Liebe Fr. Ubbens, meine Tochter (2,5 Jahre) steckt glaub ich grad mitten in der Trotzphase :-). Eigentlich ist sie den ganzen Tag am austesten, wie weit sie gehen kann und ob Mama wirklich ernst macht. Gerne macht sie auch genau das Gegenteil von dem, was ich sie bitte eben nicht zu tun. Mir ist zwar klar, dass dieses Verhalten normal ist, aber es ist auch ziemlich anstrengend, vor allem weil ich in der 25 SSW mit Zwillingen schwanger bin... Beinahe täglich kommt es zur Eskalation einer Situation. Das sieht dann so aus, dass ich eine angedrohte Konsequenz umsetzte und sie einen mega Wutanfall hinlegt. Ein Beispiel: Sie schmeißt Spielzeug durch die Gegend, ich bitte sie, das zu lassen und erkläre ihr, dass sie dann nicht mehr damit spielen kann, weil es sonst kaputt geht. Sie grinst mich an und macht es wieder. Ich ermahne sie, das zu lassen und sage ihr, dass das ich nicht möchte und dass ich das Spielzeug wegräume, wenn sie nicht hört. Natürlich tut sie das dann wieder... Konsequenz: damit das Spielzeug nicht kaputt geht oder sie damit Löcher in den Boden haut, nehme ich es ihr weg; sie tobt kräftig los. Meist ist damit aber noch nicht genug an diesem Tag und es geht so lange weiter, bis es richtig knallt. Also nicht Wort wörtlich, sondern im Sinne eines reinigenden Gewitters mit richtig Schimpfen. Ich habe fast das Gefühl, dass sie das herausfordert, denn sobald wir das durchgestanden haben, kann sie plötzlich schön spielen und auf mich hören. Zuvor reizt sie meine Geduld so lange heraus und testet mich mit immer verzwickteren Machtspielchen, bis es eben soweit ist und es mir zu bunt wird. Ich frage mich dann, ob es wirklich so sein muss, dass es nicht ohne richtig schimpfen geht. Wie gesagt, sie treibt es solange auf die Spitze und macht Quatsch, bis ich das Gefühl habe, es geht einfach nicht mehr anders... Gerne wäre ich nicht die ständig schimpfende Mama. Deshalb frage ich Sie, ob sie einen Ratschlag für mich haben, wie ich einer Eskalation vielleicht doch aus dem Weg gehen kann. Bisher habe ich da leider keine Möglichkeit gefunden. Auch die Situation zu entzerren und sie abzulenken oder kurz in einen anderen Raum zu schicken, damit auch sie runterkommen kann, bringt nur kurz Entlastung, und wir stehen wieder viel zu schnell an einem Punkt, an dem sie einfach zu weit geht und absichtlich ganz klar abgesteckte Regeln überschreitet (z.B. mit einem Spielzeugauto auf den Fernseher loszugehen). Solche Tätigkeiten kann ich dann einfach nicht wie beschrieben übergehen, denn wenn ich ihr das Auto wegnehme, geht sie als nächstes in die Küche, holt sich eine Gabel und geht damit auf den Fernseher los... Wenn wir dann richtig aneinandergeraten sind und sie sich langsam wieder beruhigt, gehe ich auf sie zu, erkläre ihr nochmal in aller Ruhe, warum ich sie so geschimpft habe und versöhne mich mit ihr ("... war nicht in Ordnung. Aber jetzt sind wir wieder lieb miteinander!"). Mache ich etwas falsch, kann ich etwas anders machen? Ich hoffe, Sie haben noch ein paar Tipps für mich auf Lager, denn ich finde es total schlimm, ständige diese Gewitterwolken über uns hängen zu haben, und wie gesagt ziemlich anstrengend... Liebe Grüße Mausemum
von Mausemum am 17.06.2015, 10:58