Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

wann mit strengerer Erziehung beginnen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: wann mit strengerer Erziehung beginnen?

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Hallo Frau Schuster, unsere Tochter ist nun fast 13 Monate alt und legt allmählich ein wahrhaft "zickiges" Benehmen an den Tag. Seit geraumer Zeit hört sie nicht mehr auf uns, ignoriert es wenn wir Nein sagen, wehrt sich, wenn einer von uns mit ihr kuscheln möchte und auch sonst ist sie sehr zickig und oftmals auch aufgedreht. Hin und wieder haut sie jetzt auch nach uns, wenn ihr etwas nicht passt. Wie sollen wir damit umgehen? Wir möchten ungern laut werden oder gar böse mit ihr schimpfen. Dennoch legen wir Wert auf eine strenge und gute Erziehung. Wie können wir das miteinander vereinbaren? Vielen Dank im Voraus für Ihre Tips. Liebe Grüße Manuela


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Hallo Manuela Bitte berücksichtigen Sie, dass Ihre Tochter eine eigene Persönlchkeit mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen ist, die nicht immer mit Ihren Wünschen/Bedürfnissen übereinstimmen. Versuchen Sie, stets nach einem Kompromiss zu suchen zwischen allen Bedürfnissen einzelner Familienmitglieder. Ist allerdings irgendetwas für Ihre Tochter gänzlich ungeeignet oder gar gefährlich, begründen Sie es KURZ, versuchen Sie, mit etwas Geeignetem abzulenken oder weisen Sie (möglichst anschaulich) auf möglichst logische Folgen hin, die ggf. dann konsequent eintreten müssen, damit Sie Ihrer Tochter eine sichere Orientierung ermöglichen. Da Sie sicherlich auch begründete Werte und Normen vermitteln möchten, die für ein friedliches Zusammenleben geradezu notwendig sind, empfiehlt es sich schon jetzt, einige für Sie wichtige und begründete Regeln und auch Grenzen aufzuzeigen, an Die sich ALLE Familienmitglieder zu halten haben (z.B.:essen nur am Tisch). Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, wollte nur kurz was dazu sagen... Also mein Kind ist da gerade auch anstrengend. Allerdings ist das wohl normal, habe ich mir sagen lassen. Auch dieses Hauen ist eine Form der Abgrenzung, sie merkt jetzt einfach, dass sie eine eigenständige Person mit eigenem Willen ist. Und den sie später auch brauchen wird, also sollte man den nicht einfach unterdrücken. Zum Kuscheln könnt Ihr sie eh nicht zwingen, aber auf das 3. Nein von Euch folgt eben eine Konsequenz. Ich finde es aber wichtiger, die Bedürfnisse und die momentane Gefühlslage des Kindes zu kennen, nur so kann man angemessen darauf reagieren und erreicht auch etwas. Nur streng sein hilft da wenig.


Mitglied inaktiv

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Hallo, ersetz doch mal das Wort "strengere Erziehung" durch "Konsequenz", dann klingts nicht mehr ganz so gefährlich. Grundsätzlich solltet Ihr Eurer Tochter zugestehen, sich abzugrenzen, sie ist erst 13 Monate. Ihr solltet wissen, wann etwas wirklcih entscheidend ist und auch durchgesetzt wird und wann es eigentlich "nur aus Prinzip" geschieht. Letzteres lasst mal sein, dafür ist sie echt noch zu klein. Viel mehr hilft auch Geduld und Vorbildfunktion. Wenn Sie Euch beim Kuscheln zurückweist, müsst Ihr das akzeptieren, daran kann ich überhaupt nichts negatives sehen. Ihr wollt ja, dass sie sich auch gegen andere/fremde lernt abzugrenzen und dann müsst Ihr ihr auch zeigen, dass Ihr ihre Grenzen respektiert und sie das Recht dazu hat. Gruß Tina


Mitglied inaktiv

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Hallo Manuela, es ist schon verwirrend für uns Eltern, wenn die Kinder plötzlich aufhören, nur lieb zu sein, und stattdessen ihren eigenen Willen entdecken und erproben. Ich kenne das auch (habe zwei Kinder), wie alle Eltern. Dass die Kinder irgendwann bockig werden, hat aber nichts mit Aufmüpfigkeit zu tun, sondern ist eine notwendige Entwicklung jedes Kleinkindes. Es beginnt jetzt eine Phase, wo sich Eure Tochter schrittweise von Euch löst, ihr Ich und ihren eigenen Willen entdeckt. Das tun alle Kinder, und das müssen sie. Täte Eure Kleine das nicht, wäre psychisch etwas nicht mit ihr in Ordnung. Konsequenz ist sicher manchmal wichtig, weil man natürlich dem Kind nicht alles erlauben kann, wenn es sich z.B. dadurch selbst in Gefahr bringt. Ansonsten sollte man so wenige "Neins" wie möglich verwenden. Da Ihr momentan noch sehr unsicher seid, warum Eure Tochter sich jetzt so verhalten muss und wie Ihr am besten damit umgehen könnt, wäre es gut, wenn Ihr Euch ein wenig informierst über die alterstypische Entwicklung eines etwa einjährigen Kindes. Oben auf der Seite von Frau Schuster findest Du in der kleingedruckten Übersicht auch das Forum von Dr. Posth, der sich auf Fragen zur seelischen Entwicklung von Babies und Kleinkindern spezialisiert hat. Klick das doch mal an, auf seiner Forums-Seite findest Du oben einen Info-Kasten mit drei ausführlichen Kapiteln. Dort geht es ausschließlich darum, warum ein Kind "trotzen" MUSS, um eine gesunde Persönlichkeit zu entwickeln und wie wir geplagten Eltern damit umgehen können. Also den altäglichen und schweren Spagat zwischen Nachgeben und Halt geben schaffen können. Lies das doch einfach gleich mal nach, man hat dabei wirklich viele Aha-Erlebnisse. Die Entwicklung eines Kindes ist zu komplex und zu wichtig, als dass hier Patentrezepte oder pauschale "Strenge" dem Kind gerecht werden könnten, huh? Grüßle, Mimi


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