Mitglied inaktiv
Guten Morgen, ich habe ein 9 Monate altes Enkelchen, das schon erzogen werden soll. Ich bin der Meinung, mein Schwiegersohn vertritt einen völlig indiskutablen Standpunkt. Selbstverständlich werde ich mich hüten, offen gegen ihn zu oponieren, da ich sicher nichts erreichen werde. Aber ich finde es einfach überzogen, von dem kleinen Mann zu verlangen, er müsse "ordentlich" in seinem Kinderstühlchen sitzen. Was heißt denn überhaupt ordentlich. Julian ist ein wahres Energiebündel, das den ganzen Tag unterwegs ist die Abenteuer seiner Welt zu erforschen. Sicher ist, daß er lernen muß, daß der Kaminofen heiß ist, ebenso wie der Backofen, daß man Blumen nicht ausbuddeeln darf und das Katzenklo zwar interessant aber tabu ist - aber muß das mit Riesengeschrei und "Mordsgeschimpfe" sein ? Bei mir reicht es, wenn ich die Stimme einfach "auf streng" schalte und schon hört er mir zu. Da mein Schwiegersohn ein Jugendfreund meines Sohnes ist, kenne ich die Erziehungsmethoden seiner Mutter sehr gut - und die waren grauenhaft. Sie hat, um nur ein Beispiel zu nennen, ihren Jüngsten mit neun Jahren im strömenden Regen und Eiseskälte in Turnkleidung vor der Haustür stehen lassen weil er zweimal hintereinander zu spät von der Schule kam, hat sie vergessen, wie interessant und aufregend der Schulweg sein kann ? Als mein Sohn ihn kurzerhand mit zu mir nahm, ihn duschen ließ und wir ihm etwas Warmes zum Anziehen gaben, war der Teufel los, weil ich in ihre Erziehung eingegriffen habe. Ich verstehe ja, daß man Kindern Regeln beibringen und Grenzen setzen muß - aber man kann ja auch sagen, oh, wir haben schon gegessen, Du mußt leider bis abends warten, außerdem habe ich mir Sorgen um Dich gemacht. Ich befürchte jetzt, daß mein Schwiegersohn genau diese Richtung einschlagen wird. Dabei ist mein Enkelchen ein ganz goldiges Kerlchen. Er hat eigentlich immer gute Laune, ist ein ausgesprochen zufriedenes Bübchen, strahlt jeden an und ist unwahrscheinlich lieb und brav. Die Frage ist nur, wie lange noch ? Wie kann ich behutsam gegensteuern ? Vielleicht können Sie mir einen Rat geben, vielleicht hat ja auch mein Schwiegersohn recht und ich nicht. Wenn ich mir allerdings meine drei anschaue und seine Geschwister gibt mir mein "Erziehungsergebnis" eher recht. Gruß Astrid Wünschig
Christiane Schuster
Hallo Astrid Durchaus stimme ich Ihren eigenen Vorstellungen von Erziehung zu und bin ebenfalls der Meinung, dass die Kleinen nur mit viel Liebe, Zuwendung, Verständnis, sowie durch Einsicht in eine sichere Selbständigkeit geführt werden können. Was sagt denn Ihre Tochter, die mind. genauso für die Erziehung von Julian verantwortlich ist, zu der Meinung ihres Mannes und zu Ihrer Meinung? Versuchen Sie doch mal zu einem Besuch einer von Fachkräften geführten Eltern-Kind-Gruppe anzuregen, damit Ihre Tochter dort von ca. gleichaltrigen und gleichgesinnten Müttern, bzw. Erziehenden umfassende Informationen und Denkanstöße, bzw. praktische Ratschläge darüber erhält, wie ERZIEHUNG HEUTE gesehen wird und was Eltern dazu beitragen können. Gleichzeitig lassen sich dort Erfahrungen austauschen sowie Kontakte knüpfen, während die Kleinen ebenfalls erste Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen können. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Würsching, diese "Methoden" erinnern mich sehr an die von Frau Dr. Haarer beschriebenen und propagierten Methoden (die deutsche Mutter und ihr erstes Kind, nach dem Krieg dann "die Mutter und ihr erstes Kind") dieses Buch wurde noch bis in die neunziger Jahre aufgelegt, wobei die letzten Auflagen längst nicht mehr so brutal in den Methoden waren wie die ersten. Es fand aber gerade in der Nazizeit eine große Verbreitung. Aber sie war auch der Meinung, Erziehung beginnt mit der Geburt und die Kinder müssen sofort Regeln, Entbehrung und Disziplin lernen. Grundsätzlich ist es ja nicht falsch, dass Kinder Regeln lernen müssen, Disziplin lernen und auch mit Entbehrung zurechtkommen müssen. Aber alles zu seiner Zeit! Die Frage ist auch ob "Strafe" sein muss. Vieles aus diesem Buch hält sich hartnäckig (Vierstunden-Rhythmus beim Stillen, Gegessen wird, was auf den Tisch kommt und wenn man 4 Stunden davor sitzen muss, "ordentlich" sitzen bei Tisch, alleine schlafen müssen, striktes Töpfchentraining, etc.). Übrigens lehnte Frau Dr. Haarer in ihren ersten Büchern auch Großmütter und Kindermädchen ab, da diese dazu neigten, die Kinder zu verwöhnen, zu viel herumzutragen und zu sehr zu hätscheln. - bei der letzten Auflage war sie inzwischen selbst Großmutter, dort finden sich solche Aussagen nicht mehr. Sie selbst wissen das ja alles bestens, aber die Frage ist, wie können Sie ihren Schwiegersohn positiv beeinflussen, ohne das Verhältnis zwischen Ihnen, Ihrer Tochter und natürlich auch Ihrem Schwiegersohn zu belasten. Gibt es vielleicht einen Möglichkeit, ihm aufzuzeigen, was in dem Kind vorgeht? Von einem vierjährigen kann man sicher verlangen, am Tisch "ordentlich" zu sitzen und zu essen, solange der Zeitraum nicht zu lang wird (meine Kinder dürfen aufstehen, wenn sie fertig sind und nicht erst, wenn ich fertig bin), aber ein 9-Monate altes Kind fängt mit dem Essen erst an, es gibt viel zu viel interessantes und letztlich gehört in diesem Alter doch auch die sinnliche Erfahrung des Essens dazu, also mit den Händen anfassen, auch mal was abzulutschen und zurückzulegen. Das gibt sich auch irgendwann und dann wird immer "ordentlicher" gegessen. Letztlich stresst Ihr Schwiegersohn ja nicht nur seinen Sohn mit übertriebenen Maßregelungen und Ansprüchen, sondern sich selbst auch. Eine gewissen Gelassenheit ist ja auch für einen selbst besser. Das Kind bekommt irgendwann das Gefühl, ich kann nichts recht machen, nichts gut machen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Ihrem Schwiegersohn diesen Druck - mein Kind muss perfekt sein - zu nehmen und ihn auf die Individualität seines Kindes aufmerksam zu machen, so dass er auch lernt, auf die Kompetenz seines Sohnes zu vertrauen und darauf, dass die Natur das schon eingerichtet hat. Er will es ja richtig machen. Jetzt ist es doch länger geworden, ohne dass ich Ihnen einen Laienrat geben konnte, bestimmt kann das aber die Expertin. Ich wünsche Ihnen, Ihrem Enkel und der kleinen Familie alles Gute. Tinka
Mitglied inaktiv
hallo, ich habe auch schwiegereltern die sich in die erziehung unserer tochter "einbringen". diese machen das sehr geschickt muss ich sagen. zum beispiel bringen sie einfach mal so bücher mit in die ich "wenn du lust und zeit hast ja mal reinlesen kannst" lesen soll. und da steht natürlich das drin was die beiden gerne hätten. natürlich durchschaue ich´das. aber. dadurch dass alles recht nachvollziehbar in den büchern steht sehe ich das manchmal ähnlich. und die schwiegereltern haben einfluss ausgeübt ohne nervig zu werden. man kann es ja mal probieren. empfehlenswerte bücher kannst du bei "rabeneltern.de" heraussuchen. alles gute, manuela
Mitglied inaktiv
Hallo! So einfach es klingen mag, ich würde vermutlich den Weg wählen und den "Schwiegersohn" wirklich mal in einer ruhigen Minute "beiseite" nehmen und in an die von Ihnen so anschaulich geschilderte "Zu-spät-Heimkomm-Geschichte" erinnern! Ganz ohne Vorwürfe einzubringen, sondern einfach mal fragen, wie er sich damals gefühlt hat. Ob er sich nicht doch gewünscht hätte, dass in seiner Erziehung ein anderer Weg eingeschlagen worden wäre und ob er wirklich möchte, dass Julian auch so erzogen wird!? LG Nina
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