Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

grundsätzliche frage zu: mit erziehung überfordert, schreien, schlagen - schwieriges kind

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: grundsätzliche frage zu: mit erziehung überfordert, schreien, schlagen - schwieriges kind

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Hallo, weiter unten las ich von einer mutter, die sich täglich machtkämfe mit ihrem sohn liefert, schreit, aggressiv wird und schon morgens mit den nerven fertig ist. bei meinen nachbarn ist das genauso gewesen (kinder sind jetzt 12 und 16), seit den 10 jahren, die wir in diesem haus wohnen habe ich die mutter TÄGLICH nur schreien hören! wenn ich sie traf, war sie immer nur total fertig wegen der kinder und weinte auch oft. nun meine eigentliche frage. mein sohn ist zwar erst 6 mon alt, aber ich mache mir schon gedanken: wenn MEINE mutter EINMAL schrie, und war es auch nur ein NEIN! dann standen wir kinder (jetzt 44,35,27) immer starr vor respekt und (angst??, ich kann es nicht sagen!) sie hat uns nie geschlagen, aber wir sind prüde und nicht gerade liebevoll erzogen obwohl wir kinder unseren eltern immer beistehen und helfen..... war das eine andere zeit?? ich versuche mich zu erinnern, ob ich es jemals (gewagt?) gemacht hätte meine mutter herauszufordern (geschweige meinen vater!) und ich kann mich an viele dinge aus dem kleinkind alter erinnern - nur nicht garan. ich würde schon wollen, daß mein sohn den nötigen respekt vor mir hat, daß er nicht auf mir herumtrampelt wie er gerade lustig ist und daß auch meine stimmung und meine meinung von ihm akzeptiert wird, wenn auch mürrisch oder etwas uneinsichtig. aber ein dauernder machtkampf, ob eifersüchtig oder nicht, zermürbt doch ALLE, auch den sohn! was kann man tun, um nicht in einen solchen kreislauf zu geraten? immer konsequent sein, auch schon mit 6 monaten? sicher nur EINMAL laut reden (meine mutter hat dabei immer die augen so herausgedrückt und mich angschaut, daß ich irgendwie wußte: bis dahin und keinen schritt weiter! und das wußte ich noch mit 14!!) und nicht den ganzen tag nur rumschreien. aber was machen, wenn das kind wirklich den ganzen tag nur blödsinn macht? ich frage mich.--- danke für Ihre antwort. liebe grüße Ines


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Hallo Ines Zu Zeiten, als Sie noch ein Kind waren, war die Erziehung nach heutiger Meinung der Pädagogen eher autoritär. Dann folgte eine Zeit der antiautoritären Erziehung. Dieses Extrem ließ die Kinder ohne sichere Orientierung heranwachsen, sodass man sich anschliessend entschloss, einer "Partnerschaftlichen Erziehung" den Vorzug zu geben. Statt blinden Gehorsams, der für die Kinder unverständlich war und sie eher zu unkritischen Erwachsenen werden ließ, die handelten, wie "man es halt tut", sollten unsere Kinder heute so erzogen werden, dass sie später wissen, warum sie so und nicht anders handeln. Dieser Erziehungsstil erfordert viel Kraft, da auch das eigene Verhalten überdacht werden muss und stets nach einer Begründung verlangt. Hinzu kommt, dass ja keiner von uns allein lebt sondern mit vielen anderen Menschen zusammen. Dieses Zusammenleben funktioniert nur zur Zufriedenheit aller, wenn jeder von uns gewisse Grenzen erkennt und Regeln einhält. Grenzen und Regeln sollten -um eine sichere Orientierung zu ermöglichen- schon im Säuglingsalter gesetzt werden. Dem Entwicklungsstand des Kindes ist dabei unbedingte Beachtung zu schenken. Mit dieser kurzen Abhandlung hoffe ich, Ihnen einen kleinen Einblick gegeben zu haben und Ihre sehr umfangreiche Frage -zumindest teilweise- beantwortet zu haben. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen jederzeit selbstverständlich in diesem Forum zur Verfügung. Bis bald?


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