Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Grenzen setzen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Grenzen setzen

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Guten Tag Frau Schuster! Unsere Tochter ist jetzt 18 Monate alt und eine liebe, sehr lebendige und neugierige Maus. Ihre Neugier treibt sie natürlich zu diversen "Schandtaten", sie klettert überall rauf, macht Schränke auf, räumt Sachen aus etc.etc. Natürlich darf sie einige Dinge problemlos ausräumen (z.B. Tupper), andere Schränke müssen tabu bleiben (z.B. Porzellan). Das man auf einem Eßtisch nix zu suchen hat, hat sie noch nicht begriffen. Und genau da ist mein Problem: Sie ist so neugierig und unängstlich, daß sie überall raufklettert und auch sonst gern ihren Willen durchsetzen will. Aber das geht ja nun nicht. Aber wie setze ich am besten Grenzen - vor allem so, daß sie es versteht und sich daran hält? Es kann ja nicht sein, daß wir ein lustiges Spiel spielen, weil sie es toll findet, wenn ich sie kreischend vom Eßtisch pflücke *ggg* Ich versuche zwar immer, ruhig zu bleiben und ihr zu erklären warum das so ist, aber sie macht es immer wieder. Ich habe sie sogar schon des öfteren in ihr Zimmer geschickt, damit sie eben nicht mehr klettert, ausräumt etc. Das dauert aber auch nur so lange, bis sie wieder im Wohnzimmer ist. Wie gehe ich also am effektivsten vor - daß sie es versteht und ich nicht nur am schimpfen bin? Ich finde es ja auch nicht schön, wenn ich sie den halben Tag anmeckere, weil sie Unsinn im Sinn hat. Sie beschäftigt sich übrigens generell gut mit ihrem Spielzeug und spielt viel alleine mit ihrem Spielzeug, mal alleine in ihrem Zimmer, mal dort, wo ich bin. Aber an manchen Tagen stellt sie mich wirklich auf die Probe. Vielen Dank für Ihre Antwort Liebe Grüße Kerstin


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Hallo Kerstin In jedem Fall sollten Sie Ihrer Tochter möglichst ruhig erklären, warum sie nicht auf den Eßtisch klettern darf (um bei Ihrem Beispiel zu bleiben). Geben Sie diese Erklärung ab, sobald Sie mit ihr das Wohnzimmer betreten. Informieren Sie sie gleichzeitig über die konsequent eintretenden Folgen, wenn sie sich nicht an Ihren Wunsch hält. So darf sie z.B. nicht mehr alleine im Wohnzimmer spielen sondern muß in ihrem Zimmer bleiben, wenn Sie Dinge außerhalb ihrer Sichtweite zu erledigen haben. Die Bedeutung Ihrer Worte werden umso deutlicher, je konsequenter Sie sich verhalten, nachdem Sie Ihrer Tochter die begründeten Grenzen und Regeln, sowie deren Folgen aufgezeigt haben. Um ihr aber zu ermöglichen, ihren in diesem Alter überaus großen Bewegungs- und Entdeckungsdrang auch ausleben zu können, bieten Sie ihr ein gezieltes Kletterstündchen, z.B. auf dem Spielplatz oder in einem selbst angelegten "Parcour" an. Starke Nerven, ein großes Durchhaltevermögen und: bis bald?


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Hallo! Meine Tochter ist 19 Monate alt und auch ziemlich neugierig und lebhaft. Dass ich nie mit ihr schimpfe, kann ich nicht sagen ;-), aber meistens klappt es sehr gut, wenn ich ihr sage, dass ich etwas nicht möchte. Wir haben uns das beide angewöhnt, nachdem wir einen superguten Artikel über Grenzen gelesen haben (s. Link unten). Bisher hatten wir ganz, ganz selten mit Konsequenzen "drohen" müssen, es sind dann eher so logische Sachen, so wie "Wenn Du hier an der Strasse nicht bei mir an der Hand bleibst, dann muss ich dich wieder in den Wagen setzen, weil es zu gefährlich ist." Meistens sage ich aber tatsächlich "nur" klar und ernsthaft "Ich möchte das nicht." Manchmal probiert sie es noch ein-, zweimal, ich bleibe dabei und wiederhole das. Dann gibt es verschiedene Reaktionen: entweder sie akzeptiert es oder sie flippt aus. *schreibrüllwerfaufdenboden* Dann nehme ich sie auf den Arm (auch wenn sie sich nach hinten bäumt etc.), tröste sie, sage ihr, dass ich gut verstehen kann, dass sie das ärgert, dass das (was ich nicht möchte) aber einfach trotzdem so ist. Meistens dauern diese Anfälle zwei Minuten, dann ist alles wieder gut. Wir fahren hervorragend damit muss ich sagen. Ich kann diesen Text von Jesper Juul jedenfalls nur wärmstens empfehlen. Hier steht er: http://www.mit-kindern-wachsen.de/media/les/zeitschr-ausz_0101.pdf LG, Chr.


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Das mit dem Erklären ist bei uns nicht immer hilfreich. Manchmal erreiche ich sie damit gar nicht und manchmal wieder hilft es, sie aus der Wut wieder rauszukriegen - ganz unterschiedlich.


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