Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind mag nicht alleine in Kita - Eingewöhnung

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

zur Vita

Frage: Kind mag nicht alleine in Kita - Eingewöhnung

Mrs.B.

Beitrag melden

Hallo, Ich schildere einfach mal die Situation und hoffe sie können mir ihre Meinung/Rat sagen. Bin richtig verzweifelt. Meine Tochter 3,7 Jahre alt. Ist meiner Meinung nach Hochsensibel und auch intelligent. Ihr Wortschatz ist schon sehr weit. Sie ist ein extremes Mama Kind. Seit einem Jahr hat sie eine kleine Schwester. Seit Ende Februar Wurde sie eingewöhnt, in einer komplett neuen Kita, dh immer nur Max. 5 Kinder waren da und wurden im Krippen Raum Eingewöhnt. Ich konnte den Raum verlassen, alles war super. Ich muss dazu sagen, dass die Eingewöhnung länger ging als üblich, da ja die komplette Kita neu eingewöhnt wurde. Dann kam corona, 11 Wochen zu Hause. Dann 2 Wochen wieder Kita. Wir waren bei 2,5 Stunden dort und dann habe ich sie abgeholt. Es war ok. Sie war gerne dort. Am letzten Tag vor der Sommer Schließung hat sie geweint, weil ein paar von den 5/6 Kindern die dort warten schon vorher abgeholt wurden. Dann 3 Wochen zu und danach waren wir noch 1 Woche im Urlaub. Nach dem Urlaub direkt krank. Zur Vereinfachung: Also war sie sozusagen 2 Wochen Kita, 11 Wochen zu, dann wieder 2 Wochen Kita und dann 6 Wochen nicht. Dann Sagte der Leiter dass sie mit den richtigen Gruppen mittlerweile bei 6 Stunden sind und wir es direkt versuchen sollten den ersten Tag. Ich konnte sie abgeben wie gehabt ohne Tränen und wurde nach 5 Stunden angerufen. Sie hat 30 Minuten nachdem ich gegangen bin angefangen und hat den ganzen Tag geweint. Immer wieder mal kurz beruhigen lassen aber eigentlich nur gesagt sie will zu ihrer mama und geweint. Am nächsten Tag konnte ich sie gar nicht abgeben weil sie sich am mich krallte und schrie voller Panik. Der Leiter meinte dann, eine neue normale Eingewöhnung nach dem Berliner Modell. Dann waren wir aber direkt wieder krank. 2 Wochen! Jetzt sind wir seit Montag da für eine Stunde. Aber meine Tochter bleibt nur da, weil ich da bin. Sie sagt von vorn herein, sie geht mit mir gemeinsam nach Hause, wenn ich gehe. Also nur zusammen. Und sie schaut mich dabei auch richtig mit Nachdruck und Angst an. Seit diesem Tag in der Kita geht sie mit niemanden außer mir irgendwo hin. Dh sie geht nicht mehr zu ihren Tanten/Cousinen wenn ich nicht dabei bin, sie geht nicht mehr mit ihrem Papa auf dem Spielplatz/zu ihrer besten Freundin. Sie will nur dass ich mitkomme. Sonst ist es ihr egal ob sie zu Hause bleibt. Sie sagte die ersten Tage weinend (wie im Zwiespalt) dass sie mich sonst vermisst. Sie wollte gehen aber ging nicht. Und jetzt ist es ihr quasi egal (so kommt es rüber), sie bleibt lieber zu Hause bei mir. Auch wenn ich sage, ich muss aufräumen und habe keine Zeit zum spielen. Wenn ich ihre kleine Schwester im Schlafzimmer zum schlafen bringe und sie im Kinderzimmer mit Papa spielt. Fängt sie plötzlich an traurig zu werden und will unbedingt zu mir. Sie weint dann auch oft wenn der Papa zb sagt dass es jetzt nicht geht, sonst schläft die kleine nicht ein und kommt teilweise dann auch rein. Sogar wenn sie im Zimmer ist und ich nicht direkt kommen kann, weil ich die Schwester stillen muss weil sie am einschlafen ist, weint sie und ist sichtlich richtig traurig. Zurück zur Kita. Sie hatte auch schon paar mal richtig Bauchschmerzen wenn wir über die Kita sprachen. Ich finde auch, dass die Erzieher nicht so richtig emphatisch reagieren. Als ich von dem Problem gesprochen habe, wurde darauf null eingegangen und sie meinten, sie bräuchte eigentlich gar keine Eingewöhnung und es ist teilweise eine Masche von ihr, dass sie auch so ein Kind schon in der Kita hätten. Als ich da war, war dieses Kind da, aber wurde null ernst genommen, als es nach ihrer Mama jaulte. Eher wurde sie nachgemacht. „Ich vermisse meine Mama“ wurde dann so in einem piepston gesagt, damit die kleine lächelt. Morgen soll eine Trennung gemacht werden, aber ich möchte nicht dass sie so leidet. Ich kenne mein kind und es ist keine Masche. Sie sagt immer verängstigt wenn wir über die Kita sprechen, dass sie mit mir nach Hause gehen will. Also nicht alleine gelassen werden möchte. Ein Kind lässt doch nicht seine Spielzeit auf dem Spielplatz mit Papa oder ihrer besten Freundin sausen. Wir ziehen demnächst um, ganz spontan (sie weiß noch nichts darüber). Sie könnte in der Kita bleiben, so weit ist es nicht. Und ich weiß, dass es einfach zu wenige Kita Plätze gibt. Aber ihre Schwester soll nächstes Jahr in eine Kita. Und ich überlege direkt für beide dann bei der neuen Wohnung nach einer anderen Kita zu schauen. Haben sie tips, Ratschläge, Meinungen. Ich bin so hilflos und habe echt keine Ahnung mehr was ich tun soll. Danke schon mal. Und sorry für den langen Text. Viele Grüße.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

Beitrag melden

Liebe Mrs.B., Ihre Tochter hat sich bei den vielen Unterbrechungen daran gewöhnt, dass sie bei Ihnen bleiben kann und nicht in die Kita muss. Zudem erlebt sie, dass Ihre kleine Schwester immer bei Mama sein kann - und sie nicht. Schenken Sie Ihrer Tochter gerne alleinige Aufmerksamkeit, ebenso, wie Sie der kleinen Schwester alleinige Aufmerksamkeit schenken und sie Zeit mit dem Papa verbringen darf. Dieser darf kreativ werden, wenn es darum geht, sie von Ihnen abzulenken und auch mit ihr das Haus verlassen, selbst, wenn sie nicht so gerne möchte. Machen Sie die Kita zu Hause nicht zum Thema. Möchte Ihre Tochter darüber sprechen, gehen Sie natürlich darauf ein, sprechen dies Thema aber nicht von sich aus an. Es sollte keinen großen Stellenwert bekommen. Sie als Mama müssen hinter der Entscheidung stehen, dass Ihre Tochter die Kita besucht. Sie spürt Ihre Bedenken und Sorgen und findet sich darin wieder und lebt diese aus. Trauen Sie Ihrer Tochter gerne kurze Trennungen zu. Erklären Sie ihr, dass Sie möchten, dass sie in der Kita bleibt und dass Sie sie nach kurzer Zeit wieder abholen. Stehen Sie nicht dazu, dann erklären Sie es genauso in der Kita und bleiben noch eine kleine Weile mit Ihrer Tochter gemeinsam dort. Oft ist es hilfreich, dass der Papa die Eingewöhnung übernimmt. Ist dies vielleicht eine Option? Viele Grüße Sylvia


zweizwerge

Beitrag melden

Der Tag nach den Ferien ist nicht gut gelaufen - schade, dass sie Dich nicht einfach angerufen haben. Ansonsten ist das Kind natürlich auch schon fast 4... nochmal für ein Jahr rausnehmen würde ich deshalb nicht, dann eher nochmal kurz Pause und neu eingewöhnen. Einem so großen Kind kann man auch schon viel erklären, oder? Sie daran erinnern, dass es ihr doch vorher so gut gefallen hat - und die Zeit erstmal deutlich verkürzen. Vielleicht kannst Du auch außerhalb des Kindergartens eine Verabredung mit einem der Kinder dort organisieren, damit sie sich besser daran erinnert, dass sie gern mit Kind X spielt, und du sie damit locken kannst? Meinen Kindern hat es auch noch in dem Alter geholfen, ein frisch getragenes Halstuch von mir, und damit ein bisschen Mama, mitzubekommen. Und im Urlaub mal Fotos von dem Kindergarten oder der Freundin dort auf dem Handy ansehen, eine Postkarte schreiben usw. Direkt nach einer neuen Kita für die Ältere (und später die Jüngere) zu suchen, die näher am neuen Wohnort liegt, schadet sicher langfristig auch nicht. Einfach mal anrufen, vielleicht hat ja zufällig eine einen Platz frei. Ein paar Wochen Pause und dann neue Eingewöhnung wären dann auch eine Option. Aber natürlich eher unwahrscheinlich, dass es klappt.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo. Mein Sohn wird genau Mitte April 3 Jahre. Er ist ein wilder, frecher, fröhlicher Bub mit vielen Flausen im Kopf, sorglos. Er ist sehr fixiert auf mich. Wenn ich duschen will, rennt er mir sofort schreiend hinterher, obwohl sein Papa währenddessen bei ihm ist zum Spielen. Er fängt an sich zu Hause zu langweilen und von daher war es eigentlich ...

Liebe Frau Ubbens,   Wir haben zwei Kinder (5 und 2), das Dritte ist unterwegs. Unsere kleine geht nun seit Anfang Januar in die Krippe. Ich habe sie zwei Tage, Donnerstag und Freitag, eine Zeit lang begleitet. Nach dem Wochenende, ab Montag, ist sie alleine in die Krippe, täglich eine gewisse Zeit mehr, bis sie dann ab Donnerstag, also e ...

Liebe Frau Ubbens, unsere Tochter wird im Juni 5 Jahre alt. Wir wohnen in einer 30 Zone, Sackgasse. Wir haben hier einige Kinder, eine Familie hat 6 Kinder, die Jüngste ist 3 Jahre alt, darf mit ihren älteren Geschwistern alleine draußen spielen. Die Kinder klingeln nun seit ein paar Tagen an der Tür und möchten mit unserer Tochter spielen. Sie ...

Guten Tag Frau Ubbens, Bevor ich zu meiner Frage komme, möchte ich versuchen ihnen einen kurzen Überblick über unsere Familiensituation zu geben. Meine Tochter ist 5 Jahre alt, wird im Juli 6, ehemaliges Frühchen. Sie war immer schon ein großes Mamakind und wir hatten ein sehr inniges Verhältnis. Ich würde sie als sensibel, aber impulsiv und ...

Guten Tag, wir sind bei Woche 3 der Eingewöhnung und obwohl sie sich bislang noch gar nicht beruhigen lässt, haben wir die Zeit von 5 auf 10 Minuten gesteigert. Als ich sie heute nach 10 min abgeholt habe hat sie geweint und geschrien und die Erzieherin meinte dass sie ein paar Mal inne gehalten hat und den anderen Kindern zugesehen hat aber da ...

Sehr geehrte Frau Ubbens,   Meine 5-jährige Tochter geht seit 2 Jahren in den Kindergarten, leider begann sie ab April nicht mehr in den Kindergarten zu gehen, beim ersten Mal wollte sie nicht in ihrer Gruppe rein, aber jetzt will Sie gar nicht mehr in den Kindergarten, sie weint an der Tür und schreit und will nach Hause.Das Problem ist, dass ...

Hallo,  ich suche Rat, wie ich die Eingewöhnung besser gestalten kann. Zur Lage:  Kind ist 19 Monate alt, hat eine große Schwester, die bereits in den Kindergarten geht. Seit 2 Wochen läuft die Eingewöhnung in der Krippe (gleiche Einrichtung). Die ersten Tage waren gut, sie zeigte Interesse, lief herum mit dem Bezugserzieher, erkundete. Erst ...

Liebe Frau Ubbens, mein Sohn (22Mon.) und ich befinden uns heute an Tag 8 der Eingewöhnung in der Krippe. An Tag 1 und 2 wurde mein Sohn von einer Erzieherin eingewöhnt, die als Springer fungiert. Dies funktionierte wirklich gut. An Tag 3 wurden wir an die Haupterzieherin übergeben. Dadurch, dass noch ein anderes jüngeres Kind eingewöhnt wurde, ...

Liebe Frau Ubbens, mein Sohn Elias ist nun 16 Monate alt, die Eingewöhnung läuft seit ca. 6 Wochen ( 1.8.24), leider aktuell nicht gut. Da ich arbeiten muss, wechseln mein Partner, meine Schwiegermutter und ich uns ab mit dem hinbringen. In der ersten Woche verhielt sich Elias noch etwas zurückhaltend, löste sich aber immer wieder mal von uns, ...

Sehr geehrte Frau Dipl.-Soz.päd Ubbens, unser Sohn, 21 Monate alt, hat mit September die Eingewöhnung in die Krippe gestartet. Nach einem vielversprechenden Anfang (interessiertes Spielen und Erkunden) haben mit den ersten Trennungen die Probleme begonnen. Egal ob die Trennung 1, 5 oder 40 Minuten dauerte, seine Reaktion war panisches Weinen, F ...