saphir
Guten Morgen Frau Ubbens, meine Mutter ist letzten Dienstag nach langer schwerer Krankheit, jedoch dann doch sehr plötzlich, verstorben. Wir (mein Mann, meine Mutter, unsere Tocher und ich) haben zusammen in einem Haushalt gelebt, so dass unsere Tochter ein sehr inniges Verhältnis zu meiner Mutter hatte und die letzten Monate, in denen es meiner Mutter nicht gut ging, intensiv miterlebt hat. Ich habe meine Mutter gepflegt und unsere Tochter musste dadurch oft bei mir zurückstehen, was sie mir auch lange übel genommen hat. Wir haben ihr versucht zu erklären, dass die Ma (so wurde meine Mutter bei uns genannt) jetzt an einem Ort ist, an dem es ihr besser geht und sie keine Schmerzen mehr hat, aber dass sie auch nicht mehr wiederkommen wird. Das versteht unsere Tochter natürlich nicht richtig, da hier im Haus sehr viele Sachen von meiner Mutter sind und es so aussieht als komme sie bald wieder. Unsere Tochter fragte schonmal, ob die Ma verreist ist... Sie sieht, dass ich sehr viel weine, sagt dann, dass ich traurig wegen der Ma bin und tröstet mich. Bei ihr merkt man nun, dass sie Probleme hat, das zu verstehen, weil sie z.B. letzte Nacht weinend wach geworden ist, sich beruhigen ließ, wieder eingeschlafen ist und nach 20 Minuten wieder weinend wach geworden ist. Danach wollte sie nicht mehr in ihrem Bett bleiben sondern zu uns ins große Bett kommen (möchte sie sonst nie!). Sie musste sich immer wieder vergewissern, dass mein Mann und ich beide da sind, hat über eine Stunde gebraucht bis sie eingeschlafen ist und ist dann nochmal weinend wach geworden. Sie lag dann ne Weile auf meinem Bauch und ist dann ganz eng neben mir wieder eingeschlafen. Das Verhalten kennen wir von ihr gar nicht. Normalerweise ist sie nicht so die ausdauernde Knuddlerin. Wir machen uns jetzt große Gedanken, ob wir sie zur Urnenbeisetzung mitnehmen sollen oder nicht. Was meinen Sie? Einerseits wird sie dann nicht nur mich sondern auch ihre Tante und ihre Cousine (wird 8) und ihren Cousin (5) weinen sehen, was sie wahrscheinlich überhaupt nicht mehr verstehen und einordnen kann. Andererseits haben wir die Befürchtung, dass sie uns irgendwann, wenn sie älter ist, Vorwürfe macht, warum alle bei der Beisetzung waren und nur sie nicht. Wo sie doch auch von den 3 Enkelkindern die meiste Zeit mit der Oma verbracht hat. Die Urnenbeisetzung findet im Freien statt und es sind wirklich nur die engsten Familienmitglieder (Töchter, Schwiegersöhne, Enkel) anwesend. Bitte helfen Sie uns. Wir sind mit der Situation und der Entscheidungsfindung hinsichtlich der Beisetzung sehr hilflos und verzweifelt. Vielen Dank, saphir
Liebe Saphir, nehmen Sie Ihre Tochter gerne mit zur Bestattung. Sie wird die Zusammenhänge noch nicht wirklich verstehen, wenn sie aber ein Jahr älter ist, wird sie mehr Verständnis zum Thema Tod haben und eine Verbindung zur Bestattung herstellen. Ihre Tochter wird von der Bestattung keinen "Schaden nehmen". Gehen Sie offen mit dem Thema um. Viele Grüße Sylvia
Claudia.sp
Liebe Saphir, zunächst einmal mein Beileid für Ihren Verlust. Ich finde auch, dass Sie eine 2,5 Jährige mitnehmen können. Mein Neffe hat letztes Jahr mit knapp 2 Jahren die Beisetzung seines Opas miterlebt und sehr gut reagiert. Aber verharmlosen Sie bloß nicht verbal, was mit der Oma geschehen ist. oft tut man das automatisch. Da ist jemand "von uns gegangen" oder "eingeschlafen". Kleinkinder nehmen solche Formulierungen leider wörtlich und beziehen sie dann auf sich oder die Eltern. "Was ist, wenn ich einschlafe? Wache ich dann auch nicht mehr auf?", fragen sie sich dann. Vor kurzem ist in unserem Kindergarten eine junge Erzieherin verstorben und den Kindern wurde dann erklärt, dass der liebe Gott manchmal will, dass die Menschen wieder zu ihm kommen. Mein 3,5jähriger Sohn saß ein paar Tage später beim Essen und wiederholte das wortgetreu, und ergänzte dann, die S. sei jetzt ein Engel und beim lieben Gott. Er hat das ganz neutral erzählt und damit war es gut. Er hat sich zwar noch einige Zeit mit dem Thema Tod beschäftigt, aber jetzt ist es gut. Ich wünsche Ihnen viel Kraft für die kommende Zeit. Gruß Claudia
Ähnliche Fragen
Hallo Frau Ubbens, ich habe heute eine Frage an sie, die meine fast 3 Jährige Tochter betrifft. Sie ist ein aufgewecktes, intelligentes Mädchen. Sie zeigt zurzeit aber ein Verhalten, bei dem wir uns nicht sicher wie wir damit umgehen sollen. Zuhause ist sie ein ganz liebes Mädchen. Sie liebt ihre kleine Schwester über alles, befolgt Regeln ...
Hallo, Mein kleiner Sohn ist 14 Monate alt und ich bin zweimal die Woche mit ihm bei den Großeltern und arbeite von dort aus. Währen ich arbeite, passen Oma und Opa auf ihn auf. Seit ca 1 Woche möchte er nicht meh zu Oma. Er kommt dann in das Zimmer wo ich arbeite und wenn Oma ihn wieder mitnehmen will, dann fängt er an zu weinen. Es klappt d ...
Hallo Frau Ubbens, Meine Tochter ist 14 Monate alt. Seit einigen Wochen zählt für sie nur noch die Oma. Meine Mutter lebt bei uns im Haus. Wir haben ein sehr enges Verhältnis und wir sehen uns auch täglich. Nachmittags verbringt sie mittlerweile ca. 2 bis 4 Stunden nur mit Oma. Den ganzen Tag fragt sie nach ihr. Und nach dem Mittagsschlaf muss ic ...
Ich habe eine Frage: ich bin Oma eines 21 Monate alten Jungen. Ich sehe ihn in unregelmäßigen Abständen, mal bei mir zu Hause oder bei meinem Sohn und meiner Schwiegertochter. Ich wohne 25 km entfernt, habe kein Auto und es ist nicht möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Ort zu fahren wo mein Sohn und Schwiegertochter wohnen. Ich würde ...
Meine Tochter 8 Jahre hat letztens ihre Oma gehauen weil sie ihre Opa verteidigen wollte. Oma und Opa haben wohl Spaß gemacht und Oma hat dabei wohl dem Opa eine gelangt ( ich war leider nicht dabei) auf jeden Fall wollte meine Tochter den Opa verteidigen und hat ihrer Oma eine Backpfeife gegeben. Meine Tochter hat zwei Arten mit Konflickten um ...
Liebe Frau Ubbens, es ist mir klar, dass mein Kleinkind (19 Monate) bei jeder Person andere Verhaltensweisen an den Tag legt. Mir ist jedoch aufgefallen, dass sich unser Kleiner, bei Papa anstandslos wickeln lässt, das Morgenfläschchen komplett austrinkt, bei Oma (bei der er öfters die Woche über Nacht schläft), das Fläschchen verweigert, be ...
Hallo! Meine Mutter würde alles für meinen Sohn (6 Jahre) tun. Aber mein Sohn zeigt ihr oft die kalte Schulter. Bei meiner Schwiegermutter ist es nicht so, die sieht er allerdings seltener und in einem anderen Rahmen. Frage ich meinen Sohn, was Omi denn „anders” machen könnte oder was ihn stört, hat er keine Antwort und sagt "ich weiß es nicht" ...
Hallo Frau Ubbens Meine Tochter ist 18 Monate alt und liebt Oma Opa sehr wenn wir bei Oma sind bin ich abgemeldet das macht mir sooo sehr traurig kann es sein das sie mehr Oma liebt als Mama ? was kann ich machen das sie mich will bei mir bleibt ich bin so durcheinander Nicht mehr zu Oma gehen ?
Sehr geehrte Frau Ubbens, Ich finde das Verhalten meines 3,5 Jahre alten Sohnes merkwürdig. Er war schon als Baby und Kleinkind sehr auf mich und meinen Vater eingeschlossen und hat stark gefremdelt und phasenweise auch seinen Papa und die Oma stark abgelehnt. Nun ist es zurzeit echt arg… wenn er bei meinen Eltern ist, schickt er die Oma in eine ...
Hallo Frau Ubbens, Ich habe eine Frage zu dem Verhalten der Mutter meines Mannes im Bezug auf unser Kind. Sie macht ab und an Bemerkungen, in dem Sie mit unserem Kind "redet" die ich ein bisschen merkwürdig finde und ich nicht weiß, ob man dies unterbinden sollte oder ob es keinen Einfluss auf unser Kind hat. Unser Kind ist 3 Monate alt und ...
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen