Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Daumenlutschen / Sozialverhalten - sorry, lang

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Daumenlutschen / Sozialverhalten - sorry, lang

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Liebe Frau Schuster, wir haben 2 Fragen, die uns sehr beschäftigen: Unsere Tochter ist 20 Monate alt und kann, wenn sie will, sehr lieb und brav sein. Sie spielt dann schön, "hilft mit" im Haushalt und ist ein suuuuper süßes Mädel. Seit einiger Zeit jedoch beobachten wir immer stärker, daß sie sich anderen Kindern (kleiner oder gleichaltrig) gegenüber merkwürdig verhält. Und das vor allem auf dem Spielplatz und beim Spazierengehen. Sie zeigt ein regelrechtes "Revierabgrenzungsgehabe" indem sie zwar erst die anderen Kinder freudig registriert, dann aber laut schreit/kreischt als wolle sie die anderen vertreiben. Das passiert auch bei Kindern, mit denen sie seit der Geburt vertraut ist und die sie öfter sieht. Mit anderen Kindern gemeinsam spielen mag sie nur selten und dann auch nur für sehr kurze Zeit. Wir machen uns jetzt Sorgen um dieses eigenartige Sozialverhalten. Kann es daran liegen, daß ihre zwei festen Kindertrefftermine pro Woche seit ungefähr demselben Zeitraum nicht immer stattgefunden haben (u.a. durch Krankheiten diverser Kinder)? Oder hat unser bestehender Umzug damit zu tun (der sich allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt konkretisierte)? Wir möchten ihr gerne helfen, ein normales Sozialverhalten zu entwickeln. Was können/sollten wir in diesem Fall unternehmen? Frage 2 betrifft das Daumenlutschen. Heute stellte unser Zahnarzt fest, daß die Kleine eine leichte Zahnfehlstellung entwickelt hat. Diese könnte vom Daumenlutschen stammen. Sie nutzt den Daumen zum Einschlafen/wenn sie müde ist und in Streßsituationen. Haben Sie Tipps, wie wir ihr auf sanfte Weise das Daumenlutschen abgewöhnen können? Ein Kuscheltier, dessen Nase und Pfoten "bearbeitet" werden hat sich sich schon auserkoren, ist jedoch keine Ersatz für den Daumen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.


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Hallo Barbara Das Verhalten Ihrer Tochter hängt m. E. nach eher damit zusammen, dass sie nun lernt ICH und DU voneinander zu unterscheiden. Diese Erfahrung probiert sie immer wieder aus, indem sie die Reaktion ihrer Mitmenschen erprobt. Sprechen Sie jetzt viel mit ihr; erklären Sie ihr, dass sie mit ihrem Schreien/Kreischen die anderen Kinder traurig macht, sodass bald Niemand mehr mit ihr spielen möchte. Versuchen Sie, bei einem gemeinsamen Spiel möglichst "neutrales" Spielzeug aus einer "Besuchskiste" anzubieten; akzeptieren Sie aber auch, dass Ihre Tochter besonders liebgewordene, persönliche Dinge nur dann einem Anderen zur Verfügung zu stellen braucht, wenn sie es möchte. Helfen Sie ihr, das Abgeben zu lernen, indem Sie sie mit Worten und auch mit Taten darin unterstützen, dass sie ihre Sachen nach einem vorübergehenden Tausch oder einem Abwechseln auch zurückbekommt. Zum Daumenlutschen können Sie Ihrer Tochter vielleicht erklären, das nur kleine Kinder den Daumen in den Mund stecken, weil sie noch kein Brot, Obst o.Ä. essen können, aber hin und wieder Etwas zum Lutschen brauchen. Auch können Sie ihr zeigen, dass ein abgelutschter Daumen nicht gerade sehr schön aussieht. Vielleicht ist sie ja begeistert, wenn Sie ihr einen Fingernagel lackieren, sobald sie ihn nicht mehr in den Mund steckt. Liebt sie Geschichten, hilft es auch manchmal, auf die Fingerkuppen/den Daumen ein Gesicht zu malen, ihm einen Namen zu geben und zu erklären, dass dieser Jemand es gar nicht gern hat, sich in diesem dunklen Loch einer Mundhöhle aufzuhalten. In der Apotheke gibt es eine bitter schmeckende Tinktur, mit der Sie den Daumen bestreichen können.- Das Abgewöhnen des Lutschens werden Sie nur über den Verstand erreichen.- Denken Sie aber auch immer daran, dass es später leichter sein wird, eine evtl. Kiefer-Fehlstellung zu korrigieren als eine kranke Seele zu therapieren! Liebe Grüße und: bis bald?


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