Beikost und Allergierisiko- was beachten?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Beikost und Allergierisiko- was beachten?

Hallo liebe Expertinnen, am Wochenende möchte ich mit unserem 24 Wochen alten Sohn mit der Beikost anfangen. Wir haben uns für die Baby-led-Weaning-Methode, also Fingerfood, entschieden. Ich bin mir nur etwas unsicher, ob ich bei einigen Lebensmitteln vorsichtig sein sollte, da er bereits eine Neurodermitis (von mir geerbt) hat. Ich selbst bin auch allergisch gegen Nüsse, sollte ich die bei ihm also weglassen (bekäme er ja wenn überhaupt dann als Nussmuß)? Gestern hab ich gelesen, dass man auch bei Kuhmilch vorsichtig sein sollte... Stimmt das? Gibt es noch andere Lebensmittel die ich ganz vorsichtig oder gar nicht einführen sollte? Oder kann ich ihm vielleicht sogar alles ganz normal geben? Danke und viele Grüße!

von Floxi am 14.09.2017, 08:46



Antwort auf: Beikost und Allergierisiko- was beachten?

Liebe „Floxi“, jetzt geht es also los mit der festen Kost. Es ist verständlich, dass Sie vor diesem familiären Hintergrund sich besonders gut überlegen, wie Sie die Beikost gestalten sollen. Sicherlich haben Sie schon abklären lassen, warum Ihr Schatz bereits eine Neurodermitis zeigt. Liegt es an der Kosmetik? Oder sonstigen Umwelteinflüssen? Und/oder ist die Ernährung beteiligt? Sie schreiben nichts dazu, wie Ihr Junge bis jetzt ernährt wurde. Ich gehe davon aus, er wird bis dato gestillt. Bei einer Neurodermitis gibt es kein allgemeingültiges Patentrezept. Wie Sie bestimmt schon wissen, ist jede Neurodermitis anders und jeder Neurodermitis-Patient reagiert anders. Neurodermitis ist ein Erscheinungsbild, das meist durch mehrere Faktoren bestimmt wird. Neben Veranlagung und der Ernährung spielt die Umwelt (Kosmetik, Waschmittel, Kleidung, Hygiene, Klima, Zigarettenqualm... etc.) eine Rolle. Auch seelische Anspannung oder Stress können einen Schub auslösen oder die Symptomatik verschlimmern. Deshalb ist es wichtig zusammen mit dem Kinderarzt die jeweils auslösenden Faktoren individuell zu ermitteln und eine geeignete Therapie abzustimmen. Nur bei einem Drittel der Fälle lässt sich ohnehin der Verlauf durch die Ernährung beeinflussen. Wird die Neurodermitis durch eine Lebensmittelallergie beeinflusst, müssen Sie natürlich den/die Auslöser meiden. Meist reagieren Kinder nur auf ein oder zwei Lebensmittel wie Hühnerei oder Kuhmilch allergisch. Pauschale Verbote sind deshalb keinesfalls sinnvoll. Auch Kinder mit Neurodermitis brauchen in erster Linie eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost. Und noch ein Aspekt. Auch wenn Sie eine Lebensmittelallergie auf Nüsse haben, heißt das noch lange nicht, dass Ihr Schatz A) auch eine Allergie entwickeln wird und B) im Falle einer Allergie, auf Nüsse reagiert (Sie vererben ihm das Allergierisiko, nicht aber eine konkrete Art der Allergie.). Mein lieber Rat: Bitte sprechen Sie noch einmal mit Ihrem behandelnden Kinderarzt und stimmen Sie mit ihm ab, auf was Sie achten sollen. Wenn die Neurodermitis Ihres Sohnes nicht durch die Ernährung bedingt ist, können Sie stufenweise „ganz normal“ babygerechte, zunächst auf jeden Fall gekochte/gedünstete Lebensmittel einführen. Mit Nüssen wäre ich in der Babyernährung unabhängig von der familiären Belastung ohnehin erst mal vorsichtig. Nüsse/Schalenfrüchte finden bei unseren Beikostprodukten zum Beispiel als Zutaten keine Verwendung. Aber auch das können Sie mit Ihrem Kinderarzt noch klären. Alles Gute und viel Freude bei den ersten Beikostversuchen! Doris Plath

von Doris Plath am 15.09.2017



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