Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Trotzphase? Vernachlässigung? Falsche Erziehung?

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Frage: Trotzphase? Vernachlässigung? Falsche Erziehung?

Mitglied inaktiv

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Hallo, liebe Frau Schuster, lange Zeit habe ich Sie nicht gebraucht. Eigentlich sehr positiv, oder?? Das Schlafen haben wir übrigens erst auf die Reihe gekriegt, als Sebastian schon einige Zeit auf der Welt war. Oder als er sich an die neue Wohnung gewöhnt hatte??? Auf jeden Fall: bis auf die Tage, wo er keinen Mittagsschlaf braucht, ist schlafmäßig alles okay. Diese Tage allerdings sind noch ein wenig schwierig, denn wenn er auch oft schon keinen Mittagsschlaf mehr braucht, ist er trotzdem an diesen Tagen zwischendurch sehr müde und durcheinander, und versteht nicht, warum er sich dann trotzdem hinlegen soll - wenigstens zum dösen. Tja, ist wohl jetzt die Umwechselungsphase von Mittags Schlafen nach nicht schlafen... Nun mal los: Lucas ist jetzt knapp 2 1/2, Sebastian 6 Monate alt. Lucas spinnt im Moment. Er hört nicht, ist agressiv ,haut, wenn wir streng Grundsätze verteidigen wie: wenn Mama sagt, zuviel Fernsehen ist nicht gut, bleibt der Fernseher jetzt aus; oder: wenn Papa sagt, Du steigst jetzt ins Auto ein und wirst festgeschnallt, machst Du das, weil wir MÜSSEN einkaufen. Er schreit, macht Krach, ist nicht mehr zu beschäftigen, es sei denn mit Druck, hört nur noch (und das selten genug), wenn ich schreie oder sehr laut werde. Wutanfälle gibt es wenn, dann woanders (weil er Zuhause beim Wutanfall entweder alleine ins KiZi oder ins Badezi muß - Badezi wenn Sebastian im KiZi schläft). Weil ich jedesmal woanders auf seine Wutanfälle reagieren muß - wenn ich es nicht tue, dann irgendeine dahergelaufene Oma, die meint, sie müßte sich in die Erziehung einmischen. Das merkt er und reizt es aus. Ich dachte schon, es wäre ein Aufmerksamkeitsproblem. Wir waren alle ziemlich krank seit Weihnachten, müssen Sie wissen. Lucas hatte Mandelentzündung, Mittelohrentzündung, 2x Brechdurchfall - einmal so heftig, daß er beim KiA eine Infusion bekam, und immer wieder Bronchitis. Alles mit entsprechenden Medikamenten. Sebastian hatte einmal leichten, einmal etwas heftigeren Brechdurfall (beim ersten wurde er Gottseidank noch gestillt), Sehr heftigen Schnupfen, immer wieder Bronchitis und schließlich eine Lungenentzündung - Infusion beim KiA -(dementesprechend viel wurde sich um den Kleinen gekümmert). Mein Mann hatte einmal Mandelentzündung, Kehlkopfentzündung und Nebenhöhlenentzündung gleichzeitig, den Brechdurchfall wie wir alle, Husten, und oft Schnupfen und Halsschmerzen. Ich hatte den Brechdurchfall einmal leicht, einmal so schwer, daß ich - unfähig mich um die Kinder zu kümmern - völlig geplättet im Bett lag einen ganzen Tag lang, Halsentzündung und ein paar Schnupfen. WEgen dieser ganzen Sachen hatten wir alle für uns selber, für die Kinder abwechseln kaum Zeit. Und Muße und Spaß. Und immer eingesperrt zuhause. Beim KiA redete man sich schon fast mit Du an. ScheißZeit also. Also dachten wir, es wäre ein Aufmerksamkeitsproblem. Zwischendurch war ich auch so gestreßt, muß ich zugeben, da habe ich Lucas auch schon mal, wenn er mal wieder nicht horchte, einen Klapps auf den Po gegeben, und auch eine Ohrlasche. Völlig falsch natürlich, aber jetzt ist es passiert und nicht mehr zu ändern. Jetzt haut er zwischendurch Sebastian. Bis jetzt war der Kleine sein Liebling, und wehe, man hat Sebastian vergessen. War Lucas trotzig, hat Sebastian immer noch Küßchen bekommen. Und er schmeißt seine Spielsachen umher, ich habe schon soviel "konfisziert", weil ich dachte, er hat zuviel Spielzeug, und er machts immer noch. Er zerfetzt seine Bilderbücher, haut mit den Malstiften auf dem Tisch, Kippt einfach so seine Spielkisten aus ohne zu spielen, und rotzt herum, wenn ich schimpfe. Darf ich jetzt gar keine Zeit mehr für mich haben??? Muß ich neben 2 Kindern, die gefüttert werden wollen und zwischendurch beschäftigt werden wollen, einem Haushalt, der geschmissen werden muß, Essen, daß sich nicht von alleine kocht, und Wäsche, die sich nicht von alleine wäsche auch noch IMMER im Kinderzimmer sitzen??????? Bin ich dafür verantwortlich, daß Lucas sich so benimmt? Ich habe einen Mann, der neben seiner Arbeitsstelle einen Nebenjob hat, ständig eine kranke Familie, einenHaushalt, der fast ausschließlich von mir geführt wird, 2 Kinder, die mir niemals mal für eine Nacht oder so von jemandem abgenommen werden (meine "wunderbare" Familie), und ständig Leute um mich herum, die mir sagen, was ich alles falsch mache. Davon abgesehen habe ich wegen dem Baby und den ganzen Krankheiten das letzte halbe Jahr fast keine Nacht mehr durchgeschlafen. Was soll ich jetzt tun??? Lucas benimmt sich nicht mehr wie mein Kind. Wir haben schon eine Kur bewilligt, aber die ist auch erst im Mai. Irgendwie muß ich ihn weider zurücknehmen. Oder ist es wirklich einfach nur altersgemäßer Trotz??? Selten, aber wahr, hat er schöne Spielphasen. Und er war am Wochenende sogar auf dem Töpfchen, und das geht doch auch nur, wenn sich die Kinder gut fühlen oder nicht????*Heuel* Sylvia


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Hallo Sylvia Um mit Ihren Worten zu antworten: Sie haben wirklich eine Sch...-Zeit hinter sich -im wahrsten Sinne des Wortes-! Dass Ihre Nerven da schon ein wenig angerissen sind, ist nur zu verständlich und sollte eigentlich von Allen auch so gesehen werden, die selbst Kinder haben oder zumindest erkannt haben, dass es alles Andere als leicht ist, Kinder zu erziehen, den Haushalt zu schmeißen und -ganz nebenbei- auch noch Frau zu sein. Ihre nicht immer pädagogische und durchdachte Handlungsweise beweist mal wieder, dass auch Erziehende in erster Linie MENSCHEN sind mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen.!- Aus diesem Grund reden Sie sich bitte kein schlechtes Gewissen ein! Neben Dem, was auch Ihr Sohn an Krankheiten durchgemacht hat, die er noch nicht verstehen kann und während derer er verstärkt auf die Hilfe der vertrautesten Bezugspersonen angewiesen war, ist er in einem Alter, indem er dauernd seinen eigenen Willen ausprobiert; und zwar mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, die er inzwischen gelernt hat. Dabei möchte er Sie ganz bestimmt nicht absichtlich ärgern sondern "nur" seine eigenen Grenzen erfahren. Nehmen Sie all`Ihre Kraft zusammen und verhalten Sie sich Lucas gegenüber möglichst konsequent und liebevoll. Erklären Sie ihm, dass es Ihnen noch nicht wieder ganz gut geht und bitten Sie ihn, Ihnen zu helfen. Schließlich ist er im Gegensatz zu seinem Bruder, der ständig Ihre Hilfe braucht, doch schon recht "groß und vernünftig"!- Hilft er Ihnen, indem er z.B. sein Spielzeug in eine Kiste räumt, haben Sie Zeit mit ihm anschließend ein von ihm bestimmtes Spiel zu spielen. Mal sehen, wer eher fertig ist: er mit Aufräumen oder Sie mit Wäsche-Aufhängen. Geben Sie ihm konkrete Spielangebote, während Sie sich anderen Dingen zuwenden (müssen). Sagen und begründen Sie es ihm. Loben Sie ihn vorübergehend etwas übertrieben, wenn er sich an Ihre Wünsche gehalten hat. Das wird ihn anregen fortzufahren um weitere Anerkennung von Ihnen zu erhalten. Lassen Sie den Haushalt bis zu Ihrer Kur getrost etwas "links" liegen. Das halbwegs seel. Gleichgewicht ist wichtiger als ein Fußboden, von dem man essen kann. Freuen Sie sich auf die Kur und wecken Sie auch in Lucas die Freude darauf. Schließlich hat er dort viel Zeit mit anderen Kindern zu spielen, kann toben, Krach machen ohne auf seinen kleinen Bruder Rücksicht nehmen zu müssen usw. Wissen Sie schon, wo`s hingeht? In der Regel werden die Kinder tatsächlich bis nachmittags um 15.00Uhr von Fachleuten betreut, während Sie Bäder, Massagen, Gespräche mit Gleichgesinnten führen können. Kurz gesagt: Um endlich mal wieder Etwas für sich zu tun und aufzutanken!- Hinterher kommen Sie mit zwei ausgeglichenen, zufriedenen Kindern zurück; wahrscheinlich dann auch schon fast in der glücklichen Lage, nur noch 1Wickelkind zu haben.- Sie haben jetzt so lange schon durchgehalten! Holen Sie zum Endspurt aus; dann werden Sie auch noch die letzten 4Wochen schaffen!!! Halten Sie durch und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, erstmal Dankeschön für Ihre aufmunternden Worte... Mal ein wenig Verständnis für mich zu hören tut sehr gut... Ich versuche natürlich, soviel wie möglich mit Lucas zu machen wie malen, basteln (er schneidet! sobald er eine Schere in die Hand bekommt), oder er hilft mir, den Tisch zu decken oder abzuräumen, darf die Wäsche in die Maschine stopfen. Und so weiter. Ich muß zugeben, diese Kleinigkeiten sind auch in der letzten Zeit sehr, sehr kurz gekommen - weil einfach die Zeit nicht da war ( mit jedem Kind 4 - 5 x tgl. zu inhalieren kostet z. B. auch eine ganze Menge Zeit). Vielleicht klappts ja wirklich bald wieder :-) ! Wir fahren übrigens nach Kühlungsborn an die Ostsee. *freu* Sylvia


Mitglied inaktiv

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Hallo Sylvia, zwar habe ich nicht den ultimativen Tipp für Dich, aber ich habe deinen Beitrag gelesen und beneide dich echt nicht. *bedauer* Wir haben auch so ein paar (kinderlose!!!!) Verwandte, die immer alles besser wissen. Meine Tante habe ich mit einem einzigen Satz ein für alle Mal ruhig gekriegt: "Ach, du weißt, wie man das macht? PRIMA!!! Ich bringe dir unsre Tochter mal für ein paar Stunden vorbei, damit ich mal wieder in Ruhe in die Sauna oder in die Stadt kann." Die Antwort: "Ähem, jaaa, also..." Mein Kommentar: Also halte dich raus!. Wir waren übrigens letztes Jahr mit unsrer Kleinen (heute 1,5 alt) in Kühlungsborn, war ein echt schöner Urlaub. Wenn Ihr ein paar Tipps haben wollt, was sehenswert ist und was man sich sparen kann, dann mail mir doch einfach mal was (kirsten.robert.kunz@t-online.de), dánn schreib ich dir ein paar Zeilen. Ansonsten wünsche ich dir viel Geduld und vor allem euch allen Gesundheit! Kirsten


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