Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Frage zum Mittagsbrei

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Frage: Frage zum Mittagsbrei

lena567

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Hallo Frau Neumann, ich koche für meine Zwillinge selber. Bisher gab es Pastinake, Kürbis und Zucchini. Die beiden sind korr. 6 1/2 Monate und bekommen seit knapp 3 Wochen Beikost. Der eine Zwillinge isst relativ “gut“, schätzungsweise ca. 80 g, der andere bedeutend weniger (ca. 20-30 g), zwischen beiden ist auch ein Gewichtsunterschied von ca. 1 kg. Nun frag ich mich, ob ich trotz der wenigen Nahrungsaufnahme schon Kartoffeln und danach auch Fleisch mit reinmachen soll, oder ob die reine Gemüsemenge erst gesteigert werden muss? Und kann ich auch trotz des wenigen Essens in 1-2 Wochen schon mit dem Abendbrei anfangen? Vielen Dank im Voraus und viele Grüße Lena


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Lena du kannst das Gemüse zunächst mit Öl vermischt und dann mit Kartoffel erweitern. Wenn deine Beiden von dieser Mischung eine ausreichend große Portion schaffen, d.h. zwischen ca 100-120-190g und anschließend keine Flasche mehr benötigen, dann kannst du beginnen auch den Abendbrei zu geben. Der Hintergrund für die Empfehlung ist: Brei hat bei mit Säuglingsmilch ernährten Babys (auch) das Ziel die Milchmenge zu reduzieren, durch das Ersetzen mit milchfreiem Brei. Oder stillst du deine Zwillinge? Dann lies einmal hier: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=41130&suche1=wenige+l%F6ffel+beginnen&seite=1 Der üblicherweise empfohlene Weg: In den ersten Tagen der Beikost geht es darum, dass sich ein Baby an die neue Art der Nahrungsaufnahme gewöhnt. Jeden Tag kannst du nun ein Löffelchen Brei mehr geben. Nach etwa vier Tagen kannst du Öl und bald auch Kartoffeln dazu geben und die Menge an Brei stetig erhöhen. Du kannst langsam steigern und dich an deinem Baby orientieren, wie viel es möchte und akzeptiert. Auch bei Babys, die schon zu Beginn gerne mehr und viel essen würden, sollte man nur langsam die absolute Essmenge erhöhen. Das beugt Verdauungsproblemen vor. Du kannst dir ruhig ca 2 Wochen und mehr Zeit lassen, bis ihr eine Essmenge Brei (Gemüse/Kartoffel/Öl) von ca 120-200g erreicht. Am besten gibst du den Brei bald schon als Mischung aus einem Mix von Gemüse/Kartoffel/Öl. Daran sollten sich deine Babys gewöhnen. Diese Menge gibst du ihnen in täglich sich steigernder Menge. Die ersten Löffel Gemüse pur sind eine erste Übung für die Beikost. Auch der Verdauungstrakt muss sich langsam an das Neue, an die feste Nahrung gewöhnen. Darum sollte man langsam und behutsam in Bezug auf die Breimenge vorangehen. Damit sich deine Zwillinge trotzdem möglichst bald an einen Breitypus gewöhnen, auch geschmacklich, kannst du den Brei aus 3 Komponenten anbieten. Das Öl wirkt sich positiv auf die Verdauung aus und macht satt. Nur ein sättigender Brei ist für dein Baby langfristig attraktiv. Erst die Kombination aus Gemüse, Öl und Kartoffel macht ausreichend satt, so dass langfristig eine Flasche entfallen kann. Auf ca 190g Brei werden ca 1 EL (=8g) Öl zugegeben. Bei einer Breimenge von ca 100g entsprechend weniger Grundrezept GK-Brei: 120g Gemüse 60g Kartoffeln in wenig Wasser garen. Mit dem Garwasser pürieren optional 2 EL Obstsaft (Vit C-reich) zugeben und 8g Öl (ca 1 EL) darunter rühren. Grundrezept GKF-Brei: 100g Gemüse 50g Kartoffeln 20-30g Fleisch ( am besten zuvor grob zerkleinert) in wenig Wasser garen. Mit dem Garwasser pürieren optional 2 EL Obstsaft (Vit C-reich) zugeben und 8g Öl (ca 1 EL) darunter rühren Grüße Birgit S.


lena567

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Hallo, ja, ich stille meine Zwillinge. Der Link funktioniert leider nicht. Also kann ich auch jetzt bei relativ geringen Menge (wobei jetzt beiden die letzten 2 Tage ca. 60 bzw. 100 g gegessen haben) schon Kartoffeln mit geben? Viele Grüße Lena


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo lena567 ja, auf jeden Fall solltest du das. Denn deine Beiden sollen sich auch an Kartoffeln gewöhnen (und an Öl). Gemüse hat kaum Kalorien. Kartoffeln und Öl liefern viel mehr Energie (= Kalorien) als nur das Gemüse. Und erst die Kalorien machen deine Babys satt. Und nur wenn deine Babys einen Nutzen im Breiessen erkennen, also eine Sättigung erfahren, werden sie Motivation zum Weiteressen haben. Babys sollten behutsam an Beikost herangeführt werden, damit der Verdauungstrakt genügend Zeit hat, sich auf die Veränderungen einzustellen. Besonders der Darm muss sich an das Neue gewöhnen und darum sollten die Breimengen langsam gesteigert werden. Nach etwa 4 Tagen kann zum Gemüse eine weitere Zutat dazu kommen und nach ca 4 weiteren Tagen wieder etwas Neues. Somit bist du ca 1 Woche mit sich steigernden Mengen plus Erweiterung durch neue Zutaten. Nach ca 2 Wochen kann die Menge auf ca 200 g (Gemüse, Kartoffel, Öl) gesteigert sein. Dann kann die Flasche entfallen. Manche Babys schaffen dennoch nur weniger Menge und bleiben dauerhaft bei einer Breimenge von ca 120-140g. Beim Selberkochen kannst du die Grammzahl ohnehin variabel sehen, weil du je nach Gemüsesorte verschieden große Mengen Wasser zugibst, um den Brei zu pürieren. Wichtiger als die messbare Menge sind demnach die Zeichen für Sättigung, die du bei deinen Zwillingen herausfinden musst. Das Wegdrehen des Kopfes kann das bspw signalisieren oder das Ausspucken von Brei. Kennst du diesen Text? https://www.rund-ums-baby.de/ernaehrung/stufen-ernaehrungskonzept.htm ich hoffe, dass dieser Link bei dir funkltioniert. Sonst findest du ihn auf der Startseite hier bei rub, unter dem Menüpunkt "Ernährung", "Ernährung mit Beikost", und dann oben links: "Das Ernährungskonzept in Stufen". Und ier ist der kopierte Text aus dem Link vom vorherig genannten Posting, Text vom 11.6.2015 "Hallo Heli Mit Beginn des 7. Lm sind die meisten Babys soweit, und wollen gerne Beikost. Manche Babys kommen schnell mit dem Löffeln zurecht, manche brauchen dafür etwas mehr Zeit - andere Babys - inzwischen immer mehr - wollen lieber alleine essen. - sie wollen keinen Löffel und sie möchten keinen Brei. Wobei die Kleinen bei dieser Art Beikost nicht wirklich essen, sondern die angebotene Nahrung eher spielerisch erkunden. Der Sättigungsaspekt ist dabei unerheblich. Beikost, d.h. mehr zu essen als nur Milch, das ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Beikost ist deshalb aus vielen Gründen wichtig - nicht nur zum Sattwerden. Es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, das Loslassen von Mama etc. Als Stillmama kannst du die Beikost ganz gelassen angehen. Beikost kannst du wörtlich nehmen und zusätzlich zum Stillen mit deinem Baby das Abenteuer Beikost spielerisch beginnen. Bei der Beikost (von gestillten Babys) geht es nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht viel mehr auch darum, neue Geschmackseindrücke, Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen zu lernen, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Der persönliche Weg zu einer erweiterten Kostpalette kann bei jedem Baby verschieden verlaufen. Du kannst den Plan so umstellen, wie es für euch passt. Gib deinem Baby Zeit, sich generell an neue Esseindrücke zu gewöhnen. Gehe langsam und behutsam vor. Viele Mamas wählen den Weg, den du gerade auch gehst. Sie lassen ihr Baby einfache Nahrung selber "essen". Dieses sog. baby led weaning kann eine echte Bereicherung für den täglichen Beikostplan sein. Es ist gut mit dem klassischen Löffeln zu beginnen und wenn es langfristig nicht gut klappt, kann diese Methode evtl zum gewünschten Erfolg - ESSEN - führen. Gib deinem Baby also ruhig weich gegarte Obst-und Gemüse-Kartoffelstückchen zum Essen oder besser: lange Gemüsesticks (weich gegart) , die er gut in die Hand nehmen kann und vielleicht sogar isst. Wenn das Schlucken dieser gröberen Kost gut funktioniert, könntest auch mal ein Würfelchen Brot abgeben, einfach zum Kennenlernen eines neuen Geschmackseindruckes und der veränderten Konsistenz. Wobei diu schreibst, dass dein Kleiner bereits gerne daran herum lutscht. Bleibe auf jeden Fall immer dabei. Man solllte am besten besser nur Basics geben, d.h. ungewürzte kleine Häppchen, wie Kartoffel, Gemüse (ohne Salz o.ä.), Brot, Nudel etcetc. Es eignen sich für die ersten Stückchen zum Selberessen besonders gut weiche, gegarte Gemüse-, Kartoffel- oder Obststicks (auch Brokkoliröschen). Diese können die Kleinsten mit der ganzen Hand umschliessen - um die Hand schliesslich an den Mund zu führen. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weich gegarte Gemüse gut mit der Faust umschliessen und festhalten um schliesslich abgelutscht zu werden. Vorraussetzung ist immer, dass dein Baby Spaß dabei hat. Zubereitung babygerechter Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten Apfel (nur gedünstet), Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Wenn du dein Baby gerne Brei essen lassen möchtest, dann versuche es ggf mit einem Obstbrei. Diesen kannst du später in einen herzhaften Brei umwandeln. Apfelmus harmoniert gut mit Möhrenmus. Beim Stillen können die Stillmahlzeiten verschieden sättigen. Möglicherweise hat dein Baby zu der Uhrzeit, wenn du Brei anbietest gar keinen großen Hunger und es fehlt ihm der Essanreiz. Neugier besteht dagegen schon, wenn er sieht was ihr Großen esst, Er möchte euch imitieren und schafft das auf seine Weise, Er spürt die Konsistenz mit den Händen und der Zunge. Versuche es ruhig weiterhin mit dem Löffeln, damit sich dein Kleiner daran gewöhnen kann. Beim Stillen hast du keine Kontrolle über die aufgenommene Menge und der Kalorien. D.h. es könnte sein, dass dein Baby nicht genügend Hunger hat, um bei einer Mahlzeit mehr zu essen. Immerhin isst dein Kleiner trotzdem noch ein paar wenige Löffel Mittagsbrei. Lass dich von scheinbar kleinen Essmengen nicht irritieren. Was zählt ist die Tatsache, dass dein Baby Beikost bekommt und diese isst. Beikost gibt es zusätzlich zum Stillen, wobei hier Vielfalt wichtiger sei als die Menge. Es geht dabei vor allem darum, die neue Esstechnik zu erlernen und auch darum neue Aromen kennen zu lernen, die Konsistenz der Nahrung zu erfühlen usw. Das heisst das Ziel sei hier vor allem die langsame Gewöhnung an neue Essgenüsse. Grüße B.Neumann" Also dann, wenn du noch weitere Fragen hast....bis bald Grüße Birgit Neumann


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