Hallo Frau Ubbens,
ich hatte ein Entwicklungsgespräch zu meinem Sohn 4,5 Jahre alt im Kindergarten. Mein Sohn ist sprachlich und kognitiv, auch nach Aussage des Kindergartens, sehr fit. Jedoch zeigt er ein schlechtes Sozialverhalten. Er macht die Sachen von anderen Kindern kaputt, um zu provozieren oder weil er eifersüchtig ist. Außerdem nimmt er anderen die Spielsachen weg. Dieses Problem haben wir schon länger, jedoch hat er sich verbessert. Früher hat er z. B. auch gebissen und gekratzt (vor 9 Monaten). Sowas tut er nun nicht mehr. Der Kindergarten hat vorgeschlagen, eine Dame von der Frühförderstelle zur Beobachtung zu Rate zu ziehen. Dem habe ich nicht zugestimmt, da er sonst keine Auffälligkeiten hat. Sie meinen das er Unterstützung braucht, weil sie es personell nicht schaffen und er ständig Konflikte mit anderen Kindern hat. Er schlägt jedoch nicht und ist nicht aggressiv. Denken Sie, ich muss hier etwas veranlassen? Ich habe wiederum eine Tochter(8Jahre), die sehr beliebt ist und viele Freunde hat. Wir wissen nicht, weshalb er sich so verhält. Natürlich wissen wir auch, dass er frech und gerne ärgert. Jedoch hält sich das unserer Meinung nach in Grenzen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Viele Grüße
von
Mina0704
am 30.04.2024, 08:49
Antwort auf:
Schlechtes Sozialverhalten mit 4,5 Jahre
Liebe Mina0704,
zeigt Ihr Sohn das geschilderte Verhalten auch ausserhalb des Kindergartens? Kann er begreifen, dass es nicht in Ordnung ist, anderen Kindern die Sachen kaputt zu machen oder sie ihnen wegzunehmen? Ist er in der großen Gruppe überfordert? Spielt er mit anderen Kindern oder findet er schlecht in ein Spiel und zeigt dann sein entsprechendes Verhalten? Wie gehen die Erzieher mit den Situationen um? Darf Ihr Sohn beispielsweise kurz nicht spielen? Muss er sich entschuldigen? Wird mit ihm sein Vorgehen - kindgerecht - reflektiert? Haben Sie hierüber mit den Erziehern gesprochen? Ggf. fragen Sie noch einmal nach.
Grundsätzlich schadet es keinem Kind - egal ob mit oder ohne Auffälligkeiten - eine Frühförderung zu erhalten. Individuelle Begleitung und individuelle Förderung sind immer gut. Und wenn im Rahmen der Kindergartenbetreuung "ein Auge" auf Ihren Sohn geworfen wird, kann es ihn in seiner Entwicklung weiter vorwärts bringen.
Ihr Sohn hat seine Gründe, warum er so reagiert, wie er reagiert. Wenn er im privaten Bereich auch so handelt, haben Sie als Eltern gute Möglichkeiten, mit ihm daran zu arbeiten. Zeigt er das Verhalten jedoch "nur" im Kindergarten, haben Sie keinen Einfluss darauf und eine spätere Reflexion, nachdem Sie Ihren Sohn aus dem Kindergarten abgeholt haben, ist zu weit von der Situation weg, als dass "erzieherisch" an das Verhalten rangegangen werden kann.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 01.05.2024