Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Eifersüchtig auf SM?!

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Eifersüchtig auf SM?!

Millemare

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Hallo liebe Frau Ubbens, ich weiß nicht ob ich hier richtig bin. Aber vielleicht haben Sie einen Tipp für mich: Es geht um meine SM und unser Verhältnis zueinander, das eigentlich bis zur Geburt meines Sohnes sehr gut war. Sie ist seit 20 Jahren Hausfrau und daheim und hat sich schon immer ein Enkelkind gewünscht. Vor drei Jahren kam dann unser Sohn zur Welt (LG und ich wohnen gleich nebenan), dann fing es an: Sie hat sich direkt nach der Geburt bei mir für das Kind „bedankt“, das war das erste, was mich gestört hatte, hab aber gedacht, dass ist nur die erste Euphorie, das legt sich wieder. Dann hat sie sich immer selbst als Mama bezeichnet und angefangen sich immer wieder einzumischen. Auch hat sie darauf bestanden meinen Sohn täglich mindestens einmal zu sehen, an und für sich ja kein Problem, da wir ja sowieso (fast) im gleichen Haus wohnen. Es war auch ausgemacht, dass ich, wenn mein Sohn 15 Monate alt ist, wieder in meinem Job zurückkehren werde (30 Stunden). Wir hatten vorher einige Dinge abgeklärt und ich habe mir gedacht, wenn sie ihn dann täglich in Betreuung hat, wird auch ihr Verhalten anders und sie „hängt“ sich nicht mehr so am Kind auf. Leider wurde alles extremer und ich bereue es jeden Tag mehr, wieder arbeiten gegangen zu sein bzw. ihr das Kind zum Betreuen gegeben zu haben. Alles daran, weil ich eifere auf sie und weitere andere Dinge passiert sind. Sie möchte unbedingt die perfekte Oma sein: mein Sohn darf alles bei ihr, sie richtet sich total nach ihm, alles geht nach seinem Kopf, sie macht die ganzen sechs Stunden, die sie ihn am Vormittag hat nur Spaß und Spiel mit ihm, nebenbei nichts anderes, ist also jede Minute für ihn da. Sie zeigt ihm keine Grenzen auf, ich vermute aus Angst, dass er sie nicht mehr lieb haben könnte. Sie erklärt ihm, seit er klein ist, dass er ein Oma-Kind ist, dass er die Oma lieb haben muss, in jedem Lied ersetzt sie das Wort Mutter/Mama mit Oma, erklärt ihm, dass zwei Esel, die ein Bauer bei uns in der Nachbarschaft hat, Papa- und Oma-Esel sind. Sie will unbedingt die Nummer eins bei meinem Sohn sein. Sie nennt ihn (fast) nie beim Namen, nur immer Schatzi/Liebling/Sonnenschein. Man sieht also: mein Sohn hat es (eigentlich) gut bei ihr, nur für mich ist das ein Problem, ich kenne so eine Oma nicht, meine Mama, also die andere Oma, ist bei Weitem nicht so, auch kann ich mich nicht erinnern, dass meine Großmütter so waren, vielleicht liegts daran, dass diese auch noch andere Dinge bzw. Hobbies hatten, was hier nicht der Fall ist. Mir scheint als ob mein Sohn zu ihrem gesamten Lebensinhalt geworden ist. Leider gibt es deswegen auch Streit zwischen ihr und mir, weil sie sich auch viel eingemischt hat – der Streit ging sogar so weit, dass ich mich fast von meinem LG (der mehr oder weniger hinter ihr steht) getrennt hätte und mit meinen Sohn schon eine Wohnung besichtigt hatte. Seitdem habe ich mich, ihr gegenüber, höflich aber bestimmt zurückgezogen, da mir immer vorgeworfen wurde, ich sei unfreundlich ihr gegenüber und ich würde sie nicht mögen. Nur weil ich meine Meinung gesagt habe bzw. eine andere Erziehungsweise habe wie sie – aber das ist eh eine andere Geschichte. Nur wie kann ich es schaffen, dass ich nicht mehr so eifersüchtig bin. Mein Sohn kommt im September in den KiGa, ich hoffe, dass dann die Situation anders ist. Momentan leide ich sehr darunter, zumal ihm am Vormittag auch gesagt wird, dass er nachmittags (wenn ich daheim bin) zur Oma wieder kommen soll sie zu besuchen. Und mein Sohn dann natürlich gerne runtergeht, da er ja alles bekommt. Für meinen Sohn ist sie die liebende Oma, für mich irgendwie eine Konkurrenz, zumindest empfinde ich es so, schon seit Geburt meines Sohnes an. Immer hab ich das Gefühl, dass sie unbedingt nochmal Mama spielen möchte und sich deswegen immer in den Vordergrund stellt.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Millemare, meine Vorrednerin hat Recht, Ihre SM wird nicht mit sich reden lassen. Sie wird weiterhin so auf ihren Enkel eingehen, wie bisher. Kinder wissen aber, wohin sie gehören. Die Oma kann noch soviel reden und Kosenamen benutzen. Sie sind und bleiben die Mama. Am Vormittag ist Ihre SM eine gute Unterstützung für Sie, weil sie die Betreuung Ihres Sohnes übernimmt. Am Nachmittag können Sie viel mit Ihrem Sohn raus gehen, damit Sie ungestörte Zeit (ohne Hintergedanken) mit Ihrem Sohn verbringen können. Meist gelingt eine (innerliche) Abgrenzung Tür an Tür nicht ganz so gut. Viele Grüße Sylvia


junima2011

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Hallo. Ich schreib mal was hierzu. Mir ging es einige Jahre so wie dir. Man fühlt sich wie in einer Zwickmühle. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: solche Menschen lassen nicht mit sich reden. Nicht im guten und nicht im Bösen Ton. Das einzige was hilft ist klare Abgrenzung. Mir hat einzig und allein ein Umzug geholfen mit klarer Vereinbarung wann Oma das Kind sehen darf. Einmal die Woche wäre vollkommen ausreichend. Lasst euch nicht das Zepter von ihr aus der Hand nehmen!!! Ihr seit die Eltern und ihr habt das sagen. Gib ihr klar zu verstehen das du die Mutter bist und du entscheidest ganz allein. Es gibt auch keine Diskussionen mit ihr, ihr ist keiner Rechenschaft schuldig! Ihr braucht kein schlechtes Gewissen ihr gegenüber haben. Das Kind ist nicht auf der Welt um die Bedürfnisse der Oma zu erfüllen! Wünsche euch viel Kraft! Junima


Millemare

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Hallo Junima2011! Danke für deine Rückmeldung! Ein Umzug würde nur gehen, wenn ich mich von meinem LG trenne. Wir wohnen am Land, wo jeder jeden kennt, mein LG hat daheim zugebaut, weil er alles bekommen hat. Und würde ich ihr jetzt 6 Monate vor KiGa-Eintritt die Betreuung meines Sohnes am Vormittag wegnehmen und zB durch eine Tagesmutter ersetzen, dann kann ich wahrscheinlich auch gehen. Ich werde halt einfach versuchen, dass ich sie und ihre Art nicht ändern kann, sehr wohl aber mich, dh versuche das alles nicht so arg an mich ranzulassen. Hab noch genügend Urlaubstage, die werde ich jetzt in den nächsten 6 Monaten vor KiGa-Eintritt aufbrauchen, sodass ich oft bei meinem Sohn daheim bin, der das eh auch genießt, wenn ich frei habe. Die SM ist eine sehr resolute Frau, die ihre Familie (vor allem die Kinder) im Griff hat (auch heute noch meine LG, der traut sich auch nicht ihr zu widersetzen). Und bei mir hat sie dies auch mit Erfolg versucht, aber jetzt ist die Grenze erreicht und ich lass mir das alles nicht mehr gefallen. Vielen Dank!


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