Hallo, Liebe Frau Schuster! Unser Sohn ist 3 1/2 Jahre und geht in den Waldkindergarten. Ein Thema macht uns seit geraumer Zeit Gedanken, nämlich sein Desinteresse am Trockenwerden. Als er noch in der Krippe war, haben uns die Erzieherinnen gesagt, er wäre vom Kopf her schon soweit, dass wir die Windel weglassen könnten. Das ist jetzt ca. ein Jahr her. Wir waren offen für den Vorschlag und haben die Windel weggelassen. Nachdem sich nach 3 Wochen Wäschebergen und Flecken auf Teppich, Stühlen und einer langsam entnervteren Stimmung zu Hause (weil es nur noch darum ging) nichts tat, haben wir ihm wieder die Windel angezogen. Ende des Sommers haben wir einen erneuten Versuch gestartet, auch im Hinblick auf den KiGa. Wir haben zusammen Unterhosen gekauft, Buch angeguckt und erklärt, dass er jetzt wie die Großen auf Toilette gehen darf. Auch haben wir immer angekündigt, dass wir jetzt Pipi machen müssen und auf den tollen Spülknopf drücken dürfen usw... Wieder 4 Wochen lang nasse Hosen, kein Bock auf Toilette oder Töpfchen. Keine Bemerkung von Pipi oder Stinki. Nackt im Garten hat auch nix gebracht, wir haben wie beim Hund seine Häufchen gefunden.... also haben wir es wieder gelassen und waren im Endeffekt sauer auf uns selber, weil wir nicht auf unser Gefühl gehört haben und er nun so ein Hin- und Her zu spüren bekam. Das zur Vorgeschichte. Wahrscheinlich verbindet er mit "Windelfreiheit" nur Stress und Unangenehmes, dabei haben wir nie geschimpft oder Druck ausgeübt. Dennoch habe ich das Gefühl, er will davon nichts wissen. Auch wenn er jetzt einen Stinki in die Windel macht, rennt er vor mir davon, wenn ich sage, wir machen jetzt eine frische Windel. Wund wird er nicht und es scheint ihn nicht zu stören, wenn er riecht oder die Windel voll ist. Momentan sind wir sehr verunsichert und lassen ihn mit diesem Thema in Ruhe. Die Kinderärztin meinte auch, es sei nichts "Unnormales" bei Jungen. Uns ist wichtig, dass wir uns ihm gegenüber "richtig" verhalten (und vor allem konsequent und einheitlich) und ihm das Trockenwerden als etwas Positives verkaufen. Es lässt ihn völlig unbeeindruckt, wenn andere Kinder auf Toilette gehen oder schon eine Unterhose tragen. Wir wissen, dass er immer vormittags sein großes Geschäft macht, lässt sich aber nicht auf's Töpfchen/Toilette überreden. Einfach immer wieder drauf setzen, funktioniert auch nicht, weil er das nicht will. Und soetwas gegen seinen Willen zu machen, bringt ja nur noch mehr negative Gefühle in diese Geschichte. Er sagt ja nicht einmal Bescheid, wenn etwas in der Hose ist. Also, was tun? Oder einfach nur abwarten, bis von seiner Seite Impulse kommen? Wie können wir seine Wahrnehmung dafür fördern? Wir freuen uns auf Anregungen! Vielen Dank und schöne Grüße!
Mitglied inaktiv - 15.03.2011, 09:08