emotionale und soziale Entwicklung

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: emotionale und soziale Entwicklung

Hallo Frau Ubbens, meine Tochter ist 2 Jahre alt und ich mache mir Sorgen um ihre emotionale und soziale Entwicklung. Sie war schon immer zurückhaltend und sehr vorsichtig bei Fremden, klebte sich ganz fest an mir, auch zu den Kindern suchte sie keinen Kontakt. Ich habe mir immer ihr Verhalten erklären können, da ich auch so eine Person bin, die mehr Zeit braucht, um aufzutauchen. Ich habe sie verstanden und sie angenommen wie sie war, habe sie um nichts gezwungen. Aber im Moment reagiert meine Tochter in neuen (aber auch bekannten) Situationen extrem panisch. Z.B wenn wir einen Arzttermin haben (mussten wir einen schon abbrechen, weil sie so arg geweint hat) oder im Kindergarten beim Aufnahmegespräch ist dasselbe passiert. Sie weint, schreit, lässt sich nicht beruhigen, ist irgendwie blockiert und will nur aus der Situation raus. Wir haben dienstags eine Spielgruppe bei uns im Dorf besucht, aber da weint Iris jetzt auch nur und ich habe entschieden eine Pause zu machen. Auf dem Spielplatz möchte sie lieber alleine sein und wenn noch ein Kind kommt, weint sie und möchte gehen. Im Supermarkt darf sie keiner ansprechen, da fängt sie wieder an zu weinen... Ich bin ein bisschen verzweifelt und habe tausend Fragen. Wie könnte ich sie stärken? Ist sie jetzt in einer Fremdeln phase, die irgendwann aufhört? Mache ich etwas falsches? Ist so ein Verhalten normal bei einem 2 jährigen? Ende August sollen wir die Eingewöhnung im Kindergarten anfangen, aber so wie sie jetzt reagiert zeigt mir, dass es vielleicht doch zu früh ist. Vielleicht noch ein paar Infos zu unserer Familie würden Ihnen helfen sich ein besseres Bild zu machen: Mein Mann und ich kommen aus Rumänien und haben hier keine Verwandte. Also wächst Iris in einer kleinen Familie und hat nur zwei Bezugspersonen. Die Großeltern sind in Rumänien und wir besuchen uns 2-3 mal im Jahr, telefonieren aber oft mit Videocall und Iris hat eine gute Beziehung zu ihnen aufgebaut. Da fehlt aber klar das Spielen mit Oma oder zusammen auf dem Spielplatz gehen, mal bei den Großeltern übernachten... so die ideale Beziehung Kind- Großeltern, die ich so wichtig finde. Meine beste Freundin und ihre Kinder sieht Iris auch oft und liebt sie, aber sonst hat sie keinen engen Kontakt zu anderen Menschen. Damit Iris nicht so isoliert aufwächst, haben wir alle mögliche Gruppen besucht: Pekip, Babymassage, Spielgruppen, Babyschwimmen... Wir sprechen mit Iris auch nur rumänisch, da keiner von uns Deutsch als Muttersprache hat. Meinen Sie, dass das auch ein Grund für ihren Verhalten sein könnte? Das sie draußen die Sprache nicht versteht? Ich würde mich riesig freuen, Ihre Meinung zu hören. Liebe Grüße Bianca

von BibiBi am 13.07.2023, 12:52



Antwort auf: emotionale und soziale Entwicklung

Liebe Bianca, das Verhalten Ihrer Tochter wird nicht aufgrund der "fehlenden" Deutschkenntnisse so sein. Manche Kinder brauchen mehr Zeit um Zutrauen zu anderen Menschen aufzubauen. Erzwingen oder üben können Sie in dieser Hinsicht nichts. Die Zeit wird es mit sich bringen, dass Ihre Tochter offener anderen Menschen und Situationen gegenüber wird. Gehen Sie entspannt an die Kindergarteneingewöhnung heran. Lassen Sie Ihrer Tochter die Zeit, die sie braucht. Wichtig dabei ist, dass Sie sich uninteressant machen. Setzen Sie sich gerne am ersten Tag mit ins Geschehen und spielen auch mit Ihrer Tochter. In den weiteren Tagen setzen Sie sich an den Rand des Raumes und Ihre Tochter kann entscheiden, ob sie bei Ihnen sitzen oder spielen gehen möchte. Da Ihre Tochter auch deutsch lernen "muss", da sie sonst im Kindergarten und in anderen Situationen niemand versteht, sprechen Sie auch zu Hause gerne zeitweise deutsch oder ein Elternteil spricht deutch, der andere rumänisch mit ihr oder/und lesen ihr deutsche Bücher vor. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 15.07.2023



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