Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ist es "Aufmerksamkeit erregen um jeden Preis" ?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Ist es "Aufmerksamkeit erregen um jeden Preis" ?

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Mein Sohn ( 3 Jahre, Einzelkind) ist seit August im Kiga, wo er gar nicht gern hingeht, und fällt nun etwas auf. Er ärgert Kinder und Erzieherinnen, macht Spielzeug mutwillig kaputt (heute dort zum ersten Mal, zuhause schon öfter Versuche) und heckt oft etwas aus, wenn man gerade nicht schaut. Zuhause hat er schon immer wenig allein gespielt und auch häufig provoziert, damit man sich mit ihm befasst. Ich denke schon, dass ich ihm sehr viel Zeit widme, meistens komme ich selbst zu gar nichts mehr, kann mich kaum mal für 10 min. zum Zeitunglesen zurückziehen. Habe ich ihn verwöhnt, zuviel mit ihm gespielt? Was kann ich jetzt tun? Die Erzieherin meint, dass er auch sehr rabiat den Kontakt zu anderen Kindern aufnimmt (Sand werfen o.ä.) und noch lernen muß, wie man mit anderen umgeht. Wie kann ich ihn darin unterstützen ? War meine Toleranzgrenze bisher zu hoch ? Ich bin schon konsequent, wenn es zu arg wird, lasse ihm aber viel Freiheiten, Hauen ist jedoch beidseits untersagt, obwohl er es immer wieder aus Wut bei mir versucht, wenn etwas nicht klappt. Ist das etwas schief gelaufen und wenn was ? Ich dachte immer, es sei ziemlich normal, dass Kinder in diesem Alter mit ihren Gefühlen noch nicht umgehen können und deshalb auch Aggressionen ausleben, weil sie einfach nicht wissen, wohin mit ihrem Frust. Allerdings muss ich sagen, dass mein Sohn sonst ein wirklich liebes und einsichtiges Kind ist, wenn alles glatt geht, wir haben auch viele tolle Tage. Ich wäre sehr glücklich, wenn ich einige Tipps für uns bekommen könnte. Liebe Grüße Schneckenpost


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Hallo Ratsuchende Bislang hat sich nahezu ALLES nur um Ihren Sohn gedreht und er stand stets im Mittelpunkt, was in einer Kiga-Gruppe verständlicher Weise nicht gehen wird. Damit er dennoch nahezu ununterbrochen beachtet wird, zeigt er beschriebenes Verhalten, während er sich gleichzeitig -als Kiga-Kind- nun groß fühlt. Laden Sie so oft wie möglich 1-2 Kinder aus seiner Gruppe zu sich nach Hause ein, regen Sie zu konkreten Aktivitäten an und beteiligen Sie sich an der Beschäftigung der Kinder. Heben Sie während des Spiels die jeweiligen Stärken und auch Schwächen der Kinder hervor und regen Sie nach dem Motto: "Einigkeit macht stark" zu gegenseitiger Unterstützung an. Ihr Sohn wird dann rasch merken, dass er -genauso wie die Anderen- etwas kann und unentbehrlich ist, was sein Selbstwertgefühl stärkt, sodass er bald nicht mehr immer direkt beachtet werden muß-zumindest nicht ausschließlich von Ihnen oder der Erzieherin-, sondern auch mal von dem einen oder anderen Kind. Liebe Grüße und: bis bald?


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