Krümeli
Liebe Frau Ubbens, Es geht um meinen 4jährigen Sohn. Er ist sehr intelligent und sensibel und war die letzten Jahre wirklich relativ gut zu haben. in letzter Zeit weiß ich nicht mehr, wie ich mit ihm umgehen soll. Zum einen ist er seit es draußen kalt ist sehr lustlos (keine Lust auf rausgehen, Spielplatz, Freunde treffen, wenn wir es trotzdem machen ist er weinerlich, jammert, dass er nach Hause will etc.) und drinnen ist er dann schrecklich frech. Er drangsaliert permanent seinen kleinen Bruder (2 Jahre), wirft mit Sachen oder macht sie absichtlich kaputt, spuckt auf den Boden, turnt auf den Möbeln und wirkt völlig unausgelastet. Leider sind wir/ die Kinder in letzter Zeit oft krank, so dass rausgehen oder besuche bei Freunden/ Großeltern oft auch aus diesem Grund nicht möglich sind. Malen/ basteln/ kneten möchte er nicht, da verliert er nach kürzester zeit das Interesse, aber Brettspiele oder vorlesen mag er gerne. Allerdings kann/ will ich das auch nicht stundenlang und so hat er irgendwann wieder Langeweile. Er darf ab und zu für ca 20 min kindgerechte Serien schauen. Bisher konnte ich Fehlverhalten mit ihm gut besprechen, ich habe ihn freundlich, aber bestimmt im Fehlverhalten gestoppt, bin auf Augenhöhe und habe erklärt, was mich stört, ihm Alternativen aufgezeigt und das hat normalerweise geklappt. Ich bin dabei sehr konsequent und setze Grenzen/ Absprachen ausnahmslos durch. Ich habe weder Drohungen noch Konsequenzen benötigt. In letzter Zeit verschlimmert aber sich dadurch das Verhalten und er provoziert dann extra, spuckt z.B. nochmal oder wirft Dinge an die Fensterscheibe. Ich ermahne ihn und gehe auf Augenhöhe und erkläre (Scheibe/ Boden geht kaputt etc.). Er sagt dann er will das auch kaputt machen ihr und macht weiter. Drohungen (Fernsehen oder Gute-Nacht-Geschichte streichen) helfen genauso wenig wie Auszeiten (neben mir sitzen oder sogar raus in den Flur schicken). Später in Ruhe darüber sprechen bringt auch nichts. Im Kindergarten verhält er sich wie immer, da waren ja aber zuletzt auch 2 Wochen Ferien. Ich kann noch nicht mal sagen, ob das bei ihm gerade Über- oder Unterforderung ist. Ich bin wirklich ein außerordentlich belastbarer und konsequenter Mensch und habe nun fast 4 Jahre erzogen ohne auch nur die Stimme erheben zu müssen und plötzlich geht echt nichts mehr. Woran kann das liegen und wie gehe ich damit um? Dadurch, dass wir gerade durch die dauernden Erkältungen echt im Kontakt- und Aktionsradius eingeschränkt sind und zudem die Nächte durch den kleinen Bruder hart sind, bin ich gerade sehr erschöpft und habe oft auch keine Entlastung oder Zeit zum erholen, was sicher auch ein Teil des Problems ist. Dazu muss ich auch bei der Arbeit Leistung bringen. Haben Sie noch Tipps, wie ich meinem Großen bzw. uns allen aus dieser Situation helfen kann? Was braucht er und warum meint er plötzlich so provozieren zu müssen? Vielen Dank für ihre Ideen!
Liebe Krümeli, für mich hört es sich so an, als dass Ihr Sohn nicht ausgelastet ist. Sie schreiben, dass die Familie viel krank war/ist und das Wetter trägt zu der Unlust Ihres Sohnes zusätzlich dazu bei, dass auch Sie sicherlich nicht so ausgedehnt lange mit den Kindern nach draußen gehen (mögen). Auch, wenn Ihr Sohn nicht mag, gehen Sie mit den Kindern nach draußen. Schaffen Sie Abwechslung und Bewegung. Beziehen Sie Ihren Sohn in den Entscheidungsprozess mit ein. "Möchtest du an den See die Enten füttern oder im Wald spazieren / Fahrrad fahren gehen?" Bieten Sie Alternativen an. Ihren Sohn zu fragen, was er tun möchte, wird womöglich dazu führen, dass er keine Idee hat und nicht mitmöchte. Sie werden sehen, wenn die Krankheitswelle vorüber ist, Ihr Sohn wieder regelmäßig den Kindergarten besuchen kann - die Ferien werden sicherlich vorüber sein -, Sie wieder regelmäßig mit den Kindern nach draußen gehen können, sich das Verhalten Ihres Sohnes auch wieder entspannt. Dennoch dürfen Sie weiterhin konsequent sein, vor allem, wenn Ihr Sohn trotz Ihres Neins weitermacht. Sprechen sie eine Konsequenz aus, mit der Ihr Sohn sein Fehlverhalten selbst wieder in Ordnung bringen kann. Beispielsweise darf er die Spucke selbst wegwischen, Dinge, die ans Fenster geschmissen werden, werden von Ihnen weggelegt und Ihr Sohn darf das Fenster putzen, da dreckig geworden usw.. Viele Grüße Sylvia
cube
Mhh... ich meine das nicht böse oder als Vorwurf und vielleicht liege ich auch ganz falsch: du schreibst mehrfach davon, wie konsequent du bist, Dinge durchsetzt und von Fehlverhalten, dass du sofort beanstandest. Wir gut zu handeln er bisher war. Auch, wie belastbar du selbst bist. Das hört sich sehr diszipliniert an und auch ein bisschen "spaßbefreit". So, als wenn alles ganz genau festgelegt ist und genau so zu erfolgen hat. Konsequent zu sein oder für ein Kind klar in seinen Erwartungen und Reaktionen heißt aber nicht, dass man nie auch mal flexibel auf eine Sache reagieren kann und zB auch mal 5 gerade sein lassen kann und sollte. Für mich hört es sich ein wenig danach an, als wenn ihr/du zu viel "Gehorsam" erwartet und einfordert. Zu viele Regeln, die unbedingt befolgt werden müssen. Auch, weil er im KiGa ja offenbar dieses Verhalten gar nicht zeigt. Wenn Kinder (und auch Erwachsene) das Gefühl haben, sie können eh nichts richtig machen bzw. es ist eh alles mögliche verboten - dann reagieren sie oft damit, sich um gar nichts mehr zu scheren. Wie gesagt - vielleicht liege ich auch total falsch. Vielleicht denkst du aber auch mal darüber nach, ob ihr/du nicht zu sehr auf Einhaltung von regeln, deren Durchsetzung etc bedacht seid und darüber vergesst, auch mal locker zu lassen. Und die positiven Dinge an eurem Sohn seht und auch lobend hervorhebt.
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