Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Erziehung 12 Monate altes Baby

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Erziehung 12 Monate altes Baby

Mitglied inaktiv

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Hallo, wir haben einen einjährigen Sohn, der sehr lebendig und aufgeweckt ist. Er kann bereits sicher laufen und fängt nun langsam an zu sprechen. Er ist an und für sich auch ein sehr liebes Kind, aber es scheint schwierig zu sein, ihm beizubringen, daß er bestimmte Dinge nicht tun soll. Ich weiß nicht, ob man zuviel erwartet, aber er hält es irgendwie für ein Spiel, wenn man "nein" zu ihm sagt, weil er z. B. an die Steckdosen geht (sind natürlich gesichert, aber eigentlich will ich das aus Prinzip nicht, weil man ja auch mal bei Leuten ist, die nicht solche Sicherungen haben). Er grinst dann und oft läuft er jauchzend los, um wieder genau das zu tun, was er nicht soll. Ablenken funktioniert meist nur kurze Zeit. Wir verbieten ihm wirklich nicht viel (keine Steckdosen, nicht die schönen Bücher aus dem Regal ziehen - er hat ein eigenes zum räumen, nicht an den Deckenflutern rütteln, nicht an den Blumen ziehen, draußen nicht auf der Autostraße laufen). Das sind ingesamt fünf Sachen, von denen ich schon aus Sicherheitsgründen möchte, daß er sie irgendwann auch nicht mehr macht. Draußen auf der Straße bin ich natürlich dabei, aber er will dann immer auf die schwarze Teerstraße (es fahren zwar nicht viele Autos dort, aber trotzdem). Wie gesagt, wenn ich sage nein, lacht er meistens, draußen fängt er an zu schreien, wenn ich ihn an der Hand auf den Bürgersteig ziehen will. Ich habe schon versucht mit ihm vor der Steckdose zu sitzen und ihm das zu erklären und deutlich nein zu sagen, aber irgendwie kapiert er das nicht. Wie bringt man den kleinen so was bei oder ist es einfach unmöglich, daß ein 12 Monate altes Kind einfache Regeln lernt? Herzliche Grüße Nina


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Hallo Nina Ihr Sohn wird diese wenigen Regeln lernen, wenn Sie sie geduldig immer wieder wiederholen und auch begründen. Unterstreichen Sie die Bedeutung Ihrer Worte zu einem besseren Verständnis mit entsprechender (ernster) Miene und konsequentem Handeln. Hält er sein Verhalten auch nach 2maliger Erklärung und bestimmtem NEIN für einen Spaß, wird er für eine Weile auf Ihrem Schoß sitzen bleiben müssen, bzw. in seinen Hochstuhl, ins Laufgitter... kommen, ohne dass Sie sich dort mit ihm beschäftigen. Zeigen Sie eine möglichst große Gelassenheit und verhalten Sie sich konsequent. In spätestens 1/2 Jahr hat Ihr Sohn gelernt, dass es auch für ihn einige begründete Regeln gibt, an die er sich zu halten hat. Viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Wenn ich ihn dann also zur Strafe in seinen Laufstall oder Hochstuhl setze, wird er diese Orte dann nicht hassen? Der Laufstall als Babyknast zur Strafe? Ich befürchte, ich bekomme ihn dann auch nicht mehr in seinen Hochstuhl zum Essen. Gibt es denn keine andere Möglichkeit?


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Hallo Nina Der Laufstall sollte generell nicht als "Babyknast" angesehen werden, sondern als gemütliches, Sicherheit gebendes "Nest" benutzt werden. Begründen Sie Ihrem Sohn dann, dass er aus Sicherheitsgründen -weil Sie nicht immer unmittelbar neben ihm stehen können- vorübergehend im Laufgitter o.Ä. spielen soll, wird er an Hand Ihrer Handlungsweise schnell die Bedeutung Ihrer Worte verstehen und selbst abwägen können: was bringt mir mehr,: Mamas Wunsch (nicht an die Steckdose zu gehen) zu akzeptieren oder im Laufgitter, bzw. auf dem mit dem Hochstuhl verbundenen Tisch o.Ä. zu spielen? Zuvor sollten Sie versuchen, ihn nach einer Erklärung und einem bestimmten NEIN mit einer für ihn ansprechenden Beschäftigung abzulenken, damit er unterscheiden lernt, was für ihn geeignet, bzw. ungeeignet ist. Kinder lernen bekanntlich aus den Folgen, was m.E. nach nicht mit einer Bestrafung gleichzusetzen ist. Liebe Grüße und: bis bald?


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