Hallo,
mein 8 Wochen alter Sohn ist ab Nachmittag immer sehe nörgelig und fängt dann abends an zu schreien. Ich gehe davon aus, dass er müde ist (dem Schreiklang nach und weil er eigentlich gut futtert, nimmt die Woche 400g zu durch das Stillen). Ich achte schon darauf, dass er tagsüber nicht länger als 1,5 wach ist. Dennoch hat sich unsere Situation nicht verbessert. Ab Mittag schafft er es auch nur im Tragetuch länger zu schlafen. Sonst wacht er nach 30 Minuten wieder auf. Was kann ich hier tun? Er ist dann sehr unruhig abends, schreit, quengelt, zappelt qie verrückt, und schnüffelt/ hechelt ganz aufgeregt mit weit aufgerissenen Augen. Der Kopf wird aufgeregt hin und hergerissen.
von
Christa_2010
am 07.05.2022, 20:12
Antwort auf:
Baby unruhig und weinerlich
Liebe Christa,
Ihr Kind verarbeitet abends seinen Tag (Auch, wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedes Mal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!).
Kinder dürfen weinen, nur nicht alleine! Und aller Kummer muss raus, muss erzählt werden! Was wir immer vergessen: weinen ist die Sprache Ihres Kindes. Es kann nicht anders ausdrücken, was Ihm auf der Seele liegt! Und da ist es egal, ob es sagen will: "Mir ist warm.", "Ich bin müde." oder "Ich habe Dich lieb und will hier nie mehr weg!"
Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr Kind! Und da liegt manchmal die Crux!
Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht!
Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend.
Diese Ruhe hat frau als frisch gebackene Mutter einfach noch nicht, da immer im Hintergrund das Bild des selig lächelnden Säuglings (aus Werbung und Literatur) im Hinterkopf spukt. Und natürlich macht frau sich auch Sorgen, ob das Kind etwa krank ist. Und ob frau gar eine schlechte Mutter ist, da sie das Kind nicht zur Ruhe kriegt! Wie gesagt, Ihr Kind ist okay - halten Sie es, geben Sie ihm Sicherheit.
Vielleicht ist das Tragetuch und ein Gang um die Häuser evtl. einfach ruhig mit Papa nochmal eine Hilfe.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 07.05.2022