Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kleinkind lehnt Oma ab, was tun?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kleinkind lehnt Oma ab, was tun?

Niszert

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Hallo Frau Ubbens, ich würde Sie gerne um Rat fragen zu folgendem Fall: Meine Tochter ist 3,5 Jahre und lehnt öfters mal ihre Oma ( die Mutter meines Mannes) komplett ab. Angefangen hat es schon als Baby, meine Schwiegermutter wollte sie immer gerne auf dem Arm behalten, auch wenn sie geweint hat und zu mir wollte. Sie hat von Anfang an nur schwer einen Draht zu ihrer Oma gefunden, diese hat wohl eine Art an sich, die sie einfach nicht mag. Alleine bei ihr geblieben ist sie nie und wenn hat es in einer riesen Schreierei geendet und meine Schwiegermutter war auch immer sichtlich überfordert und hat vor mir immer behauptet es wäre alles prima gelaufen. Wahrscheinlich aus Angst ich würde ihr die Kleine nicht mehr überlassen. Das Verhältnis zu ihr wurde erst etwas besser als unser zweites Kind Anfang des Jahres geboren ist. Sie ist den ganzen Sommer über öfters von alleine zu meiner Schwiegermutter ( sie wohnt neben uns) gegangen um wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit ( so denke ich) zu bekommen. Sie wurde dort auch sehr verwöhnt und oft mit Spielsachen oder Süßigkeiten angelockt bis sie dann irgendwann freiwillig und für längere Zeit bei ihr geblieben ist. Wir dachten jetzt läuft es besser und waren auch froh, dass sie auch mal zu meinen Schwiegereltern und nicht nur immer zu meinen Eltern gehen möchte. ( meine Eltern liebt sie sehr und geht ohne Probleme hin) Seit einigen Wochen ist es jedoch wieder vollkommen vorbei und sie lehnt die Oma wieder komplett ab, ohne einen Grund nennen zu wollen. Sie ist zudem richtig frech zu ihr, knallt ihr die Türe vor der Nase zu, wenn sie zu uns zu Besuch kommt, oder spricht nicht mit ihr, sagt sie sei nicht mehr ihre Freundin, oder dass sie sie nicht mag. Für mich ist die Situation immer sehr peinlich und ich weis einfach nicht, wie ich mich richtig verhalten soll. Mein Mann und ich haben schon unter 6 Augen mit unserer Tochter gesprochen um zu erfahren warum sie sich der Oma gegenüber so böse verhält und auch, dass es nicht schön ist und es die Oma traurig macht, aber wir kommen da nicht weiter. Was raten Sie? Was meinen Sie hat ihre erneute Ablehnung ausgelöst? Vielen Dank und liebe Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Niszert, ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin bzgl. der vermuteten Begründung und dem Tipp zum Umgang anschließen und werde die Worte hier nicht wiederholen. Nur so viel, dass auch ich vermute, dass Ihre Tochter zwischendurch die Anreize der Oma sehr interessant fand und aus dem Grund gerne zu ihr gegangen ist. Der Reiz war dann irgendwann vorbei und die alte nicht vorhandene Sympatie stand und steht wieder im Vordergrund. Wenn kein Druck ausgeübt wird, wird Ihre Tochter sicherlich in einiger Zeit neutraler der Oma gegenüber stehen. Viele Grüße Sylvia


cube

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Naja, genau so wie Erwachsene sagen "ich mag denjenigen nicht, obwohl er mir nichts getan hat und eigentlich doch auch ganz nett ist" geht es Kindern natürlich auch. Unser Kind hatte das bei der SchwieMu - keiner wusste warum. Allerdings haben wir es dann auch nie "gezwungen", doch auf den Arm zu gehen oder bei Oma zu bleiben. Wir haben Oma einfach gemeinsam besucht oder sie uns und wenn Kind dann doch mal zu ihr ging, war das schön, wurde aber nicht forciert. Irgendwann war es dann vorbei und heute ist genau diese Oma die absolute Favoritin. Kind hatte von sich aus einem Weg gefunden, auf Oma zuzugehen und zu merken, dass diese doch nett ist. Ich kann euer Dilemma absolut verstehen! Man weiß, dass es der Oma weh tut und das möchte man nicht. Aber: ich finde auf keinen Fall sollte man seinem Kind das Gefühl geben, es müsse jetzt zu irgendjemandem lieb sein, weil derjenige sonst traurig ist. Euer Kind ist nicht dafür verantwortlich, Oma glücklich zu machen. Ich könnte mir also gut vorstellen, dass die Antipathie gar nicht wirklich nachgelassen hat. Dazu die Bestechungsversuche über Geschenke etc - darauf fährt jedes Kind ab. Aber dadurch ist ja keine Sympathie aufgebaut worden, sondern lediglich die Erkenntnis "wenn ich etwas bekommen möchte, geh ich zu Oma" . Jetzt will sie gerade nichts - also will sie auch nicht hin. Das ist nicht gemein - das ist Kinderlogik; sie ist erst 3,5. Die Oma sollte das "Bestechen" sein lassen. Und ihr solltet vielleicht erst mal gemeinsam zu Besuch zur Oma gehen oder diese zu euch kommen. So kann euer Kind ganz ohne Druck mal sehen, wie Oma so ist. Sprecht doch vorher mit Oma ab, was euer Kind gerne spielt. Das kann Oma dann bei eurem gemeinsamen Besuch vielleicht "ganz zufällig" vorschlagen. Mit 3,5 Jahren ist eure Tochter auch noch viel zu klein, um sich konkret zu Fragen wie "warum bist du so zu Oma" äußern zu können. Im Endeffekt wird euer Kind euch das sagen, was es meint, was ihr hören wollt.


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