Wut und Trotz

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wut und Trotz

Hallo! Heute wende ich mich das erste mal an sie. Meine Tochter ist 18 Monate alt und seit 2 Wochen ein anderer Mensch. Sie hat unerträgliche Schrei- und Trotzanfälle. Es ist wirklich schockierend sie so zu sehen. Der ganze Tag ist ein Kampf. Sie will immer genau das Gegenteil von dem was ich sage. Ich rede freundlich mit ihr und gebe mir wirklich alle Mühe. Als Beispiel: Wir kommen vom Spaziergang nach Hause, meine Tochter möchte sich die Schuhe nicht ausziehen lassen, also sage ich "gut, dann lassen wir die Schuhe noch an", nun beginnt sie zu schreien, dass sie die Schuhe aus haben möchte, will ich sie ihr dann ausziehen, will sie sie anbehalten. So geht es den ganzen Tag mit fast Allem. Ich versuche sie abzulenken, ihr gut zuzureden, es ihr zu erklären. Es bringt nichts. Ich kann machen was ich will, alles ist falsch. Irgendwann ist es mir dann zu viel und ich lasse sie sich erstmal austoben, ich sage ihr, dass ich ihr Schreien nicht dulde, und sie zu mir kommen kann, wenn sie sich beruhigt hat. Ist das in Ordnung? Oder sollte ich lieber versuchen sie zu trösten? Jedoch kann ich in diesem Momenten nichts mit ihr machen, alles verschlimmert ihre Wut noch. Wenn ich sie toben lasse, dauert das wirklich lange, irgendwann hört sie auf zu schreien, aber ihr widerstandhaftes Verhalten ist nach wie vor da. Ich kann sie dann aber ablenken und wieder mit ihr reden. Freiwillig würde sie allerdings danach nicht in meine Arme zurück kehren. Ist das bedenklich? Haben wir eine schlechte Bindung? Mich strengen diese Tage unglaublich an. Ich bin nur noch damit beschäftigt, sie irgendwie im Zaum zu halten und die nächste Explosion abzuwenden. Selbst wenn wir schönen Momente zusammen haben, will sie sich mir immer widersetzten. Wenn ich für sie angenehme Dinge vorschlage, sagt sie patzig "nein" und möchte das Gegenteil. Führe ich das gewünschte Gegenteil aus ist das auch nicht richtig. Ich weiß nicht mehr weiter. Mache ich denn alles falsch? Ich möchte meiner Tochter auf keinen Fall schaden. Ich bin mir so unsicher, welches der richtige Weg ist. Irgendwie scheint es den nicht zu geben. Es kann doch nicht sein, dass ich den ganzen Tag meine komplette Energie in das Besänftigen meines Kleinkindes stecken muß. Haben sie einen Tipp für mich? Wie gehe ich in solchen Situationen am besten vor? Irgendwann gelingt es mir einfach nicht mehr, den Trotzanfall (falls man den in diesem Alter schon hat) abzuwenden. Mindestens 1 mal am Tag rastet sie völlig aus. Vielen Dank und liebe (verzweifelte) Grüße

von Schokimonster am 24.08.2011, 13:09



Antwort auf: Wut und Trotz

Hallo Schokimonster Sie haben ganz bestimmt keine schlechte Bindung zu Ihrer Tochter, die sich durchaus altersgerecht verhält. Mit 18 Mon. hat sie entdeckt, dass sie einen eigenen Willen hat, den sie nun verständlicher Weise mit all' ihren bisherigen Fragen durchzusetzen versucht. Gleichzeitig wird auch der Wunsch nach selbstständigem Handeln immer größer. Fragen Sie z.B. Ihre Tochter ob sie sich die Schuhe schon SELBER ausziehen kann oder ob Sie ihr noch helfen müssen. Handeln Sie dann bitte entsprechend und loben Sie jedes eigenständige Tun. Gibt es dennoch Theater und ein vehementes NEIN, wird Ihre Tochter aus möglichst logischen Folgen lernen müssen, indem sie sich ausschließlich im Flur aufhalten darf, damit die Wohnung nicht schmutzig wird von den Straßenschuhen. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 25.08.2011



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