Liebe Frau Schuster, ich bin etwas verunsichert, wenn ich das Verhalten meiner Tochter beobachte, wenn es darum geht, mit anderen Kindern zu spielen. Sie geht seit März diesen Jahres in den Kindergarten und das auch sehr gerne. Aber sie erzählt oft, wenn ich sie frage, wie denn ihr KIGA Tag war, dass sie entweder nur mit einem Kind (meist eines von den ruhigeren), mit den Erzieherinnen oder Zitat:"...am liebsten ganz alleine..." gespielt hat. Auch wenn ich meine Freundin und deren Sohn (3/4 Jahr älter)besuche, spielt sie nur solange richtig toll mit ihm, bis eventuell andere Kinder dazu kommen. Ist das der Fall, zieht sie sich zu mir zurück oder mit einem Buch o.ä. in eine einsame Ecke. Ähnlich ist die Situation auf dem Spielplatz: mit einem Kind, wenn es zu ihr kommt ja, mit mehreren nein. Auf Kinder zugehen tut sie eigentlich gar nicht. Sie meidet stürmische Kinder praktisch komplett und ist auch bei Kletter-/Hüpf-/Fahrrad- und Schaukelaktionen äußerst bedacht und fast übervorsichtig (obwohl ich denke, dass wir sie in dieser Hinsicht nicht überbehütet haben). Sprachlich dagegen ist sie super weit entwickelt und drückt sich auch echt gewählt aus: Bücher, Reime, Rollenspiele und Hörspiele liebt sie über alles und beschäftigt sich auch viel mit diesen MiniLük-Teilen (aber meistens halt mit einem Erwachsenen, nicht mit Kindern). Sie ist an allem interessiert, was mit Schreiben, Rechnen, Malen/Basteln und zur Zeit Englisch zu tun hat, aber Spiele mit mehrern Kindern zusammen sind ihr ein Graus. Sie fordert den ganzen Tag richtig viel von uns, will jedes Detail ganz genau wissen und gerade während ich hier sitze und schreibe fragt sie mich über Rechenaufgaben aus (Mama, was ist 3+2 und noch mal zwei dazu...). Ich möchte ihr gerne helfen, etwas mutiger zu werden und mehr auf andere Kinder zuzugehen, weiß aber nicht genau wie ich es anstellen soll. Auch inwieweit ich sie in ihrem Wissendurst fördern kann und soll, ohne sie zu überfordern, ist mir nicht ganz klar. Ich hoffe sehr, dass Sie mir weiterhelfen können!