Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Urlaub mit dem getrennt lebenden Vater?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Urlaub mit dem getrennt lebenden Vater?

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Hallo! Mein Sohn Denis und ich leben vom Vater getrennt. Trotzdem versuchen wir, einen guten Kontakt zwischen Vater und Sohn zu erhalten, was auch ganz gut gelingt. Die beiden sehen sich jedes Wochenende einen Nachmittag, jedes zweite Wochenende verbringt Denis eine Nacht beim Vater. Nun möchte der Vater mit Denis im Herbst eine zweiwöchige Reise in die Türkei machen, weil er dort Verwandtschaft hat. Denis wird dann 2,5 Jahre alt sein. Ich bin sehr unsicher, ob ich dieser Reise zustimmen sollte. Einerseits will ich Denis nicht im Wege stehen und mögliche schöne und wichtige Erfahrungen verhindern. Andererseits ist es eine lange Zeit, die wir getrennt sein werden, und die Türkei ist ja nicht gerade schnell zu erreichen (zumal das spezielle Reiseziel). Ich will keinesfalls, dass Denis sich von mir verlassen fühlt oder Ängste in der Fremde entwickelt. Wer kann mir Hilfestellungen geben, damit ich eine Entscheidung vor allem in Denis Sinne treffen kann? Ich danke für jede Anregung, Franziska


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Hallo Franziska Ihre Bedenken kann ich sehr gut verstehen, da ein Kleinkind zunächst einmal Erfahrungen in seiner nächsten Umwelt sammeln sollte bis er in der Lage ist Zusammenhänge zu erkennen und entsprechend auch zuzuordnen. Besucht Denis nun ein anderes Land, wird er über die Entfernung sicherlich leichter hinwegkommen als über die dortigen Lebensgewohnheiten der Familien. Der Zusammenhalt aller Familienmitglieder ist dort meist wesentlich gefestigter als in Deutschland, was aber auch zur Folge hat, dass immer mehrere Personen gleichzeitig zusammen leben, sprechen, schlafen... Bis jetzt wird Denis nur gewohnt sein zu Zweit zu leben und zu wohnen.- Wie sieht es denn mit der Verständigung aus? Spricht der Kinds-Vater mit Denis die gleiche Sprache wie Sie? Versteht Denis evtl. türkisch oder wird auch das unverstandene "Stimmengewirr" ihn evtl. zusätzlich belasten? Haben Sie mal mit Denis`Vater zusammengelebt, sodass er vielleicht eine Trennung noch nicht vollständig verkraftet hat, sodass Ängste entstehen können, wenn er dann wieder nur 1 Elternteil und viele, viele "fremde" Personen um sich hat, die sich sicherlich Alle mit ihm beschäftigen möchten. Wie Sie sehen, halte ich diese Reise noch für ein wenig verfrüht, da Denis sich erst einmal in seinem jetzigen Lebensraum sicher zu orientieren lernen muß, bevor die vielen Neuigkeiten, die bei einer Urlaubsreise auf ihn niederprasseln, ihn ganz verunsichern. Kennen Sie eigentlich schon folgende Internetseite, die für Sie sicherlich m.E. nach sehr informativ sein dürfte? www.mehrsprachig.info Für eine richtige Entscheidung drück` ich Ihnen ganz fest die Daumen.- Fragen Sie doch bitte auch noch mal in unseren Elternforen: mehrsprachig, bzw. alleinerziehend andere Eltern nach Ihren Erfahrungen. Liebe Grüße und: bis bald?


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hallo franziska, ohne dir zu nahe treten zu wollen . ich habe spontan an die möglichkeit der kindesentführung gedacht. ich hätte dieses vertrauen auf keinen fall, mein kind mitfahren zu lassen ... außerdem würde dein sohn dich sicher ganz doll vermissen! lg e.


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Hallo Franziska, auch mein erster Gedanke galt der Kindesentführung. Ist Denis Vater denn stark mit der Türkei und der dort herrschenden Kultur verbunden? Oder merkt man es ihm kaum an, dass er Türke ist? Vielleicht tun wir ihm mit diesem Gedanken total Unrecht, aber trotdem gilt es, dies zu überdenken. Ist es nicht möglich, dass Du mit in die Türkei fliegst und in einem Hotel in der Nähe übernachtest. Wenn Deinem Mann wirklich etwas an dem Wohl von Denis liegt, dürfte er eigentlich nichts dagegen haben. Wenn doch, würde ich dem Ganzen nicht trauen und es auf keinen Fall zulassen. Da brauchst auch kein schlechtes Gewissen Dennis gegenüber zu haben, ihm schöne Tage mit seinem Papa vorzuenthalten. Nein, ich denke, Du schützt ihn noch vor Dingen und Erlebnissen, für die er noch etwas (zu) klein ist und für die später auch noch Zeit ist. Es läuft nichts weg. Und wenn die Verwandschaft Deines >Mannes> Denis kennenlernen möchte, hast Du ja nichts dagegen, dass sie nach Deutschland kommen und Dennis bei seinem Papa dort besuchen. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen. Höre auf Deine Muttergefühle und Instinkte und Du wirst sicher die richtige Entscheidung für Euch alle treffen. Und noch eines möchte ich schreiben: Wenn Du Dich entschieden hast, wie auch immer die Entscheidung sein wird, sei fest davon überzeugt und lass dich nicht von Zweifeln oder Ängsten diese 2 Wochen auffressen oder aus der Bahn werfen. Was immer du tun wirst, es ist das Richtige. Egal, was andere dazu noch sagen. Ich denke an Dich und wünsche Dir alles Gute. Liebe Grüße an Dich und Dennis wünscht Dir ganz herzlich Johanna


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