Hallo liebe Frau Ubbens,
ich schreibe Ihnen nun einmal, weil ich langsam nicht mehr weiter weiss.
Es ist für manche wahrscheinlich ein banales Problem...
Meine Tochter, nun 10 Monate alt, ist ein kleines Sensibelchen und sehr anhänglich. Eigentlich fühlt sie sich nur bei mir und meinem Mann wohl, sicher und geborgen. Selbst bei meiner Schwiegermutter weint sie immer wieder. Einerseits ist es ein sehr schönes Gefühl, wenn sie sich bei uns beiden so sicher fühlt. Aber es ist auch so, dass ich ja den ganzen Tag mit der Kleinen alleine bin ausser am Wochenende und ich komme kaum zu etwas anderem, weil sie JEDEN Tag zwischen 4 und 5 Uhr morgens wach und topfit ist. Sie fordert eigentlich pausenlos meine Aufmerksamkeit, spielt kaum alleine, wenn ich den Raum verlasse, meckert sie sofort los, wenn ich staubsauge, meckert sie, an putzen ist gar nicht zu denken. Selbst wenn ich Wäsche oben im Schlafzimmer mache und sie solange in ihrem Bettchen (in unserem Schlafzimmer) liegt oder sitzt, meckert sie und quietscht manchmal richtig laut. Und auch wenn ich neben ihr sitze, meckert sie manchmal ununterbrochen. Selbst diesen Bericht kann ich nicht schreiben, ohne sie ständig zu mir zu holen, weil sie im Laufstall erst spielt, dann tobt sie wie wild und fängt dann an weinen. Ich muss dazu sagen, dass sie gerade zahnt.
Es ist schon anstrengend wenn ich alle Dinge fast nur machen kann wenn sie schläft oder mein Mann sie hat bzw. die Dinge liegenbleiben, weil ich abends einfach zu müde bin.
Eine Sache ist auch ihre Schlafgewohnheit. Sie wacht wie gesagt zwischen 4 und 5 morgens auf, ich wickle und füttere sie und dann will sie Programm. Spielen und Beschäftigung. Nach dem (ihrem 2.) Frühstück gehts einkaufen oder sonstige Erledigungen machen oder gehen raus (spazieren oder auf den Spielplatz mittlerweile), manchmal schläft sie beim Spaziergang ein für eine halbe Stunde. Nach dem Mittagessen schläft sie zwischen 1 1/2 und 3 Std, je nachdem. Dann gibts eine Zwischenmahlzeit und dann wird wieder gespielt oder wir gehen nochmal raus (bei so warmen Temperaturen eher nicht) bis sie dann gegen 17 Uhr wieder müde wird und zwischen 17:30 und 18:00 irgendwann ins Bett geht. Was kann ich tun, damit sie vielleicht auch mal etwas länger schläft? Gestern ist sie erst um 20:00 Uhr ins Bett gekommen, weil wir unterwegs waren, und war heut wieder um halb 5 wach.
Für Ratschläge bin ich wirklich dankbar.
Vielen Dank
lily80
von
lily80
am 17.06.2019, 16:21
Antwort auf:
Tochter, 10 Monate, meckert immer wenn sie meine Aufmerksamkeit nicht hat
Liebe lily80,
bis auf den Punkt mit der Einbindung in die Hausarbeit, stimme ich meiner Vorrednerin zu und werde die Punkte nur kurz zusammenfassen:
- Die meisten Kinder im Alter Ihrer Tochter möchten am liebsten nur bei ihren engsten Bezugspersonen sein. Sie werden mobiler und brauchen im Gegenzug den Rückhalt von Mama (und Papa).
- Ihre Tochter ist morgens zwischen 4 und 5 Uhr ausgeschlafen. Über 24 Stunden gesehen bekommt sie genügend Schlaf. Aus dem Grund setzen Sie gerne den Vorschlag meiner Vorrednerin um. Alle paar Tage legen Sie die Schlafenszeit 15 bis 30 Minuten nach hinten. Der Körper Ihrer Tochter benötigt ein paar Tage, um sich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen und wird bald auch morgens länger schlafen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 18.06.2019
Antwort auf:
Tochter, 10 Monate, meckert immer wenn sie meine Aufmerksamkeit nicht hat
Hallo!
Ich hoffe, ich darf dir auch antworten. Was du beschreibst, klingt wirklich ganz normal für ein 10 Monate altes Kind! Es ist ganz normal für sie, dauernd Aufmerksamkeit und Unterhaltung zu fordern.
Einige Sachen, die du ausprobieren könntest: Leg sie konsequent etwas später hin, vielleicht so 15-30 Minuten später, das eine Woche durchhalten, dann nochmals 15-30 Minuten. Es braucht eben seine Zeit, um das Schlafverhalten zu verändern, ein Tag bringt da nichts, es dauert wirklich so etwa 7 Tage. Im Endeffekt wird das Kind aber auch die Schlafdauer anpassen. Ob es dann wirklich auch zu deinem Schlafrhythmus "passt", ist natürlich nicht gesagt.
Leg dich aber wirklich auch dazu, wenn das Kind schläft. Wenn es um 18 Uhr ist, dann eben um 18 Uhr. Wenn die Mama ausgeschlafen ist, ist es schon die halbe Miete. Jemand mit chronischem Schlafmangel, nun, sagen wir mal, trifft nicht immer die pädagogisch wertvollsten Entscheidungen (ohne dich persönlich angreifen zu wollen).
Ansonsten, versuch auch mal deinen Mann in den Haushalt einzubeziehen, gib die Kleine so oft es geht an ihn / an die Oma /an eine Freundin ab, und mach auch mal etwas für dich.
Noch eine Anregung: ist es unbedingt notwendig, dass deine Kleine im Laufstall ist? Wenn sie sich frei bewegen kann, zumindest in einem Zimmer, dann ist sie auch deutlich länger selbst beschäftigt. Dazu muss das Zimmer natürlich kindersicher sein. Bei größerer Bewegungsfreiheit könnte auch die Schlafsituation entspannter werden.
Du könntest auch versuchen, die Kleine in die Hausarbeit einzubeziehen. Ja, das geht auch mit so winzigen Zwergen! Sie kann z.B. dir etwas reichen, was heruntergefallen ist (dazu muss sie sich nicht mal bücken, da sie ja eh schon unten ist). Sie kann eine kleine Pfütze mit einem Tuch aufwischen, anfangs mit deiner Hilfe, in einigen Wochen ganz alleine. Sie kann Papiermüll zum Papierkorb transportieren, sobald sie krabbeln kann.
Wenn ihr dennoch langweilig ist, quassle sie voll, auch mit erwachsenen Sachen, was immer dich interessiert, oder sing ihr vor, erzähle ihr Geschichten, lass sie einfach deine Stimme hören. Das bezieht sie mit ein, und fördert dazu noch die sprachliche Entwicklung.
Viel Spaß weiterhin mit deinem ganz tollen normalen Kind!
von
Ivdazo
am 17.06.2019, 18:20