Polo1985
Liebe Frau Ubbens, Wir beobachten aktuell das (sozial-)verhalten unserer Tochter (4) mit etwas Sorge. Sie war noch nie ein großer „Socializer“, braucht immer etwas um auf andere zuzugehen und kann auch nicht mit allen Kindern etwas anfangen. Soweit, so ok. Sie war schon immer eher ängstlich und ein bisschen „eigen“. Mit 1-2 schrie sie panisch sobald nur in weiter Ferne eine Kirchenglocke oder tatütata zu hören war. Bis heute macht sie kein „großes Geschäft“ im KiGa weil die Erzieherinnen dann zum abputzen Handschuhe anziehen, vor denen sie Angst hat, sie lässt sich von den Erzieherinnen nicht in den Arm nehmen zum trösten zb (generell wird sie nicht gern angefasst oder in den Arm genommen)und das Buch „die Eule mit der Beule“ mussten wir verschenken weil sie Angst vor der Beule hat. Sie ist sprachlich und kognitiv sehr weit, zählt sicher bis 50, kann zT ganze Bücher auswendig und „liest“ sie ihrer kleinen Schwester vor, merkt sich Zusammenhänge und Dinge und verknüpft vieles, was die meisten Kinder in diesem Alter so noch nicht zeigen. Sie kennt in ihrer kompletten kiga Gruppe auswendig wer was für Hausschuhe trägt. Is ins kleinste Detail zb. Das haben wir nie forciert es ergab sich einfach so. Kurz vor den Ferien blieb sie schon ab und zu allein auf kindergeburtstagen oder Spieldates. Dann kam der Urlaub, wir waren mit mehreren Eltern/ Kindern unterwegs. Unsere Tochter sonderte sich ab, spielte fast ausschließlich allein, mit uns oder ihrer Schwester (2). Während die anderen Kinder ständig zu uns kamen, hat unsere Tochter sich kaum von unserem Wohnwagen wegbewegt. Man hat das Gefühl, sie braucht andere Kinder nicht, sie spielt lieber allein. Sie liebt Rollenspiele und taucht komplett in ihre Welt, ist dann richtig weg und murmelt vor sich hin - manchmal schon fast befremdlich. Zurück aus dem Urlaub wieder im Alltag klammert sie plötzlich wieder sehr, zeigt Ängste die vorher so nicht da waren. Sie will nur bei/ mit uns sein, wenn wir auf unbekanntem Terrain sind (zb Flohmarkt oder Kleines dorffest) weicht sie keinen cm von unserer Seite. Sogar auf Spielplätzen die sie ewig kennt muss ich plötzlich überall hin mit, wenn sie mich/uns einen Moment aus den Augen verliert fängt sie panisch an zu schreien. Sie sagt sie hau Angst dass wir uns verlieren. Keine Chance dass sie zb mit befreundeten Müttern, die sie auch schon länger kennt im Auto mitfahren würde. Sie zeigt oft keine Neugier an anderen Kindern oder Situationen, scheint wie gefangen in ihrer Angst/ Unwohlsein und will auch oft direkt wieder nach Hause. Am Wochenende haben einige Eltern mit ihren Kindern im Kindergarten gearbeitet (den sie ja sehr gut kenn), alle Kinder hatten Spaß und spielten, unsere Tochter hing uns nur jammerig am Arm. Sie ist mir sogar aufs Klo nachgerannt weil sie nicht alleine bleiben konnte. Noch dazu hat sie oft einen schlimmen Ton drauf, ist fies und abweisend zu ihrer Schwester oder zu uns (verbal und körperlich), das ich oft nicht mehr weiter weiß weil es mich auch sehr verletzt. Sie begrüßt uns morgens oft schon mit „geh weg, lass mich in Ruhe!“ wenn man lieb guten Morgen sagen will. Sie war noch nie ein Nähe-oder Kuschel-Kind, aber eine solche Abweisung ohne erkennbaren Grund (kein Streit oä) tut mir für uns und ihre Schwester, die sie sehr liebt, im Herzen weh. In letzter Zeit schimpfe ich viel weil ich nervlich irgendwie am Ende bin und weder weiß wo das herkommt, noch wie wir aus dieser Gesamtsituation rauskommen :( haben sie einen Tipp, woher das Verhalten rührt und wie man am besten damit umgeht? Sie steht sich dadurch auch oft selbst im weg da sie durch ihre Ängste komplett dicht macht und sich auf gar nichts einlassen kann. Vielen Dank!!
Liebe Polo1985, Ihre Tochter hat in den ersten Lebensjahren die Ängste, die sie jetzt zeigt, nicht gezeigt, da sie stärker als die meisten Kinder mit ihrer geistigen Entwicklung beschäftigt war. Nun macht die geistige Entwicklung eine Pause und noch nicht ausgelebte Entwicklungsschritte, wie z.B. die Angstentwicklung, verbunden, mit sich nicht lösen können, wird nachgeholt. Versuchen Sie, nicht zu sehr auf das Verhalten Ihrer Tochter einzugehen, damit das Verhalten nicht dadurch, dass Ihre Tochter Aufmerksamkeit dafür bekommt, verstärkt wird. Haben Sie Geduld. So, wie sich bei jüngeren Kindern die "Angstphase" verwächst, wird sich diese auch bei Ihrer Tochter verwachsen. Viele Grüße Sylvia
Pontiki85
Oh wow - beim Lesen dachte ich, du schreibst von meinem Sohn (er wird 4) verhält sich ganz genau gleich. Auf andere Kinder reagiert er teilweise aggressiv. Ich kann dir leider keinen Tip geben aber ich lese hier gerne mit. Ganz viel Kraft
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