Trotzanfälle und Geschwistereifersucht

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Trotzanfälle und Geschwistereifersucht

Liebe Frau Ubbens! Mein Sohn wird in 2 Monaten 3 Jahre alt. Sein kleiner Bruder ist 7 Monate alt. Bei uns kommen momentan zwei Dinge zusammen - Trotz- und Wutanfälle und Geschwistereifersucht. Momentan bin ich echt verzweifelt weil ich das Gefühl hab egal wie ich reagiere, es ist falsch. Mein Sohn flippte manchmal so schlimm aus, haut und reißt seinen Bruder, schreit wie am Spieß als wäre er völlig durchgeknallt. Er wird ganz steif, läuft rot an und brüllt so aggressiv dass ich manchmal erstaunt bin dass die Gläser nicht zerspringen. Dann beginnt er zu spucken und zu treten oder hauen. Ich habe oft den kleinen am Arm, den ich just in dem Moment auch nicht weglegen kann, weil er als totaler Empath sofort mitweint und ich dann auch nicht einsehe, dass er jetzt darunter leider muss. Er muss ohnehin öfters zurückstecken, weil der Große sehr viel einfordert. Die Ausbrüche passieren aber auch wenn der kleine nicht auf meinem Arm ist. Also es ist nicht immer Eifersucht die Ursache. Ich versuche gelassen zu bleiben und man soll ja nicht großartige Erklärungen von sich geben wenn die Kinder ausrasten weil es nichts bringt.... Gelingt mir mal besser mal schlechter denn bei manchen Aktionen kann ich nicht nichts sagen. Ich versuche ein lautes deutliches nein und ignoriere ihn dann. Oft wird es dann aber noch viel schlimmer. Wenn er mich haut und ich nein sage und weggehe, rennt er mir hinterher und prügelt mich regelrecht durchs Haus. Wiederholtes nein bringt nichts, er macht immer weiter. Ich kann mich aber auch nicht weiterhauen lassen , sonst denkt er doch das passt schon so. Das gleiche ist beim Spucken.... Er spuckt und spuckt auf den Boden, auf mich. Das macht mich halb wahnsinnig aber auch da versuche ich es mit ignorieren. Manchmal ist sein hauen und spucken aber so arg, dass ich ihn beim stiegenaufgang hinter die Treppensicherung stelle aus eigenem Schutz und vor allem zum Schutz seines Bruders. Ich will ihn nicht wegsperren da dahinter und meistens tritt er dann eben auf das Gitter ein und spuckt auf die stiegen anstatt auf mich. Er weiß dass wir immer sofort zur Stelle sind wenn er sich weh tut oder Angst hat.... Dann sehe ich richtig wie er so etwas vorspielt um mich anzulocken. Er ruft dann Mama ich hab mir wehgetan oder Mama ich fürchte mich.... Ich weiß aber dass er das in dem Moment nur spielt. Merkt er dass ich hinschaue, haut er sich absichtlich irgendwas an dass ich es sehe und denkt ich merk sein Spiel nicht. Ich lasse ihn nie alleine und stehe immer ein paar Meter entfernt sodass er mich sehen kann. Er beruhigt sich manchmal erst nach 15 Minuten.... Nun heißt es immer man soll wenig reagieren und sie ausspinnen lassen aber wenn er da so lange zum beruhigen braucht (ob bei den stiegen oder auch mitten im Wohnzimmer) schaffe ich es einfach nicht so lange Nicht mit ihm zu sprechen. Ich sage ihm er soll sich beruhigen und aufhören zu spucken oder hauen und dann ist es ja auch wieder gut. Manchmal merke ich ja auch gut wieso er ausrastet... Dann frag ich ihn nach dem Ausbruch ob das deswegen war und er sagt meistens ja. Ich versuche ihm dann zu sagen dass er wenn ihn z.b. Ärgert dass ich seinen Bruder herumtrage oder ich das "falsche" Obst zur jause herrichte, dass er mir einfach sagen soll "Mama, ich will das nicht so oder anders oder ich will zu dir hoch, Trag mich etc" ich sage ihm er soll mit mir reden anstatt zu hauen und wir werden schon gemeinsam eine Lösung finden. Er kämpft mit allen Mitteln um Aufmerksamkeit und will seinen Willen durchsetzen.... Ich bin eigentlich ein sehr konsequenter Mensch, aber manchmal frag ich mich was wir da falsch machen? Mein Mann und ich sind uns Gott sei dank fast immer einig wie wir Konsequenzen setzen und reagieren. Meist bin ich aber alleine mit den beiden kleinen weil der Papa ja arbeiten ist. Mein Sohn hat meist täglich solche Ausbrüche. Ich will ihm da durchhelfen aber was ich auch tu, irgendwie wird es nur schlimmer. Haben sie einen Rat?

von KruemelMD am 17.02.2016, 10:02



Antwort auf: Trotzanfälle und Geschwistereifersucht

Liebe KruemelMD, stellen Sie Ihren Sohn gerne konsequent hinter das Treppengitter, wenn er Sie dann noch sehen kann. Versuchen Sie gar nicht erst, sein Verhalten zu ignorieren. Ihr Sohn darf sofort merken, dass Hauen und Spucken nicht in Ordnung sind und Konsequenzen mit sich bringen. Nach dem Wutaussbruch sollte er helfen, die Spucke wieder aufzuwischen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 17.02.2016



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