Liebe Frau Ubbens, Unsere „große „ ist 2 Jahre alt und hat vor 3 Wochen eine kleine Schwester bekommen. Wir haben und hatten immer ein besonderes Verhältnis, sie ist unser erstes Kind auf das wir sehr lange gewartet haben, der Weg war lang und steinig und wir lieben sie über alles. Ich bin 1,5 Jahre zuhause geblieben, in die Kita wird sie aber erst nächsten Sommer mit 3 gehen, sie wurde von den Großeltern und Tanten betreut als ich arbeiten war, jetzt bin ich ja aufgrund der erneuten Schwangerschaft und Elternzeit wieder zuhause. Unsere Beziehung ist wirklich gut, sie wäre immer ein bisschen mehr Mamakind, auch wenn der Papa sich sehr einbringt und ebenfalls eine tolle Beziehung zu ihr hat war ich doch immer die Nummer eins. Auf unsere 2. Tochter, die natürlich und „ungeplant“ aber sehr erwünscht als kleines Wunder zu uns kam haben wir uns sehr gefreut, jedoch habe ich mir schon in der Schwangerschaft sehr viele Gedanken um meine große gemacht und wie sie mit der Situation fertig werden wird und ob unsere Beziehung leiden wird. Das wäre das schlimmste für mich. Aber genau das scheint jetzt einzutreten: die kleine ist jetzt 3 Wochen alt, und der Papa hat genau seit dem frei und übernimmt die große. Ich verbringe natürlich die meiste Zeit mit der kleinen, da die aber viel schreit, nicht abgelegt werden will und dauernd an die Brust möchte ist es schwer Zeit mit der großen „abzuknapsen“. Es zerreißt mich innerlich weil ich hier zuhause „hänge“ während mein Mann mit der großen schöne Dinge unternimmt bei denen ich gern dabei wäre aber sie mir mit 3 Wochen alten Säugling noch nicht zutraue oder schlicht noch nicht machen kann (schwimmen gehe ). Ich lese ihr viel vor wenn die kleine mal schläft oder bringe sie ins Netz, aber auch da musste ich dann teilweise wieder weg weil die kleine schrie und Hunger hatte. Was mir aber am meisten weh tut ist das Gefühl, dass es meiner großen egal ist. Sie hängt sich jetzt sehr an den Papa und akzeptiert alle Änderungen anstandslos. So schläft jetzt der Papa bei uns, da die kleine und ich ins Gästezimmer gezogen sind da wir sonst alle wach waren wenn sie nachts schreit. Kein Problem. Auch dass ich zu all den Ausflügen nicht mitkomme wird null kommentiert, beim Papa heißt es schon „Papa mit!“ wenn es nur unter die Dusche geht. Ich freue mich für die Väter- Tochter Beziehung aber es tut sehr weh, so „austauschbar“ zu sein. Eben habe ich etwa gemacht was sie nicht wollte (glaube ihre Haare Kämme ), da hat sie dann laut und jämmerlich nach dem Papa geschrieen. All das gab es zwei Jahre lang so nicht und es sticht mir ins Herz. Die Frage ist: was kann ich tun? Ich möchte nicht dass unsere Beziehung sich so verändert aber ich habe jetzt eben zwei Kinder um die ich mich kümmern muss und so lange ich stille bin ich nunmal diejenige welche die bei der kleinen sein muss. Zu ihrer Schwester ist die große super lieb und süß und ganz toll, wir haben sie auch lange mit Büchern und Gesprächen vorbereitet und sie versteht das alles schon sehr gut. Ich möchte auch nicht der kleinen negative Gefühle gegenüber bringen dass ich nicht mehr soviel für ihre große Schwester da sein kann, aber ich habe Angst davor. Gerade bin ich wirklich sehr down :-(( und muss das wohl alles mal los werden....überall hört man von älteren Geschwistern die sich noch mehr an die Mama hängen, und bei uns wendet sie sich eher von mir ab. Das schmerzt eben sehr. noch dazu habe ich auch wirklich Angst wenn ich bald mit beiden tagsüber alleine bin, vor allem weil die große ja noch nicht in die Kita geht. Komme mir überfordert vor und schäme mich auch irgendwie für meine negativen Gefühle und Gedanken.... Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von Polo1985 am 02.09.2019, 16:15