Esmeralda
Guten Tag. im Bekanntenkreis bzw. der KiGa-Gruppe sind fast alle Kinder schon "trocken". Manche sind jünger als meine Tochter (3 Jahre 8 Monate). Wir sind da lange nicht. Ratschläge Bekannter oder Artikel haben uns nicht weitergebracht. Bin unsicher, wann sie trocken sein "müsste". Für ihre Po-Haut und die Integration im KiGa wäre Trocken sein m.E. besser. Tochter war Schreikind, ist sensibel, schüchtern, ängstlich, wissbegierig, neugierig, sprachgewandt, fantasievoll, blödelt und lacht mit uns und Großeltern. Schon früher als andere mir bekannte Kinder Autonomie/Frust-Anfälle. Die ersten Jahre war ich entspannt, hab nichts "gemacht". Dann erst Töpfchen hingestellt und gezeigt. Es wurde eher Spielutensil. Später mit Toilettensitz "geübt". Die ersten Tage überraschende Erfolge, weil das so neu und spannend war. Schnell war das wieder auf nahezu Null, bzw. sehr schwankend. Zeitweise Erfolge über Belohnung mit Rosinen, aber das schlief ein, nachdem die nichts Besonderes mehr waren. Dann manche Weile tagsüber mit Unterhose geübt. (Furchtbar stressig für mich, dauernd umziehen, viel waschen, Oberflächen reinigen. Tochter unbeirrt gut gelaunt.) Die nasse Hose scheint die Tochter oft nicht zu stören. Einmal bei Temperaturen um den Gefrierpunkt draußen hatte sie länger nichts gesagt. :( Auch nasse / stinkende Windel ignoriert sie meist. So wie Frieren / Durst / Hunger, wenn sie gerade sehr beschäftigt ist. Zeitweise wurde es plötzlich(?) besser und es klappte einen ganzen Tag oder sogar plus Nacht, dass alles nur ins Klo ging. Dann ging wieder gar nichts mehr. Leider war ich April Mai recht schwer Corona-krank, hab auch Folgen, immer wieder Phasen, in denen es mir nicht gut geht. Wenn wir im Auto oder draußen unterwegs sind oder Termine haben, biete ich nur selten Klopausen oder ins Gebüsch halten an. Und wenn sie nichts sagt, vergesse ich es einfach länger, wenn eh schon viel (auch Schönes) los ist. Man merkt ihr äußerlich definitiv nicht an, wenn sie "muss"! (Bsp: Als Säugling gab es kein Augenreiben, keine kleine Augen, kein Gähnen als Müdigkeitsanzeichen. Ich hab das bei anderen Babys sehen können, nicht bei ihr.) Ich weiß keine festen oder genaue Zeitpunkte, zu denen sie können müsste. Wenn sie auf die Frage "Nein" sagt, weiß ich nicht, ob sie Recht hat oder ausweicht. Die Häufigkeit ist ganz normal, auch der Stuhlgang problemlos, nur eben nicht auf die Stunde oder so festlegbar. Unsere Tochter wehrt sich derzeit auch gegen andere Alltagsroutinen, wie Kämmen, Essen, an heißen Tagen öfter trinken... Sie möchte m.E. ihr Spiel nicht unterbrechen, lebt viel in der Fantasie. Sie möchte Selbstbestimmung. Alles was irgendwie einer "Anweisung" gleichkommen könnte, stößt schnell auf vehementen Unwillen, evtl. Kränkung? Manchmal ist ein Kompromiss möglich, wenn sie selbst eine Änderung vorschlägt, auf die ich eingehen kann. Da es öfter schon gut geklappt hatte, mutmaße ich, dass sie eher nicht aufs Klo will als nicht kann...? Aber das bleibt Vermutung, wie die Hoffnung, dass sie mir nicht deswegen volle Windeln verschweigt, weil sie meine Reaktion vermeiden möchte. Im Gegensatz zu anderen Kindern hat sie nicht den Drang, alles selbst machen zu wollen oder so können zu wollen wie Größere. Eine Freundin meinte zu mir, wir hätten bzw. Trockenwerden den richtigen Zeitpunkt verpasst. :( Viele Bekannte haben ihre Kinder schon als Baby "abgehalten" und von klein auf sehr viel zum Töpfchengang angehalten. Nun bin ich verunsichert. In den ca. ersten zweieinhalb Jahren war ich überdurchschnittlich annehmend / Sein lassend / tröstend. Tendiere langsam hin zu mehr Forderungen an meine Tochter, mehr Strenge. Altersgemäß? Erschwerend kommt hinzu, dass die KiGa-Eingewöhnung schwierig und oft länger unterbrochen war und ist, und dass meine Tochter außerhalb der Kernfamilie introvertiert ist. Sie möchte im KiGa nicht angefasst werden und keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wenn ich sie abhole, hat sie manchmal die Windel voll und wunden Po. :( Ich weiß nicht mehr, wie ich reagieren soll: - wenn ich merke, dass sie schon lange nicht mehr auf dem Klo war - wenn mein Angebot zum Klogang mit Nein beantwortet wird - wenn ich was rieche und sie leugnet, dass Kacka in der Windel ist - wenn die Windel beim Öffnen sehr nass oder voll breitgesessenem Kacka ist Wenn ich schon wieder eine neue Windel holen muss, bin ich zwar nicht laut oder sowas, aber mache meist schon so eine fragende / auffordernde (meist freundlich, manchmal genervt...) Bemerkung dazu. (Warum hast du denn vorhin Nein gesagt, hm? / Du weißt aber, irgendwann musst du das mal lernen. Musst mal üben. / Die Windeln kosten auch Geld, damit könnten wir auch Dinge wie Beeren oder Spielzeug kaufen. / Nächstes Mal musst du halt mal Spielpause machen, wir können uns ja beeilen). Aber bei meiner Tochter kommt das evtl. nur noch als Nörgel-Dauerrauschen an? :( Soll ich gar nichts kommentieren? Käme das nicht einer Ermutigung zum immer-in-die-Windel-machen gleich? Entschuldigung für die vielen Worte. Danke.
Liebe Esmeralda, stellen Sie ein Töpfchen immer in den Raum, in dem sich Ihre Tochter gerade aufhält. So kann sie schnell reagieren und muss ihr Spiel nicht allzu lange unterbrechen. Lassen Sie zudem Ihre Tochter gerne regelmäßig mit nacktem Popo oder nur leicht bekleidet (nur Unterhose oder dünne Shorts) herumlaufen. Das Pipi rinnt dann das Bein hinunter und den Kindern wird bewusst, dass sie zur Toilette gehen müssen. Dies kann Erfolg bringen, aber nur, wenn Ihre Tochter auch wirklich schon so weit ist. Ansonsten kommentieren Sie nasse und volle Windeln nicht. Ihre Tochter hört sie sowieso nur reden, den Inhalt des Gesagten versteht bzw. hört sie nicht (Windeln kosten Geld. ...). Fragen Sie auch nicht nach, ob die Windel voll ist. Wenn Sie das Gefühl haben, dass jetzt Zeit zum Wickeln ist, dann ist jetzt Zeit zum Wickeln. Den richtigen Zeitpunkt zum Trockensein gibt es nicht. Manche Kinder sind mit einem Jahr windelfrei, andere mit sechs. Viele Grüße Sylvia
Esmeralda
Manchmal möchte sie zuhaus lieber allein aufs Klo gehen. Das macht sie in 50 % der Fälle. In den anderen 50 % lügt sie mich nur an, dass sie es gemacht hätte. (Steht davor nur kurz alleine im Bad.)
WonderWoman
dass sie im bad steht und dann lügt zeigt m.e. klar dass das inzwischen ein machtspiel geworden ist. es geht da ja nicht um die unterbrechung im spiel (das ist dann ja eh unterbrochen) oder um die vertane zeit im bad. ich kenn ein kind das sehr viel gelogen hat. und immer wenn der mutter einfiel wie sie es der lüge überführen konnte hatte sie wieder eine idee zum austricksen. ein sehr kreatives und intelligentes kind. z.b. sollte es zähne putzen. auf nachfrage log es dass es die zähne geputzt hätte. der mutter fiel auf dass die zahnbürste nicht nass war und hat das dann immer kontrolliert. also hat es die zahnbürste nass gemacht. dann roch die mutter ob der atem nach zahnpasta roch. das kind hat dann zahnpasta gegessen damit der atem roch. es war ein tolles (macht-)spiel. ich fand es großartig was das kind sich immer wieder einfallen ließ um die mutter auszutricksen. es war nur das falsche "schlachtfeld". wechsle kommentarlos die windel. setze das kind kommentarlos aufs klo. reiche ihr kommentarlos die frische wäsche wenn was in die hose gegangen ist. zeig dem kind wo es dreckige wäsche hinlegen soll und wie es dreckige unterhosen auswaschen soll. kommentiere nicht die erfolge oder misserfolge. auch nicht "siehst du, jetzt musst du die unterhose auswaschen. wenn du vorhin aufs klo gegangen wärst müsstest du das nicht!" oder sowas in der art. ich würde das kind ins bad begleiten und kommentarlos beim klogang helfen. alternativ weder prüfen noch kommentieren ob sie tatsächlich auf dem klo war oder nicht. auf jeden fall das ganze thema komplett ignorieren. keine diskussionen, kein lob, kein kommentar, gar nichts.
Mamamaike
Hallo, Deine Tochter zeigt, dass sie nicht will. Akzeptiere das. Die anderen Kinder sind nicht Deine Tochter. Mach kein Machtspiel daraus. Das mag sich unfreundlich lesen, ist aber nur kurz und knapp ehrlich gemeint. Unser Sohn (4) will auch nicht. Ich frage ihn morgens und abends, ob er auf die Toilette gehen will, wenn ja, gehen wir, wenn nein, ist es eben so. Wenn es jetzt wieder heiß ist, soll er im Garten in der Badehose keine Windel mehr anbekommen, die passt da nicht mit rein. Entweder macht es dadurch Klick oder eben nicht. Je mehr Druck Du aufbaust, desto mehr Gegendruck erzeugst Du. Manche Kinder treiben das dann so weit, dass sie Verstopfung bekommen. Und das willst Du (und ich) ja auch nicht. Hab Geduld, alle Kinder gehen früher oder später auf die Toilette. Viele Grüße
Esmeralda
Das Lügen war vielleicht 3 mal, selbst gegangen ist sie 4 mal. Kleiner Anteil am Gesamtgeschehen. Lügen probiert sie hier und da mal aus, m.E. völlig normal. Vielleicht hab ich sie zu widerborstig dargestellt. Bzw. heute war sie viel entgegenkommender bei Essen / Kämmen. Wahrscheinlich ist es aussichtslos, das differenziert in einem Forum schildern zu wollen. :( Es ist alles im Fluss und überhaupt nicht Schwarz-Weiß. Aber zum Thema Machtkampf möchte ich sagen, dass das ein zu Recht veralteter Begriff ist. Er verstellt den Blick und schadet nur. Danke für deine Antwort.
Esmeralda
Wie ist es bei euch im KiGa. Sagt er den Betreuern Bescheid und lässt sich wickeln?
Mamamaike
Ja, er geht. Er sagt zwar nicht aktiv Bescheid, lässt sich aber ohne Probleme wickeln.
Esmeralda
Na ja, dann habt ihr halt auch keine Probleme mit wundem Po. Da sie im KiGa nicht angefasst werden möchte, könnte Klogang statt Wickeln für sie Erleichterung bedeuten. Erst wenn eines von beidem klappt, kann ich ihre KiGa-Zeit verlängern.
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