Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

12 Monate und isst nicht am Familientisch

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: 12 Monate und isst nicht am Familientisch

Tanni85

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Hallo, unsere Tochter ist 12 Monate und es ist nicht möglich mit ihr am Familientisch zu essen. Morgens geht es immer noch einigermaßen. Dann nascht sie etwas (aber wirklich nur wenig) Brötchen oder Wurst und zwischendurch ihren Getreide-Obst Brei. Mittags aber isst sie grundsätzlich nicht, was wir essen. Sonst ist es mittags mit ihr kein Problem aber alle zusammen geht nicht. Wir haben schon vieles versucht, püriert und nicht, sie isst es nicht. Und sie ist dann auch ihren Brei nicht. Ich koche ihren Mittagsbrei ansonsten selbst, so ganz fein püriert ist er also sonst auch nicht. Und auch abends muss sie ihren Brei essen, bevor wir alle essen. ab Januar geht sie in die Krippe, dort gibt es auch ganz normales Essen zum Mittag. Ich fürchte, dann ist sie gar nichts... Was können wir tun? Ich bin langsam am verzweifeln...


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Liebe „Tanni85“, beim Lesen Ihres Beitrags kommen mir zwei Gedanken. Isst Ihre Tochter schon selbstständig, also mit Ihren eigenen Händchen oder einem Löffel? Falls dies noch nicht der Fall ist, fangen Sie nun damit an. Auch wenn das zu Beginn noch mühselig ist und ggf. die Portionen nicht so groß wie sonst ausfallen. Das ist nicht schlimm, das gehört zu dieser Phase dazu. Ihre Kleine geht nun den Schritt vom Baby zum Kleinkind. da will man auch mehr gefordert und gefördert werden. Allerdings ist es am förderlichsten, wenn kein Druck oder Zwang aufgebaut wird und auch das Essverhalten des Kindes nicht so sehr im Mittelpunkt steht. Oft dreht sich alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend unentspannt und im immer gleichen Muster ab. Gehen Sie mit frischem Mut ans Essen. Und lassen Sie Ihre Tochter da ruhig selbstständiger werden, ohne zu viel als Mama zu intervenieren und zu kritisieren. Der zweite Gedanke geht in Richtung Auswahl der Speisen. Wenn ich es richtig interpretiere, gibt es noch überwiegend breiige Mahlzeiten und z.T. auch ganz andere Speisen als der Rest der Familie bekommt. Beziehen Sie Ihr Mädchen nun viel mehr in die übliche Familienkost mit ein. Jetzt im zweiten Jahr darf sie – natürlich nichts Scharfes und möglichst nur mild gewürzt – all das bekommen was es in der Familie gibt. Ein „gemeinsames“ Essen bezieht nicht nur den Essplatz ein sondern auch das Angebot. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihre Kleine viel lieber das mitessen will, was auch bei den anderen auf den Teller liegt. Der Obst-Getreide-Brei kann zu Obst und was zu knabbern (Reiswaffeln, Hirse-Kringel, Baby-Zwieback, Brotwürfelchen etc.) werden. Und abends kann es eine „Brotzeit“ geben wie sie alle bekommen. Ein Brei muss da nicht mehr sein. Gehen Sie bei den Speisen voran, auch mit mehr fingerfood. Das wird vielleicht auch nicht alles von heute auf morgen klappen, aber es ist ein Ansatz der sich lohnt. Denn schließlich soll es ja mal über kurz oder lang nur noch „eine Küche“ geben. Bezüglich der Krippe brauchen Sie keine großen Gedanken zu machen. Das wird sich von alleine alles fügen. Erfahrungsgemäß klappen Essen und Trinken in der Gruppe ganz reibungslos. Als Mama kann man da nur staunen. Die Gruppendynamik „reißt“ die Kleinen einfach mit. Beim Essen spielt das Umfeld eine ganz wichtige Rolle. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Essen hat eine große soziale Komponente. In der Gruppe schmeckts besser und da kommt man mit seinem wählerischen oder spielerischen Verhalten auch nichts so durch. Ich bin mir sicher, das wird alles gut werden. Mein bester Tipp: nehmen Sie Druck von sich und damit Ihrem kleinen Liebling, dass etwas beim Essen nun unbedingt klappen muss. Oft wenn der Druck weicht, entspannt sich die ganze Situation. Viele Weihnachtsgrüße und alles Gute für 2017! Doris Plath


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