Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wutausbrüche, unangemessenes Verhalten

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wutausbrüche, unangemessenes Verhalten

Ce.ni

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Hallo, ich habe mal wieder eine Frage zu meinem Sohn (4 Jahre). Heute hatte ich das Kindergartenentwicklungsgespräch. Er ist wohl sehr weit entwickelt, sprachlich und auch was die Kreativität und Ausdauer beim spielen und puzzlen etc. angeht. An guten Tagen ist er der liebste, höflichste und aufmerksamste junge. Allerdings gibt es auch häufig die weniger guten Tage. Da schmeißt er mit Schimpfworten um sich und kann sich so in seine Wut reinsteigern, dass gar nichts mehr hilft. Die Erzieherin meinte, das sich das dann wohl so durch den ganzen Vormittag zieht und es an ihn kein herankommen gibt. Er ärgert dann andere Kinder, spuckt und provoziert gezielt. Stört auch beim Essen und hört nicht. Er hat auch daheim ab und zu sehr heftige Gefühlsausbrüche. Aber er sagt immer im Kindergarten sei er lieb. Deswegen war ich heute etwas erschrocken, als ich gehört habe, das es dort alles andere als gut läuft. Wir haben darüber gesprochen, ob evtl Ergotheraphie helfen könnte. Und sie meinte sogar, dass sie, sollte es bis April/Mai nicht besser wird, gerne mal jemand drüber schauen lassen würde. Mein Mann allerdings hält davon gar nichts. Er meint er wäre ein ganz normaler Junge und so Ausbrüche gehören eben dazu. Die Kinderärztin, die ich mal darauf angesprochen habe, ist auch nicht weiter drauf eingegangen und meinte nur, er wäre eben schlau und wisse genau wie man provoziert... hilft mir leider nicht weiter. Ist wirklich eine Therapie notwendig? Oder eine Vermutung war auch, dass er einfach unterfordert ist. Aber was kann man da machen? Vielen Dank im Voraus Liebe Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Ce.ni, wie gehen Sie und die Erzieher mit dem Verhalten Ihres Sohnes um. Erfährt Ihr Sohn Konsequenzen, wenn er ein anderes Kind anspuckt oder provoziert? Womöglich ist es sinnvoll, eine Frühförderung zu beantragen. Entgegen der Ergotherapie kommt die Frühförderung zum Kind, sprich nach Hause und in den Kindergarten, damit gezielt geguckt werden kann, was der Auslöser für sein Verhalten ist, um dann entsprechend daran arbeiten zu können. Viele Grüße Sylvia


cube

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Mhhh, diese Problematik besteht ja eigentlich schon länger (du hattest ja schon früher dieses Verhalten geschildert) und hat sich offenbar nicht gebessert. Außerdem zeigt er es sowohl im KiGa als auch zu Hause - es liegt also nicht an einer Unterforderung im KiGa, sondern ist allgegenwärtig. Ist dein Mann zufällig auch so aufbrausend? Ich frage deshalb, weil er das Problem ja eher abtut, als normal für einen Jungen empfindet (und Mädchen sind dann immer lieb und dürfen nicht wütend werden ;-)? Könnte dann natürlich auch etwas sein, das er etwas spiegelt, was er vorgelebt bekommt und/oder über das gefällig hinweggesehen wird, weil ist eben ein Junge. Aber davon ab: es gibt natürlich Menschen Kinder und Erwachsene), die schnell "explodieren", eine geringe Frustrationstoleranz haben und da schwer wieder herausfinden. Gibt es denn bestimmte Auslöser dafür oder ist das willkürlich? Es hört sich auf jeden Fall schon nach mehr als den normalen Wutausbrüchen eines Kindes in dem Alter an und hat sich ja auch nicht gebessert. Die KiÄ hat euch eigentlich einen Hinweis gegeben - er weiß, wie man provoziert. Sie meint damit wohl eher, dass er mehr Grenzen/Konsequenzen bräuchte um zu lernen, dass es eben nicht ok ist/toleriert wird. Ich würde eigentlich auch sagen, macht mal einen Termin in einem SPZ und stellt ihn dort vor. Aber evt. ist es tatsächlich eher eine Erziehungsache - da komme ich eben auf deinen Mann zurück. Wenn ihr beiden euch da uneins seid - du willst kein spucken, werfen etc, dein Mann fährt dir dann aber sozusagen in die Parade mit Bemerkungen wie "ist eben ein Junge, lass ihn halt" oä, hat euer Kind keine klare Linie. Oder fühlt sich durch die Unterstützung von Papa berechtigt dazu, sich so verhalten zu können. Das kannst aber nur du selbst beurteilen, in wie weit das Verhalten eures Kindes evt. auch "hausgemacht" ist.


Istnichtrelevant

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Die meisten Probleme entstehen nicht, weil mit dem Kind was nicht stimmt, sondern etwas stimmt mit dem Verhalten gewisser Familienmitglieder nicht. Man sollte das Problem nicht beim Kind suchen, das sind nämlich nur die Konsequenzen. Irgendwas ist bei euch los. Rede. Mit deinem Kind.


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