Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Erziehung von 3-jährigen (lang)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Erziehung von 3-jährigen (lang)

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Hallo Frau Schuster, mein Sohn (3) ist ein sehr lautes und anstrengendes Kind. Ihm fällt es schwer sich an gewisse Regeln, z.B. nicht mit Sand werfen oder einfach über die Strasse rennen, zu halten. Das ist aber eigentlich nicht so mein Problem, weil ich denke, dass er das auch noch lernt. Mein Problem ist unsere Umwelt. Er ist wie gesagt sehr laut. Manchmal schreit er einfach so und manchmal aus purer Freude. Er hat die pure Lebensfreude die er halt meistens auch dementsprechend rauslässt. Er jauchzt und lacht und ich finde das echt supertoll. Er hat sehr viel Phantasie und man könnte ihn als echten "Rotzlöffel" (liebevoll gemeint) bezeichnen. Er hat es faustdick hinter den Ohren und das finde ich eigentlich gut. Ich will nicht immer nur zu allem "Nein" sagen. Leider findet das unsere Umgebung meistens nicht so gut. Ich ernte des öfteren verständnislose Blicke, etc. Ich denke, dass es für ihn sehr frustrierend sein muss, wenn er dauernd Grenzen gesetzt bekommt. Er muss sowieso schon zu Hause viel Rücksicht nehmen (hat einen kleinen Bruder). Ich merke auch im Bekanntenkreis, dass an die gleichaltrigen Kinder viel höhere Anforderungen gestellt werden, als ich das bei ihm tue. Das wiederrum macht mich unsicher. Was kann ich von einem 3jährigen erwarten und was nicht? Klar, jedes Kind ist anders, aber soll ich mit gewissen Dingen wirklich jetzt schon anfangen, z.B. Schuhe selbst binden oder warten, bis er selbst dafür Interesse zeigt? Das bezieht sich natürlich nicht nur darauf sondern auch auf andere Dinge. Ich kann ihm manche Sachen 1000 mal erzählen und er hört mir nicht zu bzw. interessiert einfach nicht dafür. Ich denke mir dann, irgenwann wird er mir schon zuhören, aber ich sehe einfach nicht die Notwendigkeit ihm alles vorzubeten. Liege ich da so falsch? Haben sie vielleicht einen Buchtipp? Vielen Dank für eine Antwort. LG Christine


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Hallo Christine Setzen Sie Ihren Sohn nicht unter den Druck, schon Alles können zu müssen und verbieten Sie ihm auch nicht, eigene Erfahrungen zu sammeln, die weitestgehend ungefährlich für ihn sind. Sehr agile Kinder stellen nicht unerhebliche Herausforderungen an uns Erwachsene, während nicht jeder Erwachsene bereit ist, die Kinder als eigene, Persönlichkeiten -mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen- zu akzeptieren und zu lieben. Kurz gesagt: es ist viel einfacher, den Kleinen die eigene Meinung aufzudrücken als sein eigenes Verhalten zu reflektieren und ggf. zu ändern.- Setzen Sie Ihrem Sohn dort begründete Grenzen, wo Sie selbst es für richtig halten. Allerdings sollten Sie stets im Hinterkopf haben, dass Ihr Sohn nicht nur in seiner Kernfamilie, sondern in unserer Gesellschaft seinen Platz finden muß. Wecken Sie sein Interesse an alltäglichen Dingen, indem Sie ihm z.B.ein Kuscheltier schenken, an dem sich ein Reißverschluß, (Druck-)Knöpfe, Schleifen zum Binden, usw. befinden. Ebenso eignen sich Fädeltiere oder eine selbst gebaute Vogelscheuche, die mit Kleidungsstücken von Mama, Papa, bzw. bekannten Leuten im Spiel und mit viel Freude und Phantasie gemeinsam angezogen wird. Helfen Sie ihm, seine Lebenslust und seine recht große Bewegungsfreude gezielt einzusetzen, indem Sie ihn an einer Turn- und/oder Schwimmgruppe teilnehmen lassen. Liebe Grüße und: bis bald?


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