Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Bin ich wirklich überfordert?

Frage: Bin ich wirklich überfordert?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frau Schuster, ich schreibe Ihnen, weil ich noch nicht so richtig weiß, wo ich mit mir und meinem Problem eigentlich hin soll. Ich bin 33 und habe zwei Kinder, einen Sohn, 3,5 Jahre, eine Tocher, 1,5 Jahre. Bisher lief eigentlich eigentlich alles "normal". Wir sind eine normale Durchschnittsfamilie mit mittlerem Einkommen und guter Familienanbindung (Grosseltern und Tante in der Nähe). Ich selber bin in einem geringen Umfang selbständig, mein Mann ist im Schichtdienst berufstätig - unsere Beziehung ist seit den Kindern nicht mehr wirklich vorhanden, das zu den Hintergründen. Meine Kinder sind sehr lebhaft und fordernd, außerdem streiten sie sich fast den ganzen Tag (das kennt man ja). Es gab bisher immer auf und abs, vor allem natürlich mit meinem Sohn bisher, denn der ist ja schon in der Trotzphase. Gerade hatten wir wieder einigermassen den Dreh raus, da passiert etwas unglaubliches: Nach einem Nachmittagskaffee teilt mir eine Freundin per Email mit, ich sei augenscheinlich völlig überfordert und würde meine Kinder schrecklich behandeln. Kurzum hielt ich ihr entgegen, daß wir sicher keinen guten Tag gehabt hätten, aber das das ja nicht immer so aussähe und letztlich war ich der Ansicht, daß sie das als Kinderlose vielleicht nicht so gut beurteilen kann. Und da im Gegenteil bisher andere der Meinung waren, daß wir das schon ganz gut machen, versuchte ich nicht so viel drüber nachzudenken. Wie auch immer - seitdem läuft hier wie in einer selbsterfüllenen Prophezeiung alles aus dem Ruder. Mein Sohn ist völlig unerträglich und piesackt seine Schwester den ganzen Tag. Er hört kein Stück mehr und er nervt mich ganz fürchterlich. Ich selber zeige nur noch Nerven und würde mich am liebsten auf eine einsame Insel verziehen. Ich habe ja schon immer das Bedürfnis sehr viel mehr alleine zu sein, was sich ja nicht mehr befriedigen läßt, aber jetzt? Ich habe manchmal auch das Gefühl ich würde meinen Sohn gar nicht richtig lieben, so wie ich meinen Mann nicht mehr liebe, aber irgendwie auch doch. Ich schreie soviel rum, bin streckenweise selber total abweisend und finde mich immer wieder weinend in irgendeiner Ecke vor. Manchmal würde ich meine Kinder am liebsten abgeben (natürlich nicht wirklich). Ich weiß einfach nicht was los ist. Wir sind, bis auf unsere Beziehungsprobleme doch eine ganz normal Familie - ich weiß nicht weiter .... kann ein solcher Kommentar einen so verunsichern?


Beitrag melden

Hallo Ratsuchende Dieser Kommentar hat vermutlich das Faß nur noch zum Überlaufen gebracht und Ihre Nerven liegen schon länger blank, sodass ich Ihnen dringend rate, über den betreuenden Haus- oder Kinderarzt wohnortnahe Hilfe zu organisieren. Der Arzt kann Sie ggf. an eine geeignete Erziehungsberatungsstelle weiterempfehlen, mit Ihnen über eine Eltern-Kind-Kur nachdenken, eine therapeutische Hilfe für Ihren Sohn ODER Sie in die Wege leiten usw. Um selbst auch mal auftanken und dann angemessener reagieren zu können, rate ich Ihnen zu regelmäßiger, stunden- oder tageweiser Fremdbetreuung Ihrer Kinder durch die Tante, Oma, Tagesmutter, Kita o.Ä. Nur eine relativ ausgeglichene und entsprechend fröhliche Mama kann liebevoll, begründet konsequent und gelassen reagieren und Ihre eigene Stimmung und Verhaltensweise überträgt sich auf die Kinder, die ihre Bezugsperson nur allzu gerne nachahmen.- Nur Mut, viel Kraft und: bis bald?


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, Ich bin etwas überfordert und würde mich über einen Rat freuen: Mein Sohn ist 27 Monate alt und ging bis Ende Januar und seitdem er 11 Monate alt ist, zu einer Tagesmutter. Hier wurde er sehr sanft eingewöhnt (Eingewöhnung machte mein Mann) und ist jeden Tag gerne hingegangen und hatte eine enge Bindung. Nun haben wir vorzeitig einen Kind ...

Hallo Frau Ubbens, Wir haben am 5.6.2019 Zwillinge bekommen. Die Jungs waren schon immer anstrengend,was vielleicht bei 2 Kindern auch normal ist. Da ich seit Geburt der Kinder Zuhause bin und somit die Hauptbezugsperson, sind sie auch sehr auf mich fixiert. Mein Mann hat seit 05.06.2020 Elternzeit für 2 Monate und wir kümmern uns gemeinsam um die ...

Hallo Ich bin mittlerweile mega verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Ich habe eine Tochter (fast 3 Jahre) und einen Sohn (9 Monate) Meine Tochter war immer schon ein sehr impulsmanter Mensch. Sie hat seit sie 2 ist, immer mal wieder Bockphasen. Damit kam ich aber auch klar. Seit dem sie aber in den Kindergarten geht (August 2020) weiß sie n ...

Hallo Frau Ubbens, unsere Lena (bald 12 Monate) ist unser ein und alles und ein überwiegend fröhliches und liebes Kind. Vor ca. drei Monaten hat sie bei ihrer älteren Cousine (16 Monate) einige Bilderbücher entdeckt und sich sehr für diese interessiert. Wir haben ihr also auch einige Bilderbücher besorgt und hatten einige Wochen viel Freude d ...

Hallo Frau Ubbens, zurzeit bin ich ein wenig überfordert mit meiner fast 3 jährigen Tochter. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mich verhalten soll. Sie schreit, einfach immer und überall. Sie möchte ihren Willen durchsetzen, was ja auch ok ist. Ich verstehe, dass sie mit ihren Gefühlen nicht so umgehen kann, wie es ein erwachsener Mensch t ...

Guten Tag Frau Ubbens, vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Ich schwanke mit der Beurteilung der Situation sehr hin und her. Wir haben eine 4,5 Jährige Tochter und einen 15 Monate alten Sohn mit dem ich noch in Elternzeit bin. Der Papa arbeitet viel im Homeoffice. Unsere Tochter war schon immer sehr sensibel und hat es nie gut vertragen, wenn ...

Hallo Frau Ubbens Meine Tochter ist 4 einhalb. Sie ist sowohl ein sehr aufgewecktes als auch sehr impulsives Kind. Zumindest bei uns zu Hause. Oft reicht eine Kleinigkeit, die nicht ihrem gewohnten Ablauf oder der Absprache entspricht und das bringt sie dann sehr durcheinander. Heute morgen war nun eigentlich geplant, dass ich sie mit dem Fah ...

Hallo, ich fühle mich komplett überfordert und das kam bis jetzt noch nicht so oft vor. Mein Sohn ist mittlerweile bald drei Jahre alt und mitten in der Trotzphase. Ich bin eigentlich eine Mama die auf ihren instinkt hört und das lief bis jetzt meistens ganz gut. Er war schon immer eher ein anstrengendes baby. Er hat viel geweint und wollte nur get ...

Hallo Frau Ubbens, ich bin mit meinen Nerven ziemlich am Ende. Unser Sohn ist jetzt 2 Jahre. Er war schon immer sehr interessiert an allem und hat einen starken Bewegungsdrang. Langsam mache ich mir Sorgen, weil er immer in Bewegung ist, dabei getrieben wirkt und sich mit Spielzeug nicht beschäftigt. Wir sortieren immer aus und rotieren das S ...

Liebe Frau Ubbens, meine Tochter ist 19 Monate alt und seit 2 Wochen machen wir die Kita Eingewöhnung. Vorab ist es Vl wichtig zu wissen, dass meine Tochter generell ein sehr reizoffenes Kind ist. Als Baby hat sie sehr viel geschrien, war von alltäglichen Dingen (Bus fahren, einkaufen, etc.) überfordert. Wir haben ihr viel Zeit gegeben und i ...