Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

beikost

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: beikost

annaarthur

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Hallo, ich möchte nun bald mit Beikost anfangen. Wie gehe ich genau mit der ersten Mittagsmahlzeit vor ? Testet man zunächst alle Gemüsesorten einzeln mehrere Tage lang? Und wenn alles vertragen wird, ergänze ich mit Kartoffeln? Wie lange sollte dieser "Prozess" ca. dauern? Ist die Ernährung dann nicht zu einseitig? Welche Menge biete ich an? Falls er sie gut annimmt, darf er gleich das ganze Glas? Oder muss ich die Menge langsam steigern? In welchen Mengen? Beim Forschungsinstitut für Kinderernährung habe ich gelesen, dass auch eine vegetarische Ernährung möglich sei, wenn ich die Mittagsmahlzeit/also das "menü" mit Getreide anstelle von Fleisch zubereite. Gibt es das auch als Glaskost oder muss ich das Getreide darunter mischen? Und falls ja: In welchem Verhältnis/Menge? Vielen lieben Dank Anna Arthur


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Liebe Anna, die Einführung der ersten Beikost ist etwas ganz besonderes. Da jedes Baby einzigartig ist, ist es sinnvoll sich erst einmal mit dem Ganzen vertraut zu machen und sich dann entsprechend nach den individuellen Bedürfnissen des Spatzes zu richten. Gerne gebe ich eine kleine Vorschau. Zunächst ist es ratsam, behutsam mit einem reinen Gemüse (Karotte, Pastinake oder Kürbis) zu starten und erst einmal für etwa eine Woche zu schauen, wie es mit dem Löffel klappt und wie das Baby die neue Kost annimmt. Am ersten Tag sind es 3-4 Löffelchen, die dann täglich um ein paar Löffel gesteigert werden, je nachdem wie das Baby mit der neuen Füttertechnik zurechtkommt, den Geschmack annimmt und das Gemüse verträgt. Um zu sehen, ob ein Lebensmittel vertragen wird, reichen theoretisch drei bis vier Tage aus. Das heißt, Sie könnten falls Ihr kleiner Schatz ohne Probleme mit der festen Kost zurechtkommt, nach der ersten Einstiegswoche alle vier Tage ein neues Lebensmittel einführen. Dann dürfen Sie auch schon zum gemischten Gemüse übergehen. Wird auch das gut angenommen, bereits als nächstes zum Menü umsteigen und dann allmählich Abwechslung bieten. Handelt es sich bei Ihrem Söhnchen um ein Baby das etwas Zeit benötigt, dürfen Sie sich bei allem natürlich entsprechend Zeit lassen. Richten Sie sich ganz nach den Vorlieben Ihres Kindes und danach wie Ihr Schatz das Löffeln mitmacht. Es ist auf alle Fälle sinnvoll ein Kind mit einer Vielfalt und den unterschiedlichen Geschmackrichtungen unserer Lebensmittel vertraut zu machen. Aber eben nach den individuellen Bedürfnissen. Dadurch wird die Freude am Essen von klein auf gefördert. Als Orientierungshilfe zum Start mit Beikost haben wir für Eltern einen Ernährungsplann auf unsere Homepage gestellt. Sie finden den HiPP-Plan unter diesem Link: http://www.hipp.de/index.php?id=180. Die vegetarische Lebensweise erfreut sich - in ihren verschiedenen Abstufungen - bei uns großer Beliebtheit. Doch was für Erwachsene gut oder noch tolerierbar ist, kann für Kinder problematisch werden. Denn v.a. Säuglinge haben aufgrund ihres schnellen Wachstums einen relativ höheren Eisen- und Eiweißbedarf als in jeder späteren Entwicklungsphase. Eltern, die ihre Kinder vegetarisch ernähren, müssen besonders darauf achten, dass der Nachwuchs alle Nährstoffe in ausreichender Menge erhält, die für seine Entwicklung notwendig sind. Dies setzt eine Lebensmittelkombination voraus, durch die auch genügend hochwertiges Eiweiß, Calcium, Jod und v.a. Eisen aufgenommen wird, und die deshalb - trotz Fleischverzicht - auf Milch, Milchprodukte und Fisch nicht gänzlich verzichtet. Eisenangereicherte Milchfertigbreie und eine eisenangereicherte fertige Säuglingsnahrung sind deshalb empfehlenswert. Ebenso der Eisen-reiche HiPP Rote Früchte Saft. Verbessert wird die Eisenresorption durch Vitamin-reiche Säfte und Früchte als Nachtisch bzw. zum Milchbrei. Es gibt vom Forschungsinstitut für Kinderernährung ein Rezept für einen vegetarischen Mittagsbrei: 100g Gemüse, 50g Kartoffel, 10g Haferflocken, 30g Obstsaft, 20g Wasser, 8g Öl. Wir führen kein entsprechendes Gläschen in unserem Sortiment. Pflanzliches Eisen aus Vollkorngetreide wird vom Körper schlechter aufgenommen als das Eisen aus Fleisch. Deshalb ist hier der Zusatz von Vitamin-C-haltigem Obst besonders wichtig. Wird ein Baby vegetarisch ernährt, sollte es regelmäßig dem Kinderarzt vorgestellt werden, der das altersgerechte Gedeihen beurteilt. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


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