Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Bin ratlos... gerne an alle.

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Bin ratlos... gerne an alle.

Angel73

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Liebe Frau Schuster, mein Sohn (2,7 J.) macht mir im Moment große Sorgen. Er ist ein schüchternes Kind. Ich bin immer viel auf ihn eingegangen, hab versucht, seine Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen. Kinderkontakt hatte er immer nur mit einzelnen Kindern, so gut wie nie mit einer Gruppe. Leider wohnen wir auch sehr weit entfernt von unseren Verwandten, sodass dieser Kontakt auch nur 3-4 Mal pro Jahr stattfindet. Seit zwei drei Monaten zeigt er nun folgendes Verhalten, und ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Sind wir bei unseren Verwandten, braucht er z.T. mehrere Tage, bis er sie überhaupt an sich heranläßt. Manchmal ist es so, dass wir ihm keinen Zentimeter von der Seite weichen dürfen, sofort ruft er nach der Mama (auch mal nach Papa oder Oma). Dann ist sofort wieder alles gut. Blickkontakt reicht nicht. Möchte ich mich mal mit einer Nachbarin unterhalten, fängt er gleich an zu schreien, dass ich es nicht solle, zieht mich weg usw. Bisher habe ich dem immer nachgegeben, weil ich dachte, dass er es im Moment auch nicht "einfach" hat (Bruder 5 Monate, Papa aber in Elternzeit, Beginn mit Loslösungsgruppe). Es wird allerdings nicht besser, auch wenn ich seinem (von mir eingeschätzt als) Bedürfnis nachkomme, eher schlimmer. Mittlerweile habe ich wirklich Sorge, das es ihm sehr schwer fallen könnte, Freundschaften zu knüpfen bzw. sich ganz allgemein in Gruppen zurechtzufinden, sich überhaupt von uns zu lösen. Aus meinem Verwandten- und Freundeskreis kommt einstimmig die Rückmeldung, dass wir ihn im Moment schlecht aufs Leben vorbereiten. Er bräuche mehr klare Ansagen (wir erklären viel, fragen ihn viel, versuchen Kompromisse zu finden >> Überforderung?). Und das Schreien nach uns wird nicht als Bedürfnis sondern als ein Versuch, seinen Willen durchzusetzen, interpretiert. "Er hat uns fest im Griff." Ich möchte ihn natürlich fürs Leben rüsten, und mir ist auch klar, dass das Leben nicht so sehr auf ihn eingehen wird wie wir. Er soll ja nicht aus allen Wolken fallen. Grenzen und Regeln gibt es bei uns, ich versuche sie aber liebevoll umzusetzen. Trotzdem habe ich wirklich das Gefühl, dass gerade etwas ganz falsch läuft, und gerne würde ich in seinem Sinne gegensteuern. Was kann ich tun? Wie gehe ich mit dem Rufen nach uns in einer Gruppe um? Kurz erklären, dass ich wiederkomme und gehen? Darauf beharren, dass er ja einen von uns sieht? In der Gruppe sind übrigens Leute, die er schon tagelang um sich hatte, in dem Sinne keine wildfremden. Entschuldigen Sie bitte die Länge! Vielen Dank für Ihre Einschätzung Angel


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Hallo Angel Ist Ihr Sohn bereits einige Tage mit Ihnen UND der Gruppe zusammen, empfehle ich Ihnen, auch mal mit kurzer Begründung für 1 Stunde (langsam steigernd) wegzugehen, Ihrem Sohn für die Zeit Ihrer Abwesenheit eine konkrete Beschäftigung vorzuschlagen und ihm mitzuteilen, dass während dieser Zeit der... sein Beschützer ist. Haben Sie die Möglichkeit, rate ich Ihnen, mit Ihrem Sohn gemeinsam eine Interessen-, bzw. Eltern-Kind-gruppe zu besuchen oder ihn stundenweise von einer Tagesmutter/einem Babysitter betreuen zu lassen. An diese weitere Bezugsperson kann er sich während ca. 4 Wochen in Ihrer Anwesenheit gewöhnen. Liebe Grüße und: bis bald?


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