Mitglied inaktiv
Liebe Frau Höfel, ich habe mein Kind mit einem Notkaiserschnitt zur Welt gebracht, weil es nicht in den Geburtskanal eintreten wollte, nachdem sich der Muttermund endlich geöffnet hatte, was ewig gedauert hatte und entsetzlich schmerzhaft war. Es hat sich herausgestellt, dass er die Nabelschnur um Hüfte und Schulter geschlungen hatte. Da das im Ausland war, wo ich die Sprache nicht so gut spreche, und es überhaupt auch recht scheusslich war in diesem Krankenhaus, konnte ich nie Fragen darüber stellen. Warum verwickelt sich denn ein Baby in die Nabelschnur? Und war es deshalb so lang und schmerzhaft, weil er eben nicht kommen konnte? Hätte man das nicht im Ultraschall sehen müssen? Ich fand es entsetzlich, einen Kaiserschnitt zu haben und würde gerne verstehen, warum es dazu kam. Danke und liebe Grüsse kamel
Liebe kamel, Kinder im Mutterleib sind oft recht munter und turnen viel umher. Meist passiert dabei nicht viel, aber manchmal wickelt sich so ein Schatz in die Nabelschnur ein. Wenn die Gebärmutter Wehen produziert, dann zieht sich ihr Gewebe über dem Kind zusammen. Dadurch wird es in der Gebärmutter eng und das Kind weicht Richtung Geburtskanal aus (ungefähr so, als wenn Sie Wurst aus der Pelle drücken - sorry, blöder Vergleich!). Ihr Kind hatte sich aber die Nabelschnur um Schulter und Hüfte gewickelt, so dass sie nicht mehr lang genug war, um ihn Richtung Geburtskanal ausweichen zu lassen. Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten: - die Gebärmutter konnte dadurch Ihr Geburtsobjekt (Fachjargon für das Kind) nicht loswerden. Das ist aber ihre vorrangige Aufgabe. Deshalb produziert sie immer mehr Wehen bis hin zum Wehensturm - und wenn man Pech hat, droht sie zu reißen oder reißt ein (Uterusruptur genannt) - durch die Nabelschnur wurden unter der Wehe Körperteile abgeschnürt und das hat sich auf dem CTG durch Herztonabfälle bemerkbar gemacht - durch die lange andauernden (und nicht zum Erfolg führenden) Wehen ist Ihr Sohn in eine Notsituation geraten und die Geburt mußte deshalb zügig beendet werden - evtl. hat sich die Placenta zu lösen begonnen - oder von allem ein bißchen. Es ist ein Erklärungsversuch. Mehr kann es nicht sein, da ich nicht dabei war. Ich hoffe, es hat trotzdem ein bißchen Licht ins Dunkel gebracht. Ob ein Sono die Nabelschnurverwicklung gezeigt hätte, ist fraglich. Gerade zum Ende bekommt mann die Kinder nur noch partiell zu sehen. Liebe Grüße Martina Höfel
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