Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Zu früh für "Erziehung" und Rhythmus?

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Frage: Zu früh für "Erziehung" und Rhythmus?

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Liebe Frau Schuster, unser Sohn Paul ist vor ein paar Tagen 4 Monate alt geworden. Er ist ein sehr aufgeweckter, unglaublich interessierter und freundlicher kleiner Kerl. Er ist groß für sein Alter, fröhlich, kontaktfreudig, lacht viel und bestaunt alles mit riesengroßen Augen. Dabei kommuniziert er immer intensiver und eindeutiger mit uns. Seit kurzem hat er immer wieder Tage, an denen - warum auch immer - seine Frustrationstoleranz geringer als sonst zu sein scheint. Er fängt dann bei Kleinigkeiten an zu kreischen, wenn er sich über etwas ärgert - Bsp: er schafft nicht auf Anhieb, den Schnuller selbst in den Mund zu stecken (gelingt ihm sonst auch nicht besser). Oder aber er sieht, wie seine Flasche zubereitet wird und stimmt ein ohrenbetäubendes Ungeduldsgekreische an. Er weint dann nicht, sondern klingt wütend, ungeduldig und genervt. Wir fragen uns, ob wir das einfach tolerieren sollten, oder hier schon beginnen sollten, ihm sachte zu vermitteln, dass solches Gekreische nicht (schneller) zum Ziel führt als andere Unmutsäußerungen. So ein lauter hoher Ton, noch dazu so häufig, wenn er mal schlecht gelaunt ist, kann schon ziemlich belastend sein. Ist er noch zu klein, um zu verstehen, dass wir finden, dass diese Reaktion nicht angemessen ist, oder können wir ihm das irgendwie vermitteln - zB durch kurzes, etwas ernsteres Zureden als sonst bzw. eine trotzdem ruhige, gelassene Reaktion - oder wie sonst? Wir möchten auf längere Sicht nicht zu Springern für unseren Sohn werden, sobald er seinen Willen nicht bekommt. Diese laute Reaktion von ihm kommt, wie gesagt, selten vor - aber wir möchten sie nicht durch überrasches Handeln sozus. konditionieren. Wie denken Sie darüber? Ebenso - wie verhält es sich mit der "Konsequenz" beim Einhalten und dem Aufstellen gewisser Regeln hinsichtlich Tagesrhythmus usw.? Ist es sinnvoll, jetzt schon einen deutlichen Rhythmus vorzugeben und sanft zu versuchen, ihn durchzusetzen? Bsp: Wir legen Paul abends gegen 8 meist noch wach, aber müde, in sein Bettchen. I. d. R. schläft er nach einigem Rumwurschteln von alleine ein. Manchmal schafft er es nicht und fängt an, zu weinen. Sollten wir ihn dann im Bettchen belassen und dort mit ihm sprechen, streicheln usw.? Oder können wir ihn dann, wenn er sich nicht nach einigen solchen Versuchen, selbst beruhigt, wieder herausnehmen und im dunklen Zimmer mit ruhigem Zureden auf dem Arm beruhigen, bis er einschläft? Beides kommt, wie gesagt, im Wechsel vor. Und wie sinnvoll ist es, jetzt schon feste Essenszeiten einzuführen? Paul bekommt die Flasche und dadurch pendeln sich die Abstände auf ca. 4 Stunden ein. Demnächst wird er zugefüttert. Viele Fragen, darum ganz herzlichen Dank für Ihren Rat im voraus! Herzliche Grüße Cara


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Hallo Cara Sieht Ihr Sohn, wie Sie seine Flasche zubereiten oder kann er sich den Schnuller nicht schnell genug in den Mund stecken, fordert er tatsächlich ärgerlich Ihre Hilfe ein, da er sich auf andere Art und Weise noch nicht verständlich machen kann. Zeigen Sie Verständnis für seine Wut, aber, wie Sie schon sagten, werden Sie nicht zum Springer.- Erklären Sie ihm möglichst ruhig, dass Sie gleich kommen um ihm zu helfen, bzw. dass die Flasche gleich fertig ist. Sprechen Sie diese Erklärung in möglichst immer gleichem Tonfall und mit gleicher Miene, damit Ihr Sohn die Bedeutung Ihrer Worte erfassen kann ohne sie direkt zu verstehen. Ignorieren Sie dann sein Weinen oder singen/summen Sie ein Lied, sodass er sich mit Zuhören beschäftigen kann, bis Sie seinen Wünschen entsprechen können. Dieses kleine Stück sichere Orientierung können Sie Ihrem Sohn durchaus schon mit 4 Mon. ermöglichen! Eine altersgerechte Konsequenz ist ebenso schon möglich. Weint er in seinem Bett "einfach", weil er noch nicht in den Schlaf findet, sollten Sie ihn nach Möglichkeit in seinem Bett belassen und ihn dort versuchen zu beruhigen, indem Sie ihm z.B. sanft die Hand auf die Stirn legen und er Ihre beruhigende und Sicherheit gebende Stimme hören kann. Sollten Sie allerdings Angst, Blähungen oder anderes Unwohlsein vermuten, wird das Weinen nicht nach kurzer Zeit von allein aufhören, sodass er eine noch intensivere Nähe zu Ihnen suchen wird und auch bekommen sollte. Die festen Essenszeiten scheinen sich schon unmerklich eingestellt zu haben, wenn er sich ca. alle 4 Std. auf seine (hungrige) Art an Sie wendet. Diese Zeiten können Sie behutsam und in kleinen Abständen verschieben um die Zufriedenheit aller Familienmitglieder herstellen zu können. Liebe Grüße und: bis bald?


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