun? Weiter abwarten? Weiter probieren? Ich denke immer, dass der Würgereiz, wenn er immer wieder ausgelöst wird, vielleicht herunter reguliert wird? Aber ich will mein Baby auch nicht quälen! Mit Brei ist es etwas besser, aber dafür interessiert er sich nicht so, möchte unbedingt selber den Löffel in die Hand nehmen. Spuckt den Brei wieder aus. Gurkenstücke, Möhren, Paprika etc. steckt er sich ganz gierig in den Mund, aber sobald er ein kleines Stück davon abbekommen hat und das runterschluckt, erbricht er. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen Hannah


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Liebe Hannah, Sie machen es genau richtig, dass Sie Ihrem Kleinen Zeit geben. Er ist noch sooo jung, da ist es völlig in Ordnung, wenn er sich mit den Stückchen noch schwertut. Wie Sie auch, kann ich mir vorstellen, dass bei Ihrem Jungen der Würgereflex noch besonders empfindsam ist. Das kennen Sie bestimmt von sich selbst, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Babys sind hier äußerst sensibel, und manche eben ganz besonders. Ein kleines Stückchen Lebensmittel bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen. Das Verhalten Ihres Kleinen ist also überhaupt nicht ungewöhnlich. Er wird es bestimmt noch lernen ganz selbstverständlich mit fester, grober Kost umzugehen. Ihr Sohn wird auch weiterhin mit den Gläschen nach dem 4. Monat und ab dem 6. Monat mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, die er zu einem gesunden Wachstum benötigt. Auch die feinen Breie können Sie „spannender“ gestalten. Geben Sie Ihrem Jungen ruhig ein Löffelchen in die Hand (ein großer Latz verhindert das „Schlimmste“ 😉 ) oder bestreichen Sie sein Fingerchen mit Brei. Das wird ihm sicher Freude machen. Damit sich Ihr Kleiner an die stückigere Kost gewöhnen kann, mischen Sie einfach löffelweise stückige Nahrung (z.B. Gläschen ab dem 8. Monat) unter den pürierten Brei. Wenn das gut klappt, können sie die Menge nach und nach steigern. Oder zerdrücken Sie die Stückchen vorher mit der Gabel. Nimmt Ihre Sohn den Brei so an, können Sie dann immer mehr Stückchen belassen. Beim Würgen hilft es auch oft den Brei/das Essen mit etwas Wasser ein bisschen weicher zu machen. Bei harten Lebensmitteln wie Paprika, Möhren, Gurken wäre ich noch sehr zurückhaltend. Die Verschluckgefahr ist hoch. Wenn Ihr Junge noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: erstmal besser nur gedünstet. Sie machen es richtig, wenn Sie dem Ganzen mit Geduld begegnen und Ihrem Kind auch weiterhin die Gelegenheit geben, sich an die Stückchen zu gewöhnen. Mit der Zeit wird er sich daran gewöhnen. Sprechen Sie auch mit Ihrem Kinderarzt, er kann Ihren Kleinen untersuchen und Sie beruhigen, dass alles in Ordnung ist. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Liebe! Sonnige Grüße Anke Claus


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