Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Verzweiflung - Wie setze ich Grenzen????

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Verzweiflung - Wie setze ich Grenzen????

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Hallo, erst einmal bin ich schon etas "beruhigt" - weil ich wohl nicht die einzige bin, die mit den Nerven am Ende ist... Unser Sohn wird im Nov. 3 J. und war bis zu unserem Urlaub vor ca. 2 Monaten ein sehr "problemloses" Kind. Seit 2 Mon. ist er wie ausgewechselt. Er macht was er will! Er provoziert solange, bis es Ärger gibt. Er haut Bekannte und andere Kinder und lacht darüber. Er streitet sich über Spielzeug, wirft Sachen durch die Gegend und schläft ausserdem nur ein, wenn man solange bei ihm am Bett sitzt. Langsam bin ich mit den Nerven am Ende!!! Wie soll ich Grenzen setzen ohne andauernd zu schreien oder zu schimpfen??? Ich habe ihn aus lauter Wut auch schon auf den Popo gehauen - und das tut mir natürlich selbst super leid!!! Jetzt versuche ich es, ihn "nach oben" in die Etage zu "verbannen" bis er sich entschieden hat, mit dem Terror aufzuhören. Hilft diese Methode? Was kann ich sonst tun? Ich wünsche mir so sehr wieder ein harmonisches Familienleben, denn manchmal graut es mir schon vor dem Wochenende!!! Er kommt im Nov, in den Kindergarten und ich habe schon richtig Angst, dass er auch dort so frech zu den Kindern ist... Bin für jeden Rat dankbar!!! Viele Grüße, Angela


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Hallo Angela Eigentlich kann ich den Kommentaren von Marion nur beipflichten. Ihr Sohn hatte Sie und Ihren Mann im Urlaub den ganzen Tag für sich allein, während jetzt -für ihn plötzlich- Alles wieder anders ist. Das macht ihn erst mal unsicher, und er versucht von Ihnen Hilfe zu bekommen, indem er sich so verhält, dass ihm Ihre Aufmerksamkeit auf jeden Fall sicher ist.- Geben Sie ihm diese Hilfe, indem Sie ihn nicht schimpfend "wegstoßen" sondern ihn auf den Arm oder Schoß nehmen und ihm so anzeigen, dass Sie für ihn Verständnis haben. Erklären Sie ihm dann ruhig aber bestimmt, dass er mit Hauen und/oder Ärgern nur böse und schimpfende Gesichter aber keine Freundlichkeit sieht. Bieten Sie ihm eine Alternative zum Hauen, Gegenstände-Umherwerfen, o.Ä. an. So kann er -wenn er ärgerlich ist- ein Lied singen oder sich ein "Wutkissen" nehmen um seine Wut ´rauszulassen. Anschließend kann er zu Ihnen kommen, damit Sie ihm helfen, wenn er sich selbst nicht zu helfen weiß. Auf diese Weise wird er sich geliebt und akzeptiert fühlen und sehr schnell wieder zu seinen gewohnten Verhaltensweisen zurückfinden. Kopf hoch und: bis bald?


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Hallo Angela, der Urlaub hat deinen Sohn wohl ziemlich aus dem "Tritt" gebracht. Oft ist man im Urlaub ja großzügiger mit den Grenzen, Mama und Papa sind meistens verfügbar und die Umstellung "wieder zu Hause" ist dann natürlich schwer.Mein Tip: Nicht reden sondern Handeln, d.h. wenn er andere Kinder haut, in sofort wortlos aus der Situation nehmen, setze ihn neben dich und da muß er bleiben solange bis er wieder ansprechbar ist . Erst dann folgt ein klärendes Gespräch.Das mit ins Zimmer verbannen finde ich nicht so gut, Kinder brauchen Begleitung in ihrer Wut, damit sie lernen auch mit ihren negativen Gefühlen umzugehen. Gute Nerven! Marion


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Hallo Marion, vielen Dank für Deine schnelle Reaktion. Was meinst Du genau mit "Kinder brauchen Begleitung in Ihrer Wut"? Wie soll ich mich verhalten, wenn er z.B. nach mir oder Freunden schlägt - obwohl ich ihm schon mehrmals ruhig gesagt habe er soll bitte damit aufhören? Soll ich ihn dann in den Arm nehmen? Das schien mir bis jetzt eher unlogisch - aber ich kann ja auch völlig auf dem Holzweg sein...


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Hallo Angela, ist ja ein richtig netter Dialog, nein du sollst ihn nicht in den Arm nehmen, sondern auf deinen Arm, und wenn er nach dir schlägt, halte ihm seine Hände fest und sage klar und deutlich nein, daß du es nicht zuläßt, daß er dich haut und du ihn daran hinderst(Hände festhalten!)Und die Wut , die dann kommt, müßt ihr beide miteinander aushalten- er erkennt dadurch deine Grenzen und gleichzeitig erfährt er, daß wie immer er sich auch negativ verhält, daß du zu ihm hälst. Das Ganze kommt aus der Festhaltetherapie, und falls dich Literatur dazu interessiert. "Kinder sind Gäste die nach dem Weg fragen"von Jirina Prekop Vielleicht hast du ja auch mal Lust mir zu mailen: Marion@Hirsekorn.net Bis dann!


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Hallo Marion, ich werde Deinen Rat auf jeden Fall mal testen - sicher gibt es gleich morgen wieder eine Gelegenheit dazu... Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich voll arbeiten gehe (war 1 Jahr im Erz.jahr) und mein Mann noch bis Dez. im erz.jahr ist. Keine Ahnung, ob es etwas damit zu tun hat, denn er verhält sich auch meinem Mann gegenüber so und eigentlich hat dieses "Modell" bis jetzt sehr gut geklappt. Maile Dir gerne - wenn der Kleine mich läßt... Es klingt so, als ob Du im Erz.bereich tätig bist?? Werde das Buch mal bestellen. Gute Nacht und Gruß, Angela


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Hallo Angela, die Technik mit dem festhalten kannte ich auch noch nicht. Sollte dein Sohn sich weiterhin so Verhalten hätte ch noch einen Buchvorschlag von Anette Kast-Zahn "Jedes Kind kann Regeln lernen" Vom Baby bis zum Schulkind: Wie Eltern Grenzen setzen und Verhaltensregeln vermitteln können


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