ellenotte
Hallo, Mein 2 jähriger sohn isst abends total slecht. Tagsüber isst er ganz normal und variert. Er sagt hunger zu haben, setzt sich auch mit 'freude' an den tisch und schaufelt sich essen auf den teller. Dann aber isst er vielleicht ein paar häppchen und meint genug zu haben. Nachdem er gegessen hat darf er sich einen kleinen nachtisch holen, keks, yoghurt oder ein kleiner bonbon. Meistens lasse ich es so wie es ist. Wenn ich aber das gefühl habe er hat wirklich so gut wie nichts gegessen (also 3-4 häppchen) dann sage ich ihm er soll noch 3 essen und dann kann er seinen nachtisch holen. Dieses gelingt auch meistens, aber auch häufig fängt er beim 3en happen an zu würgen. Wenn ich ihm aber dann z.B. 2 kleine piccolini kinderpizzen hinstelle isst er die ohne probleme. Jetzt frage ich mich ob es dann daran liegt das er das essen nicht mag, oder ob er mich einfach nur vereppelt. Ich glaube nicht das er verhungert aber bestimmte vitamine etc sind ja auch wichtig und gemüse isst er garnicht auser unter extremen zwang (oder wenn es puriert in spaghetti soße ist). Ich würde sogerne wollen das er wenigstens ein bischen varieert und gesund mitisst, aber er weigert sich komplett und ich will auch nicht das es in einem machtstreit endet.... Haben sie oder haben andere Mütter da noch tips wie mann das schaffen kann? Soll ich den nachtisch verbieten? was kann ich noch machen??
Hallo ellenotte so wie du das schilderst, kann es schon sein, dass er es mit dem "richtigen" Essen eilig hat, um möglichst schnell an den Nachtisch zu kommen. Dann hülfe es, wenn du neue Regeln aufstellst. Etwa dass es Nachtisch wie Keks und Co erst viel später gibt. Lass ihn zunächst auch erst nur wenig auf den Teller häufen. Er darf sich jederzeit nachnehmen. Große Mengen auf dem Teller können die Kleinen schnell überfordern. Kleinere Mengen hingegen ermuntern zum Aufessen. Mit allgemeingültigen Regeln, die für alle Beteiligten Sinn ergeben, lernt dein Kind schnell umzugehen. Du musst nur konsequent sein und sinnvolle Regeln aufstellen. Ggf hilft dir dabei Frau Schuster in ihrem Forum. Warum meinst du aber, dass dein Kind anfängt zu würgen? Isst er denn zu schnell? Was unterscheidet bspw die Minipizza von den anderen scheinbar ungeliebteren Speisen? Geschmack, Konsistenz oder die Tatsache dass er die genau kennt und ein eigenes sog. Nahrungsprofil davon erstellen konnte? Jedes Lebensmittel hat sein eigenes Aroma. Und damit einher geht, dass der Körper mit genau diesem bestimmten Aroma, sagen wir mal Erdbeere oder Kirschgeschmack, oder auch Bratenduft, Lebkuchenduft, bestimmte Empfindungen verknüpft, seine eigenen Assoziationen vorbringt. Diese kommen zustande, weil der Körper bestimmte Dinge wie Empfindungen, Sättigungseffekt, Nährwert, Verdaulichkeit etc, damit in Verbindung bringt. Neben der Verdaulichkeit des Produkts assoziiert man auch Gefühle oder ordnet bestimmte Aromen, Gerüche, Geschmacksintensitäten bestimmten Ereignissen zu. Das ist wichtig. Denn so kann man lernen, welche Dinge dem Körper gut tun und man wieder haben möchte und welche Dinge man künftig besser meiden sollte. Und umgekehrt, was man unbedingt wieder essen möchte. Der Körper erstellt sozusagen sein eigenes Geschmacksprofil, auf das er vertrauen kann, welches ihn nämlich durch den Dschungel des Nahrungsangebotes leitet. Ein Spitzenrestaurant zeichnet sich genau dadurch aus, dass es Aromen im Kochtopf, in der Pfanne erzeugt. Dieses Aroma ist genau für bestimmte Reaktionen verantwortlich, die wiederum genau dafür sorgen, dass die Speise so und so im Körper wirkt. Und dass man sich schliesslich nach dem Genuss dessen gut fühlt. Deshalb geht man auch gerne wieder hin und zahlt dafür etwas mehr. Ob etwas schmeckt ist sehr stark abhängig davon, wie es dem Körper bekommt. Quasi welchen Nettonutzen die Speise für den Organismus hat. Das geht oft über die reine Nährstoffanalytik hinaus, nämlich in Richtung stimmungsverändernder Substanzen. Dieses ist gepaart mit der Kombination von Aroma, Mundgefühl, u.v.m. Diese stimmungsbeeinflussenden Substanzen gibt es in unserer Nahrung zuhauf. Sogar die Muttermilch ist schon voll davon. Typisch beliebte Kindergerichte sind deshalb so beliebt, weil sie diese Eigenschaften in sich vereinen. Püriertes Gemüse isst dein Kind zusammen in der Tomatensosse. Und Pizza (auch Tomate) mag er auch. Was noch? Bestimmt Pommes und Würstchen, Pfannkuchen und Schokopudding? Bananen?, Frikadellen, Nudeln, Kartoffelbrei....oder? Zusammenfassung: Du kannst Gemüse in Gerichte einarbeiten. Es ist nicht schlimm, wenn dein Kind nicht alle Gemüsesorten so gerne mag. Es macht das Kochen für dich allerdings leichter. Gemüse muss nicht jeden Tag als Beilage auf den Teller kommen. So viel mal vorneweg. Gemüse wird oft eher akzeptiert, wenn es in Gerichte eingebettet ist. Pizza ist ein gutes Beispiel. Die Tomaten gehören da einfach dazu und werden kommentarlos mitgegessen. In üblichen Maultaschen ist Spinat in die Füllung mit hinein gepackt. Das merkt kein Kind :-) Gemüse darf ruhig ordentlich weich gekocht sein und mit viel Fett zubereitet sein. Hier zeigt das Beispiel mit dem Rahmspinat (mit dem Extrablubb .-)), wie der Siegeszug angetreten werden konnte. Bestimmt mag dein Kind ein paar wenige Sorten gerne essen, die die Vielfalt auf dem Teller steigern. Kartoffeln, Tomatensosse, Salatgurke? Oder saure Gurken, Gemüsemais? Und Obst mag dein Kind bestimmt auch. Zumindest eine kleine Auswahl mag er doch, oder? Das Ganze hat einen biologischen Grund. Die Kinder wählen instinktiv die Speisen, die sie am besten nähren - das heißt, sie wählen sich die Speisen aus, die gut und schnell sättigen, und Speisen, die sie jeweils individuell gut verdauen können. Auch Kartoffeln oder Obstsaft zählen als Gemüse bzw Obstportion. Gemüse lässt sich auch verstecken, in Fleischsossen beispielsweise. Manche Kinder widerum lieben Gemüse viel mehr, wenn es beim Essen schön kracht und knackt. Da ist Rohkost das Mittel der Wahl. Leuchtende Möhrenstückchen, knackige Gurkenhäppchen, rohe Kohlrabisticks, Nicht aber jedes Kind kann rohes Gemüse gut verdauen. Deshalb muss dein Kind herausfinden, was er bevorzugt, Dazu muss allerdings probiert werden. Dazu kannst du herausfinden, in welchen Situationen dein Kind am ehesten bereit dafür ist, Neues zu kosten. Das kann im Urlaub sein, am Wochenende mit Papa, bei Oma, mit Freunden, wenn ihr unterwegs seid, Orte ausserhalb des Esstisches... Magst du alle Gemüsesorten? Früher mochte ich persönlich wirklich viele Gemüse gerne essen. Aber Schwarzwurzeln bspw kann ich auch heute noch nicht essen. Und auch Rucola ist mir absolut zuwider....Da würden keine noch so guten Argumente zählen. Gemüse wird oft als Gesunkost gepreisen. Und es hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber es bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Das ist individuell verschieden. Gemüse wird oft meist akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde siehe oben. Ernährungsempfehlungen mit Plänen und Rezepten sind Theorie. Sie dienen als Basis und Orientierungshilfe. Ein gutes Gewissen kann daraus resultieren, wenn die Kleinen nach diesem Plan vorbildhaft speisen. Manchmal klappt das auch. Aber manchmal auch nicht. Als Mama ist man schnell irritiert und besorgt, wenn die Kleinen nicht nach Plan essen und trinken wollen. Kinder wissen instinktiv selber ziemlich genau, wieviel sie essen sollten. Das kann tageweise verschieden sein, aber in der Wochenbilanz durchaus stimmig. Vorraussetzung ist natürlich ein reichhaltig gedeckter Tisch mit ausgewogenem Speisenangebot. Was du scheibst, beklagen übrigens nicht wenige Mütter: Das Kind möchte nicht das essen, was Mama serviert. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Vorraussetzung ist, das sie natürlich einiges kennen. Vor allem, dass alle Lebensmittelgruppen dabei sind. Obst ersetzt hierbei auch das Gemüse. Zudem setzt um den 18. Lm herum ein Entwicklungsfortschritt ein, der mit besonderer Skepsis gegenüber essbaren Dingen einhergeht. Zum Leidwesen von Mama und Papa resultiert daraus häufig ein sehr eingeschränktes Essesnrepertoire. Besonders (grünes) Gemüse erfreut sich fortan häufig weniger Beliebtheit. Es handelt sich dabei um ein genetisch programmiertes Verhalten, das die Kinder gewissermaßen schützt(e). Sie essen nun nicht mehr alles was sie sehen. Um nun auch unbeliebtere Speisen lieben zu lernen, hilft ihnen der Nachahmungsinstinkt. Koche deshalb Speisen, die alle Familienmitglieder essen und biete deinem Jüngsten immer und immer wieder kleine Portionen davon an. Irgendwann wird er essen. Vermutlich wird nicht jedes Gericht sein Leibgericht werden, aber immerhin ein paar der üblichen Familiengerichte wird er bald gerne mögen und essen wollen :-) Das Schlagwort hierzu heisst: "Soziales Lernen" Wiederholungen im (volllwertigen) Speisenangebot gepaart mit dem Essen und beobachten der anderen Familienmitglieder ist langfristig eine gute Basis. Also dann Grüße B.Neumann
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