Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Erziehung:An einem Strang ziehen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Erziehung:An einem Strang ziehen

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Hallo! Mein Mann und ich sind sehr verschieden in unserer Art unseren 2 jährigen Sohn zu erziehen. Natürlich ist unser Knirps z.zT. sehr trotzig und testet alles aus. Ich bin sehr klar und konsequent, meistens klappen meine Strategien auch ohne in einem Machtkampf mit unseren Sohn zu kommen. Mein Mann ist leider sehr inkonsequent und belächelt vieles (wundern tun mich viele Dinge nicht, da er selbst so erzogen wurde). Oder er stellt fragen, die eingentlich eine Ansage sind und wo es dann zum Kampf kommt, da mein Sohn natürlich "nein" antw., wenn er gefragt wird (Sollen wir jetzt eine neue Windel machen...). In der Praxis bedeutet das, dass mein Sohn sich nicht von meinen Mann ins Bett bringen lässt, nicht wickeln lässt, nichts zum Essen in ihn reinbekommt, beim Spielen ist er ebenfalls inkonsequent (z.B. will er nicht, dass der Kleine mit der Schippe auf den Boden i Treppenhaus haut, sagt lächent "nein, das darfst du nicht, lass das...", redet und redet tut aber nichts und ich bin dann diejenige, die die Schippe wegnimmt). Auch Sätze wie "wenn du das machst bekommst du einen Keks..." kommen oft vor und sind natürlich völig unnötig. Erkläre ich meinem Mann das im ruhigen Ton, nimmt er meine "Besserwisserei" persönlich und fühlt sich auf dem Schlips getreten. Aber es kann doch nicht sein, dass wir nicht an einem Strang ziehen. Wie bekommen wir das hin? Ich finde es völlig in Ordnung, wenn mein Mann andere Dinge mit meinen Kleinen macht als ich (anders toben, Fußball spielen, vielleicht einen Keks mehr essen ...- das macht mein Mann auch toll, er erklärt, lacht und hat eine gute, geduldige Art mit ihm umzugehen und die beiden haben eine gute Bindung- nur wenn es ernst wird nimmt mein Mann es nicht ernst). Aber generell finde ich schon, dass wir bei wichtigen Dingen gleich handeln müssen. Und ich sehe auch, dass mein Mann völlig überfrodert ist, wenn er mal wickeln, ... MUSS und mein Sohn ihn entgleitet (weint, redet unfreundlich, schreit so lange, bis er seinen Willen bekommt, schreit panisch nach Mama...). Und dann muss ich mir anhören, dass er mit ihm nicht fertig wird. Das wird langsam zum Kreislauf und ich habe auch das Gefühl, dass mein Sohn erstens die Spannung merkt und zweitens wirklich genau weiß, bei wen er wie sein muss. Ich habe einfach Angst, dass er davon unsicher wird und kein Vertrauen mehr zu uns als Elterneinheit hat. Haben Sie einen Rat für mich? Danke!


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Hallo Ratsuchende Ihr Sohn wird sicherlich nicht unsicher, da er ganz genau weiß, was er bei Wem darf und sich immer an Denjenigen wenden wird, der seinen eigenen Wünschen am Nächsten kommt.- Er wird Sie auf Dauer gegeneinander ausspielen , wie z.B.: "Bei Papa darf ich das aber" oder: "Mama kann das besser". Da werden Sie und Ihr Mann zunehmend miteinander in Konflikt geraten.- Versuchen Sie bitte, sich in wichtigen Eckpunkten über Ihre Erziehungsmethoden zu einigen. Ansonsten kann immer Die-, bzw. Derjenige das Sagen haben, der zuerst auf das Verhalten Ihres Sohnes reagiert. Ihr Mann wird dann sicherlich merken, dass er manches Mal auf die beschriebene, sanfte Tour mit seinem Sohn nicht mehr fertig wird und sich an Ihrer Vorgehensweise -wenn auch ungern- orientieren. Umgekehrt werden Sie vermutlich sich auch mal selbst fragen, ob Ihre "strenge" Vorgehensweise denn wirklich sein muß, bevor Sie dann hin und wieder auch mal "fünfe geradelassen" werden. Sprechen Sie miteinander über die Vor- und Nachteile einer "sanften oder strengen" Methode. Es wird dann bestimmt zu einer Einigung kommen. Liebe Grüße und: bis bald?


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