Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Momentan etwas überfordert, Sohn (fast 3 J.) haut nach mir

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Momentan etwas überfordert, Sohn (fast 3 J.) haut nach mir

Bonita!!

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Hallo liebe Forennutzer und Expertin, wir hatten gestern leider ein Mama-Sohn-Drama am Abend. Meine Nerven sind zur Zeit nicht die Besten, das viele Drinnen-sitzen bei schlechtem Wetter, immer allein mit Kind schlägt mir irgendwie aufs Gemüt... Jedenfalls hat mein Sohn leider vor wenigen Tagen angefangen mich zu schlagen, wenn ich etwas tue, was er nicht will (den Fernseher nach dem Sandmännchen ausschalten z. B.)... Ich reagiere darauf leider manchmal emotional, weil es mich echt trifft, dass er das jetzt auch noch macht! Ich bin gestern einfach weggegangen und habe geschnaubt: Schlagen tust du mich jetzt nicht auch noch! (super erwachsen - ich weiß...). Jedenfalls hab ich ihn dann einfach geschnappt und etwas unsanft in den Schlafsack verfrachtet. Dann ohne Gute-nach-Geschichte Licht ausgemacht. Mein Sohn hat daraufhin hyperventiliert, geweint, kaum noch Luft holen können, so panisch wurde er nur weil ich ihm "die Liebe" entzogen habe in dem Moment. Ich hab nicht geschrien oder so, er merkte einfach nur, dass ich eben richtig wütend bin. Leider hab ich mich in dem Moment wirklich nicht im Griff gehabt und ihn gefragt warum er mich haut, wo ich den ganzen Tag für ihn da bin und mir so Mühe gebe, alles für ihn tu. Dann musste ich leider anfangen zu weinen und er wurde plötzlich ganz still, weil er das nicht gekannt hat. Er hat dann nach dem Papa gefragt, weil er wohl mit der Situation nicht klarkam, das hat mir fast das Herz gebrochen und ich hab ihn in den Arm genommen und gesagt, dass alles gut ist und wir jetzt schlafen. Das hat dann geklappt... Danach wurde mir irgendwie klar dass das so nicht weitergeht. Wie gehe ich richtig um damit wenn mein Sohn mich haut? Das ständige Schimpfen den lieben langen Tag macht mich selber langsam total fertig. Im Winterhalbjahr ist es besonders schlimm. Ich hab manchmal den Eindruck wir verschmelzen in einer Symbiose, in der ich mich nicht mehr abgrenzen udn ihn als Kind sehen kann, das es eben noch nicht besser weiß. Das Schimpfen scheint überhaupt nichts zu bringen. Beim nächsten Mal haben wir das Gleiche Thema wieder. Auf Auszeiten in einem von mir getrennten Raum reagiert mein Sohn auch mit Hyperventilieren. Ich hab den Eindruck, das ist auch "Gewalt" nur eben psychische und keine physische. Das kann doch so nicht richtig sein wenn ich hinterher solche Schuldgefühle habe oder? Am liebsten würde ich gar nicht mehr schimpfen, nur noch konsequent handeln, ohne viele Worte. Kriege ich dann aber nicht irgendwann doch einen "kleinen Tyrannen"...? Nette Grüße und danke für Ihre Arbeit hier


Sylvia Ubbens

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Liebe Bonita, Sie ziehen sich keinen Tyrannen heran, wenn Sie konsequent ohne viele Worte handeln. Wichtig ist, wirklich konsequent zu handeln. Ein kurzes, deutliches "Nein" genügt i.d.R.. Mehr hören die Kinder sowieso meist nicht. Sie "verschließen" ihre Ohren, weil sie nicht mehr hören wollen. Wenn Ihr Sohn Sie haut, setzen Sie ihn konsequent von sich weg und sagen "Nein, dass tut weh." Wichtig ist, egal in welcher Situation Sie schimpfen müssen, dass Sie Ihren Sohn kurz aus der Situation heraus nehmen, also weg vom Geschehen. Beispiel: Er geht an den Fernseher, obwohl er das nicht darf. Sie setzen ihn nach einem "Nein" an die andere Seite des Raumes. Es spielt mit dem Essen, dann wird der Teller (die Situation) weggenommen. ... Den Kindern macht das vermeintlich schlechte Wetter nichts aus. Ziehen Sie Ihren Sohn und sich selbst warm an und raus an die frische Luft. Spazierengehen kann man auch in Gummistiefeln. Lassen Sie sich von der Entdeckungsfreude Ihres Sohnes anstecken. Schaukeln, Ball spielen etc. kann man das ganze Jahr über machen. Kinder gehen auch gerne mit Regenschirm nach draußen. Anschließend gibt es einen warmen Kakao mit Kuscheleinheit auf dem Sofa. Viele Grüße Sylvia


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