Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Terror beim Abholen aus Kiga, gern @all *g* - lang!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Terror beim Abholen aus Kiga, gern @all *g* - lang!

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Hallo und ich mal wieder. Simon, drei, geht jetzt seit genau einer Woche in den Kiga. Vorher war er über 2 Jahre bei einer Tagesmutter, was er auch toll fand. Kindergarten fand er dementsprechend auch ganz hervorragend, konnte sich gut eingliedern und wir haben die Eingewöhnungszeit, nach Rücksprache mit den Erzieherin, die ebenfalls der Meinung waren, von mittags auf nachmittags verlängert, da Simon nie mit nach Hause wollte und sich wohl fühlte. Da er erst drei Jahre alt ist habe ich darum gebeten ihn mittags in die Ruhestunde mit reinzunehmen, in der aber kein Schlafzwang besteht. Leider wurde dies bisher, aus zeitlichen und logistischen Gründen, nicht immer gemacht. Geschlafen hat Simon an zwei von fünf Tagen im Kiga, einmal kam ich gerade dazu. An diesen Tagen geht es etwas ruhiger zu, an den anderen ist es der blanke Horror und inzwischen habe ich Panik, mein Kind abzuholen. Dazu muss man sagen, Simon war noch nie der Ruhigste oder Artigste, ich war auch schon in Erziehungstherapie (alleine) weil ich nimmer klar kam. Auch wenn er noch so klein ist habe ich das Gefühl, er hat ne Aufmerksamkeitsstörung, als normal stufe ich (und Bekannte) sein Verhalten inzwischen nicht mehr ein. Jetzt sind wir wieder an dem Punkt, wo es so schlimm mit ihm wird, denn er möchte nicht mit mir nach Hause. Am ersten Tag hab ich das noch verstanden, am zweiten naja... am dritten war ich schon kurz vorm Heulen, weil er dann auch noch in die Hose gemacht hatte... Es gibt jedesmal einen Riesenk(r)ampf, selbst wenn er das letzte Kind ist, das im Kiga ist. Er will nicht mit nach Hause. Auch die Erzieherin kommt dann nicht an ihn ran, die ihm so wunderschön die Regel des Kigas erklärt, wenn ein Kind abgeholt ist dann ist es abgeholt und muss nach Hause... Wir stehen dann einfach nur ratlos daneben. Zu Simon gibts in solchen Momenten keinerlei Zugang. Er kreischt, als hätte man ihn verbrüht. Das macht er dann gern 10 min. Gleiches haben wir übrigens (seit er im Kiga ist) wegen Belanglosigkeiten oder wenn was nicht nach seiner Nase läuft. Das kann z.B. auch sein, dass die Autos bei Grün losfahren... Oder dass an seinem Brot eine Ecke abgerissen ist. Oder dass er ne Jacke anziehen soll (was inzwischen ein Ding der Unmöglichkeit geworden ist) Inzwischen hat es sich auch aufs Zähneputzen ausgebreitet. Er hört NULL, reißt sich an der Straße von der Hand. Ich bin inzwischen nervlich am Ende. Die letzte Busfahrt war furchtbar, er hat 10 min am Stück GESCHRIEN und zwar so sehr, dass er schon fast heiser war und nur noch hustete kurz vorm Brechreiz. Ich kann ihn nicht beruhigen. Kein gutes Zureden hilft, auch kein Ignorieren (was ich an stark befahrenen Straßen z.b. sehr ungern mache) Ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen und sehe mich schon wieder in der Erziehungsberatung sitzen. Inzwischen wirkt sich das leider auch auf unser Miteinander daheim aus. Mein Freund ist nicht der KIndsvater von Simon, hat diesen aber lieb wie sein eigenes Kind, wir sind seit einem Jahr zusammen. Wir schlagen oder klapsen nicht, klar wir werden auch mal laut (gegenüber Simon) aber bringen - inzwischen - die nötige Ruhe mit und versuchen, Kompromisse zu finden und Simon zu verstehen. Inzwischen macht aber fast gar nichts mehr mit ihm Spaß, da er nur motzt, haut (manchmal auch wirklich fies, z.B. mit Fliegenklatsche meinem schlafenden Freund ins Gesicht!), schreit, kreischt grundlos, ist wütend, randaliert in seinem Zimmer. Macht alles kaputt, zum Teil auch mit Absicht. Ich hatte mir das so erklärt, dass er einfach mit dem Kiga noch überfordert ist, also dass er dort erst seinen Platz finden muss. 24 andere Kinder, Tagesablauf, klar kannte er sowas vorher auch, aber nicht in diesem Maße. Kürzer kann ich ihn leider nicht im Kiga lassen und wie gesagt, er will ja auch nicht nach Hause. Wenn er sich nachmittags mir ans Bein werfen und heulen würde, er will nimmer hin, dann wüßte ich ja wo sein Problem liegt. Aber so?! Wir kommen einfach nicht mehr weiter. Hat jemand ähnliches erlebt und kann mir davon berichten? Hat das irgendwann ein Ende? Sollte ich mit ihm vielleicht mal zu einem Kinderpsychologen? Das Problem, was ich hier nur sehe, ist das, dass Simon fremden Personen gegenüber ein absoluter Goldengel ist. Ach so lieb und schaun Sie mal wie artig... Im Kindergarten hat er noch NIE so ein Verhalten an den Tag gelegt, hört, isst, schläft (wenn er schläft), räumt auf... kommt mit den anderen Kindern klar. Die Erzieherin war neulich auch total verwundert, dass er so ausrastete sobald ICH kam. Hat es was mit MIR zu tun?! Ich habe dann oft das Gefühl er hat mich gar nicht mehr lieb... das tut mir schon weh. Mir glaubt halt einfach keiner, der Simon so sieht, dass er "so" ist oder sein kann. LG Sue


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Hallo Sue An Ihnen als vertrautester Bezugsperson versucht Simon immer wieder auf`s Neue, seine Grenzen zu erfahren und Ihre Reaktionen zu testen, sodass ich Ihnen wiederum rate, stets begründet konsequent zu handeln und sich möglichst nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Kann er den Kiga evtl. mit einem anderen Kind verlassen, während Sie ihn dann vor der Kiga-Tür in Empfang nehmen? Haben Sie seine Reaktion schon mal ausprobiert, wenn Sie sich beim Abholen, ohne ihn zu beachten, einfach in den Gruppenraum setzen und sich evtl. sogar zusätzlich einem anderen Kind zuwenden? Wie reagiert er, wenn er jeweils auf die neue Situation durch die Erzieherin oder auch durch Sie (z.B. im Bus) vorbereitet wird? Sprechen Sie doch auch noch einmal mit dem betreuenden Kinderarzt bezüglich Ihres Verdachts einer Aufmerksamkeits-(Wahrnehmungs-?)Störung. Er wird Sie dann gemeinsam mit Simon an einen geeigneten Kinderpsychologen oder Therapeuten weiter empfehlen, wenn es erforderlich ist. Liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo, genau das selbe hatte ich am Anfang bei meiner Tochter beim Abholen im Kiga erlebt. Sie schrie, schlug mich und hatte einen fast irren Blick dabei drauf, sie war quasi unansprechbar. Ich hatte auch schon Bammel vor dem Abholen, sie schrie teilweise bis wir zu Hause waren, ich war so fertig mit ihr und der Welt. Uns hat es damals geholfen die Abholsituation möglichst schnell zu beenden, keine Tröstversuche, keine Erzieherinnen die dazwischenredeten, es sollte alles so schnell wie möglich gehen, so hatte ich es mit dem Kiga abgesprochen und es funktionierte. Meine Maus hat es gehasst, daß ich mich noch mit Erzieherinnen un anderen Eltern unterhalten habe, da sie nun die volle Aufmerksamkeit wollte. Nachdem es ein paar Mal ohne Geschrei geklappt hatte, konnte ich es auch wieder etwas ausdehnen, heute unterhalte ich mich noch öfters mit anderen, es ist kein Problem mehr. Trete Deinem Sohn sehr entschlossen gegenüber auf, wir gehen jetzt und basta, je weniger Aufmerksamkeit Du dem Aufstand gibst, desto schneller wird er ihn einstellen, ich weiß es ist schwierig, aber es geht vorbei, ganz bestimmt. Alles Liebe


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Hi danke für Deine Antwort. So machen wir es eigentlich auch, ich ignoriere sein Verhalten und wir machen schnellschnell, trotzdem. Gestern wars wieder so schlimm, nur, weil er seine Jacke anziehen sollte. Ich meine es IST einfach kalt momentan. Er lag richtig aufm Boden und trat und schrie und überall an den Fenstern gingen die Gardinen zur Seite... Mir ist das so peinlich. Bis zum Bus hatte er sich Gott sei Dank beruhigt, aber mich nervt das einfach. LG Sue


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Hallo Suka, mein Sohn ist 3 1/2 und wir haben momentan fast genau das gleiche Problem beim Abholen in der Kita. Er führt sich furchtbar auf, rennt vor mir weg, hat mich auch schon gebissen. Er will einfach nicht mit nach Hause "Mama geht auf Arbeit", sagt er immer wenn ich ihn abholen komme, egal ob ich ihn 15.00 Uhr oder 16.30 Uhr abhole. Die ganze Abholsituation ist mir auch extrem unangenehm, vorallen da irgendwie alle Kinder seiner Kitagruppe ihren abholenden Eltern freudestrahlend in die Arme laufen und sofort brav nach Hause gehen, während ich ca. 30 Minuten mit meinem bockenden Kind in der Gadarobe verbringe. Zudem kommt noch dazu , das er auch in seiner Gruppe nicht so gut klarkommt. Wir sind jetzt deswegen auch bei einer Erziehungsberatung und ich hoffe, das wir da eine Lösung finden. Die Beraterin kommt demnächst in die Kita, um meinen Sohn zu beobachten, kurz vor dem Abholen und beim Abholen. Mein Sohn war vorher auch bei einer Tagesmutter, die hat er total gemocht und auch die anderen Kinder dort (waren insgesamt zu fünft). Die Eingewöhnung in die Kita verlief zuerst problemlos, dachten wir, aber so nach und nach stellten sich immer mehr Probleme ein. Mein Sohn möchte viel lieber mit uns zusammen sein, zu Hause bleiben. Er braucht viel Aufmerksamkeit, die er im Kita bei 22 anderen Kindern in der Gruppe nicht bekommt. Am Wochenende/Urlaub ist er viel ausgeglichener. Und er freut sich riesig, wenn er wochentags mal nicht in die Kita muss, wenn ich zu Hause bin. Wir haben ihn vor kurzem mal eine Stunde im Smalland bei Ikea abgegeben, er hat sich darauf gefreut. Doch beim Abholen hat er sich fast ähnlich verhalten wie im Kita. Mein Vermutung ist, dass er mich mit seinem Verhalten vestrafen will. Aber so richtig verstehen, kann ich es auch nicht. Bin gespannt was Frau Schuster vorschlägt, denn einen wirklichen Rat habe ich auch nicht. Liebe Grüße Hausmaus


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