Mitglied inaktiv
Guten Tag, unser Bub ist knapp 20 Monate und normalerweise auch ein ganz lieber. Aber momentan raubt er mir den letzen Nerv. Wenn er seinen Willen nicht bekommt, dann schmeißt er sich auf den Boden und schreit oder wenn ich ihm z.B. sage das er herkommen möchte wenn Mama ruft, weil ich ihn anziehen will, dann steht er lächelnt vor mir, sagt sehr sehr deutlich NEIN und dreht sich um. Ich bin mir 1000%ig sicher das er versteht was ich vom ihm möchte. Er ist sehr weit, spricht deutlich und viel und ist auch sonst enorm selbständig worüber ich natürlich auch sehr froh bin. Nur das er eben extrem trotzig wird und ein Riesentheater macht. Beispiel: wir waren auf dem Flohmarkt und er saß im Buggy - laufen war da nicht möglich für ihn wg. extremer Vollheit und ich Hochschwanger ihn nicht tragen konnte. Wir haben nach knapp 30 min. das Feld wieder geräumt weil er nicht sitzen bleiben wollte, ständig meinte aufstehen zu müssen und sich durchzusetzen. Er hilft auch beim Spüler ausräumen, eben Sachen wo er sich nicht verletzen kann, darf ihn auch zumachen wenn wir fertig sind. Dauert keine 5 Min. da macht er den wieder auf und wühlt im dreckigen Geschirr rum. Nein sagen meinerseits wird spontan ignoriert od. es wird aus Trotz dann der Kühlschrank aufgemacht und die Milch ausgeschüttet o.ä. Setze ich ihn dann weg und sage ihm das ich das nicht möchte und gebe ihm dann eines seiner Spielzeuge dann fliegt mir dieses innerhalb Sekunden um die Ohren weil er das ja nicht möchte, er schreit und stampft und will dann auf den Arm. Wie verhalte ich mich denn nun richtig? Wir bekommen in 2 Wochen Nachwuchs und ich mache mir Sorgen das es dann noch schlimmer wird mit ihm. Ihm momentan etwas recht zu machen ist Schwerstarbeit. Er hört nicht für 5 Cent, läuft auf der Strasse weg, bleibt nicht stehen wenn ich nach ihm rufe und rennt erst recht los. Testet er seine Grenzen?? Wieviel Strenge und Konsequenz muss denn nun sein? Gerade weil er wegläuft und ich das Gefühl habe das er mich nicht wirklich ernst nimmt. Vielen Dank.
Christiane Schuster
Hallo Sabrina Ihr Sohn probiert jetzt nicht nur Ihre Reaktionen aus; er hat entdeckt, dass er einen eigenen Willen hat, den er verständlicher Weise auch durchzusetzen versucht und er spürt die auf ihn zukommende Veränderung, die er überhaupt noch nicht verstehen kann. Nun setzt er alle seine bisherigen Erfahrungen ein, um Ihre umgehende Aufmerksamkeit zu erreichen, ohne gleichzeitig über die Folgen seines Handelns nachdenken zu können. Nehmen Sie zuerst direkten Blick- und nach Möglichkeit auch Körperkontakt zu ihm auf, bevor Sie eine KURZ begründete Bitte an ihn richten. Müssen Sie ein begründetes Nein aussprechen, bieten Sie ihm eine geeignete, alternative Handlungsweise an. Möchte er nicht zu Ihnen kommen, damit Sie ihn anziehen, bzw. ihm beim SELBER-Anziehen helfen, werden Sie zu ihm gehen und ihn konsequent anziehen MÜSSEN! Wirft er sich verärgert auf den Boden, weil er -wie alle Kinder- spontan handelt und nicht weiß, seine wütende Stimmung angemessen zu äußern, reichen Sie ihm mitfühlend ein Wutkissen o.Ä., damit er seine Wut rauslassen kann, bevor er zu Ihnen kommen DARF, um getröstet zu werden. Warten Sie geduldig mit einer eigenen Beschäftigung in seiner Nähe und lassen Sie ihn in seiner hilflosen Wut möglichst nicht alleine. Da Kleinkinder einen recht großen Bewegungs- und Erfahrungsdrang haben, achten Sie bitte darauf, dass Ihr Sohn stets beschäftigt ist -auch im Buggy-. Damit er Ihre Bitten in jeder Situation ernst nimmt, weisen Sie ihn ggf. auf möglichst logische Folgen hin, wenn er sich absichtlich widersetzt oder Sie absichtlich überhört. Handeln Sie dann aber bitte entsprechend konsequent, da Kinder besonders gut aus logischen Folgen lernen können. Bitte erwarten Sie insgesamt nicht zuviel von Ihrem knapp 20 Mon. jungen Sohn, auch wenn er bald Ihr "Großer" sein wird. Er kann noch nicht auf Ihre Schwangerschaft Rücksicht nehmen und versteht nicht, dass Sie manches Mal anders reagieren als vor der Schwangerschaft -bedingt allein schon durch die zunehmende Unbeweglichkeit-. Bitten Sie Ihren Partner, ein Familienmitglied, Babysitter, sich verstärkt um die Betreuung Ihres Sohnes zu bemühen, sodass Sie gemeinsam sich auf den Familienzuwachs freuen können. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
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